Archiv der Kategorie: Ehe & Sexualität

Joshua Harris Traum vom Zimmer mit Karteikarten

Vor vielen Jahren habe ich in Joshua Harris Buch „Ungeküsst und doch kein Frosch“ von seinem Traum gelesen. Die Geschichte ist hammer und so wie das Buch absolut lesenswert! Nachdem ich sie vor kurzem einer Gruppe mal wieder vorgelesen habe, dachte ich, dass sie euch sicher auch gefallen wird.

Viel Spaß beim Lesen:

„Ich befand mich in einem Zimmer, in dem nichts war außer einem Regal voller Kästen mit Karteikarten. Sie ähnelten den Karten, die man in Büchereien findet, auf denen Titel, Autor und Sachgebiet alphabetisch aufgelistet sind. Aber die Kästen hier, die vom Fußboden bis zur Decke reichten und zur rechten und linken Seite kein Ende nahmen, waren in ganz unterschiedliche Rubriken eingeteilt.

Als ich mich dem Regal näherte, erregte eine Box mit der Aufschrift: „Mädchen, in die ich verliebt war“ meine Aufmerksamkeit. Ich öffnete den Kasten und begann ein bisschen herumzublättern. Schnell schlug ich ihn wieder zu. Erschrocken stellte ich fest, dass mir all die Namen bekannt vorkamen.

Ohne dass es mir jemand sagen musste, wusste ich genau, wo ich war. Dieser düstere Raum mit seinen Akten beinhaltete ein Katalogsystem über mein Leben. Hier war alles aufgeschrieben, Wichtiges und Unwichtiges, mit allen Details, an die ich mich gar nicht mehr erinnern konnte.

Verwunderung und Neugier überkamen mich gleichzeitig, als ich mit einem Schaudern anfing, planlos die Kästchen zu öffnen, um ihren Inhalt zu inspizieren. Einige brachten Freude und schöne Erinnerungen, bei anderen schämte ich mich so sehr, dass ich mich sogar vorsichtig umdrehte, um zu sehen, ob mich jemand beobachtete. Joshua Harris Traum vom Zimmer mit Karteikarten weiterlesen

Was lernen wir aus der Scheidung anderer?

Was lernen wir aus der Scheidung anderer?Was lernen wir aus der Scheidung anderer?

„Es ist also mal wieder so weit: Ein weiteres US-Promipaar lässt sich scheiden. Das Schauspieler-Duo Angelina Jolie und Brad Pitt geht künftig getrennte Wege. Auf allen Nachrichtenkanälen war in der vergangenen Woche davon die Rede, galten die beiden doch als das Vorzeigepaar und mit ihren sechs Kindern auch noch als Vorzeigefamilie. (…)

Gleichzeitig ist jede Scheidung ein Nadelstich für die Verheirateten: Wie steht es eigentlich um meine eigene Ehe? Der Apostel Paulus hat einmal einen wichtigen Ratschlag gegeben: „Wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle“ (1. Korinther 10,12). Er bezieht das auf Hurerei und Götzendienst, aber es passt präzise auch auf Eheleute.

Eine der größten Versuchungen in unseren Ehen ist es, sie als Selbstläufer zu betrachten – gerade in guten Zeiten, wenn man eigentlich keinen Beziehungsstress hat. Umso überraschter sind wir, wenn plötzlich „böse Tage“ voller Missverständnisse, Kränkungen, Vernachlässigungen kommen. Wo sind die guten Gefühle, wo ist die Harmonie der Seelen geblieben?

(…) Das Dach eines Hauses deckt man bei Sonnenschein und nicht im strömenden Regen. So können Paare, die sich in ihrer Liebe unerschütterlich fühlen, die guten Tage dazu nutzen, böse Tage zu verhindern oder deren Folgen zumindest abzumildern.“

Aus Idea Spektrum 39.2016, S. 11. Geschrieben von Susanne Mockler

scheidung

Was lernen wir aus der Scheidung anderer?

Ich möchte nur kurz anmerken: Das Kernproblem sind unsere Herzen! Wir können an unserer Ehe, dem Ehepartner und unserem Verhalten herumbasteln so viel wie wir wollen. So lange sich das Herz nicht verändert gibt es keine ausschlaggebende Veränderung unserer Ehe, unseres Ehepartners oder unseres Verhaltens.

Mehr als alles andere behüte dein Herz! Sprüche 4,23

Allein Gott kann unser Herzen verändern und uns wahre Liebe zu ihm und unserem Ehepartner schenken!

Die Ehe nach dem Muster Christus und die Gemeinde (Infografik)

Eine sehr schöne Infografik zum Thema „Die Ehe nach dem Muster Christus und die Gemeinde“ habe ich bei Ruth gefunden.

Die Ehe nach dem Muster Christus und die Gemeinde

Danke Ruth für deine Mühe! Hier ist anschaulich dargestellt, was Epheser 5,21-33 lehrt:

Ordnet euch einander unter; tut es aus Ehrfurcht vor Christus!

Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter! Ihr zeigt damit, dass ihr euch dem Herrn unterordnet. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, genauso wie Christus das Haupt der Gemeinde ist – er, der sie errettet und zu seinem Leib gemacht hat. Und wie die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern in allem unterordnen.

Und ihr Männer, liebt eure Frauen! Liebt sie so, wie Christus die Gemeinde geliebt hat: Er hat sein Leben für sie hingegeben, um sie zu seinem heiligen Volk zu machen. Durch sein Wort hat er den Schmutz ihrer Verfehlungen wie in einem reinigenden Bad von ihr abgewaschen. Denn er möchte sie zu einer Braut von makelloser Schönheit machen, die heilig und untadelig und ohne Flecken und Runzeln oder irgendeine andere Unvollkommenheit vor ihn treten kann.

Genauso sind nun auch die Männer verpflichtet, ihre Frauen zu lieben und ihnen Gutes zu tun, so wie sie ihrem eigenen Körper Gutes tun. Ein Mann, der seine Frau liebt und ihr Gutes tut, tut sich damit selbst etwas Gutes. Schließlich hat noch nie jemand seinen eigenen Körper gehasst; vielmehr versorgen wir unseren Körper mit Nahrung und pflegen ihn, genau wie Christus es mit der Gemeinde macht – mit seinem Leib, dessen Glieder wir sind.

»Deshalb«, so heißt es in der Schrift, »wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, und die zwei werden ein Leib sein.« Hinter diesen Worten verbirgt sich ein tiefes Geheimnis. Ich bin überzeugt, dass hier von Christus und der Gemeinde die Rede ist. Doch die Aussage betrifft auch jeden von euch ganz persönlich: Jeder soll seine Frau so lieben, wie er sich selbst liebt, und die Frau soll ihrem Mann mit Ehrerbietung begegnen.

20 Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied in deiner Ehe machen!

Gott zu lieben, bedeutet auch den Ehepartner zu lieben. Oft sind es die Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied in der Ehe ausmachen!

20 Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied in deiner Ehe machen

Versuche es einmal mit folgenden „Kleinigkeiten“:

  1. Begrüßt einander herzlich!
  2. Macht euch Komplimente!
  3. Bedankt euch!
  4. Sagt die Wahrheit!
  5. Achtet auf die schönen Dinge!
  6. Nehmt Ärgerlichkeiten gelassen hin!
  7. Kuschelt miteinander!
  8. Dient gerne!
  9. Betet mit- & füreinander!
  10. Hört euch aufmerksam zu!
  11. Entschuldigt euch demütig!
  12. Küsst euch auf die Lippen!
  13. Lacht über die Witze des anderen!
  14. Gebt eine sanftmütige Antwort!
  15. Geht gemeinsam aus!
  16. Lächelt euch an!
  17. Vergebt vollständig!
  18. Verbringt Zeit miteinander!
  19. Ermutigt euch gegenseitig!
  20. Entscheidet euch immer neu zu lieben!

Womit willst du heute anfangen?

Lies hier im Blog auch andere Artikel zum Thema Ehe, z.B. „Welchen Zweck hat die Ehe?

Dieser Artikel wurde angeregt durch lifehack.org

Danke für diesen guten Morgen – Hochzeitsversion [Lied & Text]

Das Lied „Danke für diesen guten Morgen“ ist aufgrund seiner einfachen Melodie recht beliebt. Es gibt auch einige tolle Hochzeitsversionen davon.

Der Gustav Bosse Verlag in Kassel, ein zur Bärenreiter-Verlagsgruppe gehörender Musikverlag, ist unter anderem Inhaber der exklusiven Vervielfältigungs-, Verbreitungs-und Bearbeitungsrechte an dem urheberrechtlich voll geschützten Lied „Danke für diesen guten Morgen“ von Martin Gotthard Schneider.

Leider hat der Verlag mich gebeten die bearbeiteten Texte (Hochzeitsversionen vom Lied) und die Melodie zu entfernen. Deshalb finden sie sich hier nicht mehr.

In meinem Blog findest du viele weitere schöne Lieder und Artikel zum Thema Dankbarkeit!

Welchen Zweck hat die Ehe?

Bisher habe ich folgende Themen zur Ehe behandelt:

  1. Was ist eine Ehe aus christlicher Sicht?
  2. Wann ist die Ehe aus christlicher Sicht geschlossen?
  3. Wen soll / darf ich aus christlicher Sicht heiraten?

In diesem Beitrag will ich die Frage kurz und knapp beantworten, wozu es die Ehe gibt!

Kurzantwort: Die Ehe ist gegen die Einsamkeit, zur gegenseitigen Hilfe & Förderung, zur Auslebung der Sexualität, zur Vermehrung der Menschheit und zur Verhütung der Unzucht verordnet.

Ausführung:
1.   Ein wesentlicher Zweck der Ehe ist, dass Mann und Frau in guten wie in schlechten Zeiten nicht einsam sind, sondern eine „Hilfe“ (jegliche Form der Unterstützung) und ein „Gegenüber“ haben (1Mos 2,18).1

2. Die Ehe ist zur Ausübung der Sexualität in einem geschützten Rahmen und damit zur Vermeidung von Unzucht geschenkt (1Kor 7,2-5+9).2

3. Mann und Frau haben (wenn es ihnen möglich ist) den göttlichen Auftrag Kinder zu zeugen und im Glauben zu erziehen (1Mos 1,28; Ps 127,3-5; Mal 2,15).3

Da ich selbst noch am Forschen und Lernen bin, würde ich mich über Korrektur, Ergänzung oder ehrliche Fragen freuen.

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Fußnoten:
  1. 1Mose 2,18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. []
  2. 1Kor 7,2-5 Aber um Unzucht zu vermeiden, soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann.  3 Der Mann leiste der Frau, was er ihr schuldig ist, desgleichen die Frau dem Mann.  4 Die Frau verfügt nicht über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Leib, sondern die Frau.  5 Entziehe sich nicht eins dem andern, es sei denn eine Zeitlang, wenn beide es wollen, damit ihr zum Beten Ruhe habt; und dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versucht, weil ihr euch nicht enthalten könnt. 1Kor 7,9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten als sich in Begierde zu verzehren. []
  3. 1Mose 1,28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. Ps 127,3-5 Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk.  4 Wie Pfeile in der Hand eines Starken, so sind die Söhne der Jugendzeit.  5 Wohl dem, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! Sie werden nicht zuschanden, wenn sie mit ihren Feinden verhandeln im Tor.  Mal 2,15 Nicht einer hat das getan, in dem noch ein Rest von Geist war. Denn er sucht Nachkommen, die Gott geheiligt sind. Darum so seht euch vor in eurem Geist, und werde keiner treulos dem Weib seiner Jugend. []
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Wen soll ich heiraten?

Die Ausgangsfrage ist: “Wen soll oder darf ich aus christlicher Perspektive heiraten?”

Kurzantwort: Die Wahl des Ehepartners ist eine sehr wichtige. Die Ehefähigkeit vorausgesetzt, besteht mit unten erwähnten Ausnahmen eine grundsätzliche Freiheit in der Wahl des Ehepartners.

Ausführung:
1. Die Wahl des Ehepartners muss sehr gut überlegt sein, weil ein solcher Bund unauflöslich und damit lebenslänglich ist (Mt 19,10).1

2. Grundsätzlich sollte jeder Mensch die Wahl haben, ob er heiraten will und wen.
2.1 Eine Kinderheirat oder Zwangsheirat entspricht nicht Gottes Willen und ist gegen das Gesetz.
2 Es muss eine geistige Reife gegeben sein (als Beispiel 1Mos 24,57-58).3
2.2 Gott lässt den Menschen grundsätzlich die Wahl, ob sie heiraten oder (für ihn) ledig bleiben UND wen sie heiraten. Mit wenigen Ausnahmen zeigt Gott uns nicht „den richtigen Ehepartner“, sondern gibt uns Freiheit innerhalb bestimmter Grenzen.

3. Die Heirat eines Blutsverwandten ersten Grades wird in der Bibel als Inzest ausgeschlossen (3Mos 18,6-18).4 Durch den Ehebund wird eine neue Blutsverwandtschaft hergestellt.

4. Ein Gläubiger und ein Ungläubiger bzw. Angehöriger einer anderen Religion sollten nicht heiraten (1Kor 7,39; 2Kor 6,14-15).5 Sogar vor der Beziehung und Hochzeit von Gläubigen unterschiedlicher Gemeinderichtungen kann gewarnt werden. Es ist mit großen unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen schwierig bis unmöglich das Leben in wahrer Einheit & Liebe zu leben.

5. Allgemein sollte man keine Geschiedene bzw. keinen Geschiedenen heiraten, weil man dadurch selbst zum Ehebrecher wird (Mt 5,32; Lk 16,18).6

 

Ich würde mich über Korrektur, Ergänzung oder ehrliche Fragen freuen.

Hier geht es zum vorherigen Abschnitt: Wann ist die Ehe (aus christlicher Sicht) geschlossen?

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Fußnoten:
  1. Mt 19,10 Da sprachen seine Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit seiner Frau so, dann ist’s nicht gut zu heiraten. []
  2. Seit dem Jahr 2005 definiert § 240 Abs. 4 Satz 2 Nr. 1,2. Alt. StGB den Zwang zur Eheschließung als „besonders schweren Fall“ von Nötigung und sieht dafür eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren vor. Dies liegt nach § 240 „in der Regel vor, wenn der Täter eine andere Person … zur Eingehung der Ehe nötigt.“ []
  3. 1Mose 24,57-58 Da sprachen sie: Wir wollen das Mädchen rufen und fragen, was sie dazu sagt.  58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will es. []
  4. 3Mos 18,6-18 Keiner unter euch soll sich irgendwelchen Blutsverwandten nahen, um mit ihnen geschlechtlichen Umgang zu haben; ich bin der HERR. 7 Du sollst mit deinem Vater und deiner leiblichen Mutter nicht Umgang haben. Es ist deine Mutter, darum sollst du nicht mit ihr Umgang haben. 8 Du sollst mit der Frau deines Vaters nicht Umgang haben; denn damit schändest du deinen Vater. 9 Du sollst mit deiner Schwester, die deines Vaters oder deiner Mutter Tochter ist, sie sei in oder außer der Ehe geboren, nicht Umgang haben. 10 Du sollst mit der Tochter deines Sohnes oder deiner Tochter nicht Umgang haben, damit schändest du dich selbst. 11 Du sollst mit der Tochter der Frau deines Vaters, die deinem Vater geboren ist und deine Schwester ist, nicht Umgang haben. 12 Du sollst mit der Schwester deines Vaters nicht Umgang haben; denn sie ist deines Vaters Blutsverwandte. 13 Du sollst mit der Schwester deiner Mutter nicht Umgang haben; denn sie ist deiner Mutter Blutsverwandte. 14 Du sollst den Bruder deines Vaters nicht damit schänden, daß du seine Frau nimmst; denn sie ist deine Verwandte. 15 Du sollst mit deiner Schwiegertochter nicht Umgang haben, denn sie ist deines Sohnes Frau; darum sollst du nicht mit ihr Umgang haben. 16 Du sollst mit der Frau deines Bruders nicht Umgang haben; denn damit schändest du deinen Bruder. 17 Du sollst nicht mit einer Frau und mit ihrer Tochter Umgang haben, noch mit ihres Sohnes Tochter oder ihrer Tochter Tochter; denn sie sind ihre Blutsverwandten, und es ist eine Schandtat. 18 Du sollst die Schwester deiner Frau nicht zur Nebenfrau nehmen und mit ihr Umgang haben, solange deine Frau noch lebt. []
  5. 1Kor 7,39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann entschläft, ist sie frei, zu heiraten, wen sie will; nur daß es in dem Herrn geschehe! 2Kor 6,14-15 14 Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat  Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? 15 Wie stimmt Christus überein mit Beliar? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Vgl. 1Mos 34,14; 2Mos 34,15-16; 5Mos 7,3-4; Esr 10 und Neh 13,25-27. []
  6. Mt 5,32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. Lk 16,18 Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht die Ehe; und wer die von ihrem Mann Geschiedene heiratet, der bricht auch die Ehe. []
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Wann ist die Ehe (aus christlicher Sicht) geschlossen?

Die Ausgangsfrage ist: “Wann ist eine Ehe (aus christlicher Sicht) geschlossen?” 

Manche Christen haben merkwürdige Vorstellungen vom Eheschluss. Sie meinen die Ehe sei erst geschlossen, wenn…

  • man kirchlich getraut ist.
  • man verlobt ist.
  • man Sex miteinander hatte.

Doch wann ist man vor Gott verheiratet?

Kurzantwort: Die Ehe wird in Deutschland öffentlich-rechtlich in Form einer Trauung durch das Standesamt vollzogen. Zudem kann sich ein Paar kirchlich vor Gott und Zeugen unter den Segen Gottes stellen.

Ausführung:
1. Eine Ehe wird in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich geschlossen. Gott hat uns diesbezüglich keine Vorgaben gemacht. Entscheidend ist die Willensbekundung zur gemeinsamen Ehe vor Zeugen. In Deutschland gilt man als verheiratet, wenn man sich im Standesamt vor Zeugen einschreibt.

2. Die durch das Standesamt vollzogene Ehe ist vor Gott und Menschen gültig. Gott erkennt soziale Ordnungen an und will, dass auch wir uns menschlichen Ordnungen fügen (1Petr 2,13-14) – in unserem Fall den deutschen Gesetzen.1

3. Die kirchliche Trauung ist die Bestätigung des rechtlich geschlossenen Ehestandes im gegenseitigen Versprechen der Treue vor Gott mit anschließender Segnung der Ehe.

4. Seit 2009 kann man kirchlich heiraten, ohne vorher beim Standesamt die Ehe geschlossen zu haben.2 Aber die kirchliche Trauung allein enthält keinerlei öffentlich-rechtliche Verbindlichkeit oder Rechtsanspruch.3 Christen sollten, um der gesellschaftlichen Ordnung willen, doch den Weg über das Standesamt und die kirchliche Trauung gehen.4

5. Der Geschlechtsverkehr von Mann und Frau macht diese ebensowenig zu Ehemann und Ehefrau, wie die Einnahme des Abendmahls jemanden zu einem Christen macht. Die Sexualität gehört in die Ehe (1Kor 7). Sie ersetzt aber keine Hochzeit/Trauung. Bei vorehelichem Sex sollte geheiratet werden – aber beide Dinge werden unterschieden (2Mos 22,15).

6. Die Verlobung ist eine verbindliche Übereinkunft zwischen zwei Personen, dass sie heiraten wollen. Trotz der hohen Bedeutung der Verlobung in manchen Kulturen (z.B. im Judentum), wurde sie nicht der Hochzeit gleichgestellt. Das Vorhaben des verlobten Josefs, die schwangere Maria zu verlassen (Mt 1,19), zeigt, dass eine Verlobung nicht die Rechte der Ehe beinhaltete (miteinander schlafen) und auch aufgelöst werden konnte.

Ich würde mich über Korrektur, Ergänzung oder ehrliche Fragen freuen.

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Fußnoten:
  1. 1Petr 2,13-14 Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als dem Obersten  14 oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun. []
  2. Im Personenstandsgesetz (PStG) §67a war es bis Ende 2008 verboten ohne standesamtliche Trauung kirchlich zu heiraten. Seit dem 1. Januar 2009 ist dieses Verbot aufgehoben. []
  3. Laut § 1310 BGB ist dieser nur in einer standesamtlichen Eheschließung begründet. Aus der der Sicht des staatlichen Rechtes werden nur kirchlich getraute Eheleute als eine nichteheliche Partnerschaft gesehen. Das staatliche Eherecht ist darauf nicht anwendbar. []
  4. Ausnahmen könnte man z.B. bei einem Witwer und einer Witwe machen, die dadurch ihre finanzielle Versorgung verlieren könnten. []
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