Archiv der Kategorie: Christliche Ausarbeitungen

Alte Gleise verlassen

Gary Thomas beschreibt in der Zeitschrift „AufAtmen“ 3/2010 sechs Wege zu neuer Leidenschaft:

  1. Gott draußen entdecken: Die ganze Schöpfung zeugt von Gott – warum also nicht mal in die Natur gehen und von der Schöpfung auf den Schöpfer schließen?
  2. Formen wechseln: Geistliche Routine – z.B. unsere freien Gebete können durch vorformulierte Gebete, starre Liturgie oder das Lesen von Psalmen aufgebrochen werden.
  3. Schönheit, die spricht: „Schönheit kann uns in Gottes Gegenwart ziehen, weil sie das Herz mit einem Gefühl der Erhabenheit füllt. Geistliche Leidenschaft kann neu entfacht werden, wenn wir Schönheit in unser Leben einziehen lassen – ein Museumsbesuch, die wunderbare Musik von Händels Messias oder eben genau die Kunst oder Musik, die dich erreicht.“
  4. Die Menükarte ändern: Es ist inspirierend und den Horizont erweiternd, wenn wir herausfordernde und nicht unserer eigenen christlichen Tradition entsprechende Bücher lesen.
  5. Füße und Hände: „Unser Glaube leidet, wenn er nicht auch mit Händen und Füßen praktisch wird.“ Es ist herausfordernd und den Glauben beflügelnd, wenn man seinen Glauben mit hinaus auf die Straße nimmt und ihn dort anwendet.
  6. Es krachen lassen: Wir sollten nicht zu ernst sein, sondern feiern und uns an Gott erfreuen. „Lachen gehört zu Gottes besten Heilmitteln. Deswegen ist Feiern etwas, das unsere Leidenschaft für Gott erneuert.“

„Christsein ist keine religiöse Übung oder ein geistlicher Weg, sondern eine lebendige Beziehung, die gepflegt werden muss – und deswegen auch Abwechslung braucht. Wir dienen einem dynamischen Gott, der nicht durch statische, blutleere Routine geehrt wird. Gib Gott nicht auf, nur weil du in unerträglicher Routine steckst. Gib die Routine auf – und entdecke Gott neu.“

Geistliches Wachstum

Geistliches Wachstum ist eins der Hauptziele von Christen. Wir wollen in unserem Glaubensleben vorankommen…

Doch was ist geistliches Wachstum eigentlich? Woran denkst du, wenn du danach gefragt wirst, wie es in deinem Glaubensleben läuft?

1. Geistliches Wachstum ist nicht…

Viele Christen überlegen dann wie regelmäßig und wie lange sie in der Bibel lesen. Wenn sie ihre eigenen Vorstellungen erfüllen, ist ihr geistliches Leben gut. Doch ist das Geistliches Wachstum? Ich behaupte, dass man regelmäßig und lange in der Bibel lesen kann, ohne geistlich zu wachsen.

Ebenso kann man regelmäßig und lange Gebete aufsagen, ohne geistlich zu wachsen. Man kann sogar jahrelang alle möglichen Gemeindeveranstaltungen besuchen… Leider gibt es einige solcher Kandidaten in der Gemeinde…

Auch das Engagement in der Gemeinde ist ein häufiger Maßstab für geistliches Wachstum. Je mehr Dienste und Aufgaben man übernimmt, desto fortgeschrittener ist man?

Geistliches Wachstum hat mit Bibellesen, Beten und Diensten in der Gemeinde zu tun, aber ist nicht an sich schon geistliches Wachstum! Man kann viele geistliche Dinge tun, ohne geistlich zu wachsen! Man könnte dies mit einer Ehe vergleichen, in der man viel im Haushalt hilft und seinen Pflichten nachkommt. Durch das Erledigen der Aufgaben wird die Beziehung nicht automatisch besser. Es gehört einiges mehr dazu… Doch leider leben viele Christen so einen toten Ritualismus und missverstehen so den christlichen Glauben…

2. Geistliches Wachstum ist die positive Entwicklung der Beziehung zu Gott

Ich glaube bei geistlichem Wachstum sollte man an seine Beziehung zu Gott denken. Wo stehe ich heute? Welche Liebe, welches Vertrauen haben ich zu ihm? Wer ist er für mich?

Die Maßstäbe sind dann die gleichen wie in jeder anderen Beziehung: Liebe, Vertrauen, Treue, praktische Unterstützung, Lob & Anerkennung, miteinander verbrachte Zeit, Tiefe der Gespräche, Offenheit, Bereitschaft Opfer zu bringen, Zweisamkeit, kleine Geschenke, Dankbarkeit…

Bei geistlichem Wachstum sollte man daran denken, wie man sich in der letzten Zeit entwickelt hat: Lebe ich mehr in Gemeinschaft mit Gott, als letztes Jahr? Kenne ich IHN wirklich besser? Liebe ich Gott mehr?

LGVGH!

Quelle: freedigitalphotos.net

Die Erkenntnis die die Reformation ins Rollen brachte

Gestern war mal wieder das Reformationsfest (Reformationstag). Im GoDi habe ich an die Erkenntnis erinnert, die Luther veranlasste seine reformatorischen Schriften zu schreiben, die 95 Thesen gegen den Ablass an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg anzuschlagen, die Bibel in die deutsche Sprache zu übersetzen, sich vom Katholizismus loszusagen usw.

Da sich Luthers Arbeitszimmer, der Ort der im folgenden dargestellten Ereignisse und Entscheidungen, im Turm des schwarzen Klosters zu Wittenberg befand, nennt man diese Stunde eben das „Turmerlebnis“ und somit die eigentliche Geburtsstunde der Reformation. Über dieses Erlebnis schrieb Luther später ausführlich in der Vorrede zum ersten Band der Wittenberger Ausgabe seiner lateinischen Schriften 1545 (ein Jahr vor seinem Tod):

„Ich konnte den gerechten, den Sünder strafenden Gott nicht lieben, sondern hasste ihn; denn obwohl ich als makelloser Mönch lebte, empfand ich mich vor Gott als Sünder, fühlte mich unruhig in meinem Gewissen, wagte auch nicht zu hoffen, dass ich durch meine Bußwerke versöhnt sei.
Nicht gerade mit stummer Lästerung, sicherlich aber mit unermesslichem Murren entrüstete ich mich über Gott und sprach: Ist es denn nicht genug damit, dass elende, durch die Erbsünde in Ewigkeit verdammte Sünder durch das Gesetz der 10 Gebote mit allerlei Unheil bedrückt sind? Muss denn Gott noch durch das Evangelium ein Leid dem anderen anfügen und uns auch noch durch das Evangelium mit seiner Gerechtigkeit und seinem Zorn bedrohen?

Bis Gott sich erbarmte und ich, der ich Tag und Nacht nachgedacht hatte, den Zusammenhang der Worte begriff, nämlich: der Gerechte wird aus Glauben leben. Da fing ich an, die Gerechtigkeit Gottes zu verstehen, durch die der Gerechte als durch ein Geschenk Gottes lebt, nämlich aus Glauben heraus. Und dass dies der Sinn sei: dass durch das Evangelium Gerechtigkeit Gottes offenbart werde, nämlich eine passive, durch die Gott uns in seiner Barmherzigkeit durch Glauben rechtfertigt, wie geschrieben steht: der Gerechte soll aus Glauben leben. Hier spürte ich, dass ich völlig neu geboren sei und dass ich durch die geöffneten Pforten in das Paradies selbst eingetreten sei, und da erschien mir von nun ab die Schrift in einem ganz anderen Licht.

Ich eilte durch die Schrift hindurch, wie es mein Gedächtnis hergab, und verglich in anderen Wörtern die Analogie, dass nämlich das Werk Gottes das ist, das Gott in uns tut, die Kraft Gottes, durch die er uns mächtig macht, die Weisheit Gottes, durch die er uns weise macht, die Stärke Gottes, das Heil Gottes, die Ehre Gottes. Und so sehr ich die Vokabel Gerechtigkeit Gottes gehasst hatte, so viel mehr nun hob ich dieses süße Wort in meiner Liebe empor, so dass jene Stelle bei Paulus mir zur Pforte des Paradieses wurde.“

Die Bibelstelle, durch die Luther die Augen geöffnet wurden, ist Römer 1,17: Denn im Evangelium zeigt uns Gott seine Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, zu der man durch den Glauben Zugang hat; sie kommt dem zugute, der ihm vertraut. Darum heißt es in der Schrift: »Der Gerechte wird leben, weil er glaubt.

Luthers neue Erkenntnis war die, dass die Gerechtigkeit und Vergebung der Sünde nicht durch Erfüllung des Gesetzes (eigene Vollkommenheit) erlangt wird. Sondern die Gerechtigkeit, die Gott fordert, kommt durch den Glauben an Jesus Christus! Und Glauben bedeutet nicht etwas zu leisten, sondern die eigene Hoffnung auf das setzen, was Jesus am Kreuz für uns getan hat. Glauben bedeutet das Ergreifen von Jesu vollkommener Gerechtigkeit.

Luther verstand nun was das Evangelium für eine frohe Botschaft ist. Er erkannte den Unterschied von Gesetz und Evangelium und fand dadurch wahren Frieden in Gott: Gottes Gerechtigkeit ist keine übermenschliche Forderung, sondern Gottes gnädiges Geschenk in Jesus Christus an den Menschen.

In meinen eigenen Worten:

Ich muss mich nicht mehr bemühen, um vor Gott bestehen zu können.
Ich muss mich nicht noch mehr anstrengen, damit ich akzeptabel vor Gott erscheine.
Ich werde nicht erst von Gott geliebt, wenn ich etwas tue, sondern ich bin geliebt!
Ich muss keine Vorleistung bringen.

Ich muss keine Bedingung erfüllen, um Gott zu gefallen.Durch Jesus bin ich ein geliebtes Kind Gottes.
Durch Jesus bin ich ein Heiliger und Vollkommener in Gottes Augen.
Durch Jesus BIN ich gerettet.

JESUS IST MEINE GERECHTIGKEIT!

Das Lied folgende Lied ist ziemlich alt und von der Melodie nicht gerade in. Ich möchte es euch trotzdem empfehlen mal ganz zu hören bzw. zu lesen:

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1. Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid, damit will ich vor Gott bestehn, wenn ich zum Himmel werd eingehn.

2. Drum soll auch dieses Blut allein / mein Trost und meine Hoffnung sein; ich bau im Leben und im Tod; allein auf Jesu Wunden rot.

3. Und wenn ich durch des Herrn Verdienst; noch so treu würd in seinem Dienst, gewönn den Sieg dem Bösen ab und sündigte nicht bis ins Grab,

4. so will ich, wenn ich zu ihm komm, nicht denken mehr an gut noch fromm, sondern: Da kommt ein Sünder her, der gern fürs Lösgeld selig wär.

5. Solang ich noch hienieden bin, so ist und bleibet das mein Sinn: Ich will die Gnad in Jesu Blut / bezeugen mit getrostem Mut.

6. Wird dann die Frag an mich gebracht: Was hast du in der Welt gemacht? So sprech ich: Dank sei meinem Herrn! Konnt ich was Guts tun, ich tat’s gern.

7. Und weil ich wusste, dass sein Blut die Sünd wegschwemmt mit seiner Flut / und dass man nicht muss willgen ein, ließ ich mir’s eine Freude sein.

8. Wenn nun kam eine böse Lust, so dankt ich Gott, dass ich nicht musst; ich sprach zur Lust, zum Stolz, zum Geiz: Dafür hing unser Herr am Kreuz.

9. Gelobet seist du, Jesu Christ, dass du ein Mensch geboren bist / und hast für mich und alle Welt / bezahlt ein ewig Lösegeld!

10. Dem Lamm gebühret alles gar, weil es für uns geschlachtet war; es hat die Sünde weggebracht / und uns Gott angenehm gemacht.

11. Du Ehrenkönig Jesu Christ, des Vaters einger Sohn du bist; erbarme dich der ganzen Welt / und segne, was sich zu dir hält.

(Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf 1700-1760; und Strophe 2-8: Christian Gregor 1723-1801)

Sehen wir noch den Wert unserer Errettung?

Wir sehnen uns nach Erfahrungen mit Gott, nach Gottes Eingreifen und nach Wundern. Wenn diese geschehen würden, dann wäre man wohl wirklich dankbar…

Wir beneiden die vielen Menschen in der Bibel, die wundersame Dinge mit Gott erlebt haben. Wäre es nicht schön, die gewaltigen Wunder mit Daniel oder dem Volk Israel mitzuerleben?

Sicher wäre das etwas besonderes. Die Frage, die sich mir nur gerade stellt ist, ob wir nicht etwas viel Schöneres haben?

Während Israel nur von einer zeitlichen Knechtschaft aus Ägypten erlöst wurde, sind wir vor der ewigen Knechtschaft erlöst worden! Drei Männer im glühenden Ofen sind von den Schmerzen einiger Minuten erlöst worden – wir dagegen vor dem ewigen Feuer.

Grässliche Sünde, die Undankbarkeit, dass wir die Erlösung für ein Nichts halten. Gott gab uns seinen eigeborenen Sohn!!! (Rosenius)

Erfreuen und danken wir noch für Gottes Gnade für uns? Sind wir dankbar für unsere Errettung? Es ist schließlich das Beste auf dieser Welt, was uns passieren kann…

Die rechte Dankbarkeit erfüllt kein Menschenherz, bevor es selber eine sehr große Gnade erfahren hat, die große Gnade nämlich, die den Menschen ganz zerschmilzt und umschafft. (Rosenius)

Haben wir diese große Gnade erfahren? Dann müsste unser Herz verändert sein…

So muss es einem Christen zumute sein, der in den ganzen Reichtum Christi versetzt ist, dass er in einem solchen Glück immer froh und dankbar ist. (Rosenius)

Was wäre dein Leben ohne Jesus?

Wo wärst du heute ohne Jesus?

Wo verbringst du die Ewigkeit ohne Jesus?



Der zweite Schritt zur Dankbarkeit: Den Wert sehen

Der erste Schritt zur Dankbarkeit ist die Erkenntnis dessen, womit wir alles beschenkt werden. Wir müssen die Augen öffnen und sehen, was wir alles erhalten! Davon habe ich schon einiges geschrieben. (mehr zum ersten Schritt)

Der zweite Schritt zur Dankbarkeit ist die Wertschätzung des Empfangenen. Ohne die Wertschätzung kann es gar nicht zur Dankbarkeit kommen.Sie ist das nach der Blindheit des Herzens, das zweitgrößte Problem, weshalb wir Menschen so undankbar sind… Dabei ist die Selbstverständlichkeit der größte Feind und der größte Betrüger bzgl. der Dankbarkeit...

Wahre Dankbarkeit sieht auf den Wert des Geschenks und darauf was hinter dem Geschenk steht!

Beispiel 1: Mario hat sich schon lange ein Fahrrad gewünscht. Als er es endlich bekommt, ist er sehr dankbar, weil er genau weiß, dass seine Eltern es sich eigentlich nicht leiten konnten…

Beispiel 2: Susi bekommt eine Postkarte von ihrer Tante aus Sri Lanka. Sicher ist so eine Karte nicht viel wert, aber sie ist dennoch sehr dankbar, weil sie dahinter die Liebe ihrer Tante sieht. Sie hat an sie gedacht und wollte ihr eine Freude machen.

Beispiel 3: Thomas bekommt jeden Morgen Brote von seiner Frau geschmiert. Es ist schon fast selbstverständlich geworden, als er sich wieder auf den Wert dieser kleinen Geste besinnt: Sie steht für ihn früher auf und gibt sich Mühe, um ihn glücklich zu machen.

Der Wert einer Sache wird uns meist erst bewusst, wenn die Sache uns genommen wird. Deshalb sollten wir fragen: Was wäre wenn man dies oder das nicht mehr hätte?

Wie wäre es für dich ohne Familie?

Was wäre, wenn du nicht mehr normal atmen könnte?

Wie wäre dein Leben ohne Jesus?

Mit Bohnen Dankbarkeit erlernen

Wie lerne ich dankbar zu sein? Hier ein außergewöhnlicher, aber schöner Weg:

Fülle deine linke Hosentasche mit Bohnen, bevor du morgens aus dem Haus gehst. Immer wenn du etwas Schönes erlebst oder dich an etwas erfreust, stecke eine Bohne in die rechte Tasche. Wenn du abends dann nach Hause kommst, ist deine rechte Hosentasche ganz gewiss voller Bohnen!

So kann es dir gelingen dich an die Dinge zu halten, über die du dich freust. Du sammelst schöne Eindrücke und Begegnungen und damit ganz viele Gründe zum Danken. Warum nicht einmal ausprobieren? 🙂

(Die Idee stammt von auftanken.de)

 

Dankbar fuer jeden Augenblick

Wir sind dazu eingeladen, uns jeden Augenblick unseres Lebens zu freuen, weil jeder Moment des Lebens ein Geschenk ist. Ab und zu lüftet sich der Schleier und wir können es sehen.

Meine enge Freundschaft zu Chuck begann, als wir beide fünfzehn waren. Wir gingen zusammen zur Schule und zur Universität, wir verliebten uns beide gleichzeitig (und bekamen beide einen Korb). Wir gingen als Vertraute, gegenseitige Berater und Kumpel durch alle wichtigen Lebensereignisse.
Vor ein paar Jahren rief Chuck mich an, um mir zu sagen, dass er Krebs hatte. Die erste Prognose war sehr gut, auch wenn er sich einer komplizierten Behandlung unterziehen musste. Wie es seiner Art entsprach, rasierte Chuck sich den Kopf vor der Chemotherapie, klebte goldene Glitter auf seine Glatze,lief in Unterwäsche durchs Haus und nannte sich „Chemo-Man“. Chuck und ich lebten zu dieser Zeit über 2000 Kilometer voneinander entfernt, aber während er sich seiner Behandlung unterziehen musste, telefonierten wir jeden Samstagvormittag miteinander. Die Chemotherapie zerstörte seinen Appetit; er konnte keine feste Nahrung bei sich behalten; er wurde so dünn, dass ihn sogar seine Kinder kaum noch erkannten. Schließlich bekam er noch eine Infektion und sein Zustand verschlechterte sich innerhalb kürzester Zeit, weil sein Immunsystem durch die Chemotherapie so geschwächt war. Aber Chuck kämpfte sich durch und beendete schließlich die Behandlung. Chemo-Man hatte sich durchgesetzt.

Einen Monat später hatte Chuck seine erste Kontrolluntersuchung nach der Behandlung. Er rief mich an diesem Abend an: Der Krebs war zurückgekommen, hatte ihm der Arzt erklärt, schlimmer als vor der Behandlung. Dit Chuck selbst Arzt war, wusste er, was dies bedeutete. Er wusste. dass er bald sterben würde, wenn der Krebs so schnell und so stark zurückgekommen war. Es war ein Todesurteil.
Ich war wie betäubt. Als ich an diesem Abend zu Bett ging, konnte ich nicht einmal beten. „Da muss irgendwo etwas falsch gelaufen sein, protestierte ich. „Sie werden herausfinden, dass alles in Ordnung ist.“ Ich war erstaunt, wie schnell die Verdrängungsmechanismen einsetzen.
Am nächsten Morgen rief Chuck mich um 6:30 Uhr an. „Du wirst es nicht glauben“, sagte er. Irgend jemand im Labor hatte seine Testergebnisse mit denen eines anderen Patienten verwechselt, der sich noch keiner Behandlung unterzogen hatte. Es stellte sich heraus, dass Chucks Krebs verschwunden war – und bis heute, viele Jahre später, nicht zurückgekommen ist.
„Ich werde leben“, sagte mein Freund. „Ich werde meine Kinder arufwachsen sehen. Ich werde mit meiner Frau alt werden. Ich werde leben!“ Ein paar Momente lang weinten wir beide am Telefon. Chuck erzählte mir, dass er in sich eine Dankbarkeit spürte, die er nie zuvor gekannt hatte. Er konnte nicht mehr aufhören, seine Kinder und seine Frau zu umarmen. Dinge, die ihm früher Sorgen gemacht hatten, verloren nun an Bedeutung. Er würde leben – und auf einmal konnte er nicht nur intellektuell verstehen, sondern ganz praktisch erfahren, dass das Leben ein Geschenk ist.

Wir verdienen es nicht, können es nicht kontrollieren, können keinen Augenblick als selbstverständlich hinnehmen. Jede Sekunde ist ein Geschenk Gottes. Jeder Tag ist ein Freudentag.

Quelle: John Ortberg, Das Leben nach dem du dich sehnst

Beispiele zum Staunen und Danken

Sehr passend zu den vorherigen Beiträgen, ein Video namens „The Unseen Sea“

Oder schaut mal hier – wunderschöne Bilder: http://www.flickr.com/photos/kwerfeldein/favorites/with/4956581070/

Für mich sind das sehr viele Anregungen zum Danken 🙂

In der Natur und in allem Geschaffenen, können wir unseren genialen Gott erkennen. Gott hat ALLES geschaffen. Es ist so faszinierend – selbst der eigene Fingerabdruck ist einzigartig…

Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin;
wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Psalm 139,14

Christus wies uns hin zu den Lilien und Vögeln.

Es ist notwendig für einen Christen, Gott in allem zu schauen, was er sieht. Blicke auf zur Sonne, zum Mond, zu den Sternen – solltest du einen solchen Schöpfer nicht beständig preisen und anbeten?

Gott hat ALLES geschaffen. Und Alles was er geschaffen hat, ist für uns Menschen geschaffen.

Der erste Schritt zur Dankbarkeit: Offene Augen & Herzen

Mabel dachte darüber nach, womit Gott sie beschenkt hat. Das ist immer der erste Schritt zur Dankbarkeit: Wir müssen erkennen, was wir alles erhalten.

Womit wurden und werden wir beschenkt? Arbeitsplatz, Gesundheit, Familie, Wohnung und Gemeinde. Solche allgemeinen Dinge fallen uns schnell ein. Doch wahre Dankbarkeit schaut genauer hin. Was sind im Einzelnen die Gründe zur Dankbarkeit? Ich bin überzeugt davon, dass wir allein für den heutigen Tag mindestens 100 Gründe zum Danken finden. Willst du es versuchen?

Mir scheint wir sind wie Maulwürfe, die das meiste, was es Schönes auf dieser Welt gibt, überhaupt nicht wahrnehmen und mitbekommen… Wir können, wie sie, nur zwischen hell und dunkel unterscheiden…

Ohne offene Augen und Herzen sehen wir die Dinge nicht einmal, für die wir so sehr danken sollten. Schauen wir doch gerade jetzt einmal um uns – was sehen wir? Sind die Dinge, die wir sehen nicht schon Verknüpfungen für ganz viele Dankesanliegen?

Ich sehe einen schönen Bosai vor mir, der mich an die faszinierende Natur denken lässt – wie langsam sie aufwächst und dann scheinbar verschwenderisch blüht… Ich sehe Bücher vor mir – wie dankbar bin ich für die Bücher, die ich habe – wie sehr sie mich bereichern und meinen Wissensdurst und Seelenhunger stillen… Ich sehe einen Papierstapel, der mich daran erinnert, dass ich Arbeit habe – dass ich Geld verdienen darf und das für Aufgaben, die ich auch ohne Bezahlung tun würde… Ich sehe ein Bild von meiner Liebsten auf dem Tisch stehen – wie lange habe ich das Bild schon übersehen und einfach nicht mehr angeschaut? Es ist eins der ältesten Bilder, das ich von ihr habe und es lässt mich an ihre persönliche und unsere gemeinsame Entwicklung denken… Was siehst du? Ist es nicht des Dankens wert?

Mach die Augen auf und sieh! Mach dein Herz auf und du wirst tausende Gründe zum Danken erkennen. Und damit wirst du zufriedener und glücklicher!