Archiv der Kategorie: Lyrik

Aus tiefer Not schrei ich zu dir [Lyrik]

1) Aus tiefer Not schrei ich zu dir, Herr Gott, erhör mein Rufen.
Dein gnädig Ohr neig her zu mir und meiner Bitt es öffne;
denn so du willst das sehen an,
was Sünd und Unrecht ist getan,
wer kann, Herr, vor dir bleiben?

2) Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gunst, die Sünde zu vergeben;
es ist doch unser Tun umsonst auch in dem besten Leben.
Vor dir niemand sich rühmen kann;
des muss dich fürchten jedermann
und deiner Gnade leben.

3) Darum auf Gott will hoffen ich, auf mein Verdienst nicht bauen.
Auf ihn mein Herz soll lassen sich und seiner Güte trauen,
die mir zusagt sein wertes Wort.
Das ist mein Trost und treuer Hort;
des will ich allzeit harren.

4) Und ob es währt bis in die Nacht und wieder an den Morgen,
doch soll mein Herz an Gottes Macht verzweifeln nicht noch sorgen.
So tu Israel rechter Art,
der aus dem Geist geboren ward,
und seines Gottes harre.

5) O bei uns ist der Sünden viel, bei Gott ist viel mehr Gnade.
Sein Hand zu helfen hat kein Ziel, wie groß auch sei der Schade.
Er ist allein der gute Hirt,
der Israel erlösen wird
aus seinen Sünden allen.

(Martin Luther nach Ps 130)

Der Weg ist mühsam [Lyrik]

Der Weg war mühsam und ist’s noch,
doch DEIN WORT sagt, dass dieses Joch
zum Wohl mich hat erreichet;
das Ziel des Weges, den DU führst,
die Gnad‘, mit der DU so regierst,
schenkt RUHE, die nicht weichet.

Der TROST, den DU im Leiden gibst,
lässt mich erkennen, wie DU liebst!
DU willst mir offenbaren,
dass Leib und Seele DU erquickst,
indem DU mir die GRENZEN schickst,
die mich für DICH bewahren!

DEIN TRÖSTEN heilt zuerst die Seel‘!
Den müden Leib ich anbefehl
DIR, HERR, und DEINER GNADE!
Ganz neu in mir das LOB erwacht,
DEIN LICHT strahlt mitten in der Nacht
auf meinem Pilgerpfade.

(Annerösli Külling)

Mir ist Barmherzigkeit wiederfahren

Bei der Predigtvorbereitung zu 1. Timotheus 1,12-17 muss ich die ganze Zeit an dieses schöne alte Lied denken:

1. Mir ist Erbarmung widerfahren, Erbarmung, deren ich nicht wert!
Das zähl ich zu dem Wunderbaren; mein stolzes Herz, hat’s nie begehrt.
Nun weiß ich das und bin erfreut und rühme die Barmherzigkeit.

2. Ich hatte nichts als Zorn verdienet / und soll bei Gott in Gnaden sein!
Gott hat mich mit sich selbst versühnet und macht durchs Blut des Sohns mich rein.
Wo kam dies her, warum geschieht’s? Erbarmung ist’s und weiter nichts.

3. Das muss ich dir, mein Gott, bekennen, das rühm ich, wenn ein Mensch mich fragt;
ich kann es nur Erbarmung nennen, so ist mein ganzes Herz gesagt.
Ich beuge mich und bin erfreut / und rühme die Barmherzigkeit.

4. Dies lass ich kein Geschöpf mir rauben, dies soll mein einzig Rühmen sein;
auf dies Erbarmen will ich glauben, auf dieses bet ich auch allein,
auf dieses duld ich in der Not, auf dieses hoff ich noch im Tod.

5. Gott, der du reich bist an Erbarmen, reiß dein Erbarmen nicht von mir /
und führe durch den Tod mich Armen durch meines Heilands Tod zu dir!
Da bin ich ewig recht erfreut / und rühme die Barmherzigkeit.

Melodie: Georg Neumark (1641) 1657 / Johann Ludwig Friedrich Hainlin / Johann Balthasar König 1738
Enthalten in vielen Gesangbüchern (z.B. Ev. Gesangbuch 355 / Ich will dir danken 254 / Feiern & Loben 319)

Der rechte Blick [Lyrik]

Gedichte & Lieder drücken Liebe zu Gott aus – oder verstärken sie.

Der rechte Blick

Ich gebe dir einen guten Rat:
Blick nicht in dich hinein,
sonst wirst du, Seele, in der Tat,
nie wahrhaft glücklich sein.

Die Quelle echter Freude quillt
ja außerhalb von dir,
sie fließt in Christus, und sie stillt
ganz dein Verlangen hier.

Ein schwankend Ding ist das Gefühl,
voll Unruh oft das Herz,
oft schlägt es bang im Weltgewühl
und zieht dich niederwärts.

Es gibt, o Seele, glaub es wohl,
nur Ruh durch Jesus Christ,
Er will dir sein der Ruhepol,
wo du in Frieden bist.

Schau weg von dir und blicke nur
auf deinen Heiland hin,
dann bist du auf der rechten Spur,
und zudem ehrst du ihn!

P.W.

Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden. (Psalm 34,6)

Und dabei wollen wir auf Jesus schauen… (Hebräer 12,2)

Aus „Die gute Saat“ 2012 (Christliche Schriftenverbreitung)

„Jesus allein“ von Albert B. Simpson [Lyrik]

Einst war’s nur der Segen – jetzt ist Gott mein Hort.
Einst sucht’ ich Gefühle – jetzt ruh’ ich im Wort.
Einst wünscht’ ich die Gaben, eh’ der Geber mein.
Einst wollt’ ich die Heilung – jetzt nur Ihn allein.

Einstmals kämpft’ ich mühsam, nun vertrau’ ich still.
Einst war’s halbes Leben – jetzt hab’ ich die Füll’.
Einst hielt ich mich krampfhaft – jetzt hält Er mich fest.
Einst trieb ich im Sturm – jetzt nie mein Halt mich lässt.

Einst gab’s eigne Pläne – jetzt heißt’s: Nicht mehr ich!
Einst macht’ ich mir Sorgen – jetzt sorgt Er für mich.
Einst galt’s meine Wünsche – jetzt, was Jesus will.
Einst fragt’ ich: Warum nur? Jetzt bin ich ganz still.

Einst war’s meine Arbeit – jetzt tut Er’s allein.
Einst wollt’ ich Ihn brauchen – jetzt bin ich nur Sein!
Einst erstrebt’ ich Kräfte – jetzt in Ihm ich ruh’.
Einst wollt’ ich’s erzwingen – jetzt schau’ ich nur zu.

Einst sprach ich vom Hoffen – jetzt ist alles klar.
Meine Lampe leuchtet, die einst trübe war.
Einst harrt’ ich des Todes – jetzt weiß ich, Er naht.
Was ich weiß und habe, dank’ ich Seiner Gnad’!

Albert Benjamin Simpson (1843 – 1919)

Übersetzung von Casting Crowns – Here I go again

Ich mag dieses Lied von Casting Crowns. Es bewegt mich, weil ich diesen Kampf um die Worte kenne…
Leider gibt es keine Originalversion bei Youtube… Wenn ihr sie habt, hört sie euch nochmal an!

http://www.youtube.com/watch?v=CZ6A7TW7qYI

Ihm Rahmen einer Jugendstunde habe ich das Lied übersetzt. (Ich bin kein Englischprofi…)

Vater erhör mein Gebet
Ich brauche die richtigen Worte
Worte die er hören wird
und erkennt, dass sie direkt von dir kommen.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll
Ich weiß nur, dass es schmerzt
meinen Freund langsam zu verlieren
Vielleicht werde ich diesmal Worte des Lebens sagen.
Mit deinem Feuer in meinen Augen
Aber diese alte wohlbekannte Angst zerreißt meine Worte
Was fürchte ich so sehr?

Vater, erhör mein Gebet!
Denn hier bin ich wieder
Rede über das Wetter
und denke über Dinge nach, die morgen belanglos sind.
Und wie ich um die Wahrheit herumtanze
Die Zeit läuft gegen ihn.
Es könnte meine letzte Möglichkeit sein, ihm zu sagen, dass DU ihn liebst.
Aber da bin ich wieder, hier versuch ich es wieder. Vielleicht werde ich diesmal Worte des Lebens sagen.

Hier der Orignialtext: Übersetzung von Casting Crowns – Here I go again weiterlesen

„Der Teppich“ von Friedrich Traub [Lyrik]

Nachdem ich hier schon ein Gedicht und paar Informationen zu Friedrich Traub aufgeschrieben habe, nun noch ein ziemlich bekanntes Gedicht von ihm: Der Teppich

Denk daran im finstern Leide,
wenn dein Herz im Dunkel bebt:
Von der umgekehrten Seite,
Gott stets einen Teppich webt.

Sieh, wie gehn doch die Fäden
links so bunt, bald kreuz bald quer.
du entdeckst bald nichts als Schäden
als ob alles Wirrwarr wär.

Welche wüste schlechte Decke!
rufst du voll Enttäuschung dann:
Wirf sie doch in eine Ecke,
wo sie niemand sehen kann.

Doch nur immer langsam Lieber!
Dreh doch mal das Kunstwerk um,
und du wunderst dich darüber
wie du warst so schrecklich dumm!

Nein! Rufst du mit einer Träne
wie geschmackvoll und wie fein!
Welche Harmonie und Schöne,
da ist auch kein Fehlerlein!

Merkst du, was ich dir will sagen,
mit dem Bild vom Teppich hier?
Lern vertrauen, statt zu klagen,
Gott macht alles recht mit dir .

Siehst du gleich auf dieser Erde
stets die linke Seite nur:
Nichts als Trübsal und Beschwerde
und von Gott auch keine Spur.

Glaube doch, daß alle Pfade,
die der Höchste dich je führt,
voll von Liebe sind und Gnade,
wie sichs deinem Gott gebührt.

Sei getrost, es kommt die Stunde,
wo vom ewgen Licht verklärt,
jede einst empfangne Wunde
deinen Ruhm und Preis vermehrt.

Was als Wirrwarr du beklagtest
zeigt in schöner Ordnung sich.
Jedes Opfer, das du brachtest,
freut dich nun ganz königlich.

Bald beginnt die Freudenernte
und die Tränensaat hört auf.
Wohl die Decke, welche lernte,
Gott vertraun im Pilgerlauf.

(Friedrich Traub)

„Dir zur Verfügung mein Gott und mein Herr“ von Friedrich Traub

1. Dir zur Verfügung, mein Gott und mein Herr,
Dir zur Verfügung, je länger, je mehr!
Dir zur Verfügung, in Freud’ und in Leid,
Täglich und stündlich für Jesus bereit!

2. Dir zur Verfügung, was ich hab’ und bin:
Liebe und Arbeit, Gedanken und Sinn,
Wünsche und Pläne, die Zeit und das Geld,
Glieder und Gaben, wie dir es gefällt!

3. Dir zur Verfügung im Heiligen Geist,
Nicht aus mir selber; denn Eignes zerreißt.
Eigene Kraft hält ja nimmermehr stand,
Wirklich vollenden kann’s nur deine Hand!

4. Dir zur Verfügung! Einst war es nicht so;
aber nun bin ich so selig und froh!
Du brachest Ketten und Bann mir entzwei,
auf daß ich völlig dein Eigentum sei.

5. Dir zur Verfügung! O seliges Los!
Sei nun mein Tagewerk klein oder groß,
draußen und drinnen, im Schaffen und Ruhn
immer nur fragen: „Herr, was soll ich tun?”

6. Dir zur Verfügung! Es bleibe dabei!
Das ist mein Stand, der macht selig und frei.
Das schafft ein sieghaft und friedevoll Gehn:
Jesus, dir ganz zur Verfügung zu stehn!

Unsere Hingabe ist ein Ausdruck unserer Liebe zu Gott!

Dir zur Verfügung mein Gott und mein Herr

Friedrich Traub (1873-1906) war China-Missionar (die Stiftung Marburger Mission geht auf ihn zurück) und Liederdichter. Arno Pagel hat hier eine kurze Biographie von Friedrich Traub mit vielen seiner Werke zusammengestellt.

Mir gefallen die Lieder & Gedichte von Friedrich Traub sehr.

O Herr ich liebe dich (Lied & Text)

Ein schönes Lied! Leider habe ich keine Youtube-Version mit Gesang gefunden:

http://www.youtube.com/watch?v=V_GfvLp8txE

O Herr ich liebe dich. Jesus ich liebe dich.
Meine Sonne bist du Tag für Tag. Ich liebe dich!
Du mein Stern in der Nacht, dunkelster Nacht;
du hast alles für mich wieder gut gemacht.
Meines Lebens Quell bist du allein.
Ich liebe dich!

Text: Gitta Leuschner 1985
Rechte: 1986 Jugend mit einer Mission e.V. / Verfasser u. Komponist unbekannt. Überestzung: G. Leuschner.