Komm in unsre stolze Welt,
Herr, mit deiner Liebe Werben.
Überwinde Macht und Geld,
lass die Völker nicht verderben.
Wende Hass und Feindessinn
auf dem Weg zum Frieden hin.
Komm in unser reiches Land,
Herr, in deiner Armut Blöße,
dass von Geiz und Unverstand
willig unser Herz sich löse.
Schaft aus unserm Überfluss
Rettung dem, der hungern muss.
Komm in unser dunkles Herz.
Herr, mit deines Lichtes Fülle,
dass nicht Hochmut, Angst und Schmerz
deine Wahrheit uns verhülle,
die auch noch in tiefer Nacht
Menschenleben herrlich macht.
Komm in unsre laute Stadt,
Herr, mit deines Schweigens Mitte,
dass, wer keinen Mut mehr hat,
sich von dir die Kraft erbitte,
für den Weg durch Lärm und Streit
hin zu deiner Ewigkeit.
Komm in unser festes Haus,
der du nackt und ungeborgen.
Mach ein leichtes Zelt daraus,
das uns deckt kaum bis zum Morgen,
denn wer sicher wohnt, vergisst
bald, dass unterwegs er ist.
Gibt es heute noch solche Liedtexte wie im Lied „Stillehalten deinem Walten“? Ein herausforderndes Lied zum Thema Leid.
Text zum Lied „Stillehalten deinem Walten“
1. Stillehalten deinem Walten,
stille halten deiner Zucht,
deiner Liebe stille halten,
die von je mein Heil gesucht,
ja, das will ich, wie´s auch geh,
wie´s auch tu dem Herzen weh.
2. Stillehalten ohne Klage,
ohne Murren, ohne Trotz,
– was dazu die Welt auch sage,
ich will spotten ihres Spotts;
weiß ich doch, wie gut mir´s war,
stillehalten immerdar.
3. Wo ich´s selber wollte zwingen
und es wagen ohne dich,
ach da sanken mir die Schwingen
meines Mutes jämmerlich;
aber wo ich stillehielt,
hast du stets mein Heil erzielt.
4. Ward es anders auch gewendet,
ging´s durch banges Dunkel oft:
immer hat es gut geendet,
besser, als ich je gehofft,
besser, als bei Tag und Nacht
ich´s im Herzen ausgedacht.
5. Darum will ich stillehalten
Tag und Nacht, jahrein und – aus,
bricht auch neues zu dem alten
Kreuz und Leid herein ins Haus.
Weiß ich nur, es kommt von dir,
nun, es sei willkommen mir!
6. Du, o Herr, gibst Kraft den Deinen
und den Schwachen allermeist;
darum gib mir deinen reinen,
deinen guten, stillen Geist,
daß, es gelte wo und wann,
ich dir stillehalten kann.
7. In der wellenlosen Stille
überm tiefen Meeresgrund
tut sich mir dein Gotteswille
in dem klarsten Spiegel kund:
da nur kann dein Odem wehn,
wo die Stürme schlafen gehen.
8. Wie das Weltmeer seine Masten
sicher trägt auf stiller Flut,
so, Herr, laß mich deine Lasten
tragen mit ergebnem Mut.
Kehr mit deinem Frieden ein,
laß mich stille, stille sein.
Sonstiges zum Lied „Stillehalten deinem Walten“
Autor: Karl Rudolf Hagenbach (1801 – 1874), Schweizer Theologe, Kirchenhistoriker und Lyriker.
Musik: Christian Burkhardt (1830-1908)
Noten zu „Stillehalten deinem Walten“ findet man hier. Eine Audiodatei hier.
Sei stille dem HERRN und warte auf ihn; erzürne dich nicht über den, dem sein Mutwille glücklich fortgeht. (Psalm 37,7)
Nur bei Gott wird meine Seele still, von ihm kommt meine Hilfe. (Psalm 62,2)
Viele alte Lieder haben eine besondere Tiefe. „Ich will streben nach dem Leben“ von Philipp Friedrich Hiller ist so ein besonderes Lied!
Video zum Lied „Ich will streben nach dem Leben“
Text von „Ich will streben nach dem Leben“
1) Ich will streben nach dem Leben, wo ich selig bin;
ich will ringen, ein zudringen, bis daß ich’s gewinn.
Hält man mich, so lauf ich fort;
bin ich matt, so ruft das Wort:
Fortgerungen, durchgedrungen
bis zum Kleinod hin.
2) Als berufen zu den Stufen vor des Lammes Thron,
will ich eilen; das Verweilen bringt oft bösen Lohn.
Wer auch läuft und läuft zu schlecht,
der versäumt sein Kronenrecht.
Was dahinten, das mag schwinden;
ich will nichts davon.
3) Jesus, richte mein Gesichte nur auf jenes Ziel;
lenk die Schritte, stärk die Tritte, wenn ich Schwachheit fühl‘!
Lockt die Welt, so sprich mir zu,
schmäht sie mich, so tröste Du;
Deine Gnade führ‘ gerade
mich aus ihrem Spiel!
4) Du musst ziehen, mein Bemühen ist zu mangelhaft.
Wo ihr’s fehle, fühlt die Seele; aber Du hast Kraft,
weil Dein Wort ein Leben bringt
und Dein Geist das Herz durchdringt.
Dort wird’s tönen bei dem Krönen:
Gott ist’s, der es schafft.
„Weil ich Jesu Schäflein bin“ ist ein schönes Kinderlied, das meine Oma mit mir auswendig gelernt hat, als sie auf mich als kleines Kind aufgepasst hat. Das ist eine meiner schönen Erinnerungen an meine verstorbene Oma.
Weil ich Jesu Schäflein bin – Video
Text des Liedes „Weil ich Jesu Schäflein bin“
1. Weil ich Jesu Schäflein bin,
freu‘ ich mich nur immerhin
über meinen guten Hirten,
der mich wohl weiß zu bewirten,
der mich liebet, der mich kennt
und bei meinem Namen nennt.
2. Unter seinem sanften Stab
geh‘ ich aus und ein und hab‘
unaussprechlich süße Weide,
dass ich keinen Mangel leide;
Und sooft ich durstig bin,
führt er mich zum Brunnquell hin.
3. Sollt‘ ich denn nicht fröhlich sein,
ich beglücktes Schäfelein?
Denn nach diesen schönen Tagen
werd‘ ich endlich heimgetragen
in des Hirten Arm und Schoß:
Amen, ja mein Glück ist groß!
Autor und Komponist von „Weil ich Jesu Schäflein bin“
Die Autorin des Liedes „Weil ich Jesu Schäflein bin“ ist Henriette Marie Luise von Hayn. Henriette Marie Luise von Hayn wurde 1724 in Idstein in Nassau geboren. Sie war in der Mädchenerziehung in Häusern der Herrnhuter Brüdergemeine tätig. Ab 1766 war sie Pflegerin der ledigen Schwestern in Herrnhut. Sie verstarb 1782.
Christian Gregor (1723-1801, deutscher evangelischer Geistlicher und Kirchenmusiker) schrieb 1784 die Melodie dazu.
Das Lied ist in vielen alten Gesangbüchern zu finden. Z.B. im Evangelischen Gesangbuch Lied Nr. 593, in Jesus unsere Freude Nr. 403 oder im Geistlichen Liederschatz Nr. 474.
Auf Englisch heißt das Lied Jesus makes my heart rejoice bzw. I am Jesus‘ little Lamb.
Ein Weizenkorn versteckt sich in der Scheune.
Es wollte nicht gesät werden.
Es wollte nicht sterben.
Es wollte sich nicht opfern.
Es wollte sein Leben retten. –
Es wurde nie zu Brot.
Es kam nie auf den Tisch.
Es wurde nie gesegnet und ausgeteilt.
Es schenkte nie Leben.
Es schenkte nie Freude.
Eines Tages kam der Bauer.
Mit dem Staub der Scheune fegte er das Weizenkorn weg.
„Näher, noch näher“ von Hedwig von Redern ist auch so ein altes Lied, das ich sehr gerne singe. Die musikalische Gestaltung lässt sich ja auch an den eigenen Musikstil anpassen 😉
Text von Näher noch näher
1. Näher, noch näher, fest an dein Herz,
ziehe mich, Jesu, durch Freude und Schmerz!
Birg mich aus Gnaden in deinem Zelt,
schirme und schütze mich, Heiland der Welt!
Schirme und schütze mich, Heiland der Welt!
2. Näher, noch näher! Nichts hab ich hier,
nichts, was als Opfer, Herr, tauget vor Dir;
ach nur ein sündiges Herze ist mein,
Jesus, mein König, o wasche mich rein!
Jesus, mein König, o wasche mich rein!
3. Näher, noch näher! Ganz in den Tod
gebe ich willig, mein Heiland und Gott,
was deinen Segen hemmte in mir:
Weltliche Freuden und irdische Zier.
Weltliche Freuden und irdische Zier.
4. Näher, noch näher, völl’ger und frei,
bis alles eigene Ringen vorbei,
bis all mein Leben dein Abglanz ist,
und Du, Herr Jesu, mein alles mir bist!
Und Du, Herr Jesu, mein alles mir bist!
Das englische Originallied heißt „Nearer, still nearer“ und ist von Lelia Morris (1862 – 1929).
Die Übersetzung ins Deutsche „Näher, noch näher“ stammt von Hedwig von Redern (1866 – 1935). Weitere tolle Texte und Lieder, sowei Angaben zur Autorin Hedwig von Redern findest du auch in meinem Blog.
Das Lied findet sich in vielen alten Liederbüchern, z.B. im Liederbuch ‚Ich will Dir danken!‘ oder im Geistlichen Liederschatz.
„Oh mein Gott dieser Himmel – wie komm ich da bloß rein?“ Diese Worte höre ich in meinem Radio und werde aufmerksam. Ist das möglich? Interessiert sich da jemand wirklich für den Himmel?
Annett Louisan hat das Lied gecovert. Das Original ist von Marteria. Scheinbar gibt es ein Interesse am Himmel.
„Will da oben rein, mal sehen wie ich’s mach will ja gut sein, auch wenn’s nicht immer klappt lauf durch die Straßen, verteil Schuhe und Brot“
Es ist immer wieder derselbe alte Versuch des Menschen durch eigene Leistung die Anerkennung Gottes zu verdienen…
„seh die ganzen Gangster auf der Suche nach Sinn
Millionen Einzelkämpfer wissen nicht mehr wohin
am Ende des Tunnels sind alle Lichter gedimmt
und dreht man wieder auf machen die Lichter uns blind“
Der Text ist für mic h phasenweise schwer zu verstehen, doch die Sinnsuche und das Streben des Menschen nach Gott wird in dem Lied ganz deutlich – auch wenn es im Lied der Himmel ist…
„ich mir n schönen Abend, kann nicht schlafen
stell mir diese Frage:
oh mein Gott dieser Himmel
wie komm ich da bloß rein?
oh mein Gott dieser Himmel
wo zur Hölle soll der sein? „
Der Himmel ist das Reich Gottes und das Reich Gottes ist in Jesus zu finden! Wenn das doch mehr Menschen wüssten…
„will da oben rein, wie soll das gehen
muss ich sein wie Mohammed, Buddha oder Kanye
kann die Zeichen nicht sehen, kein einziges Gebet
find keine Ruhe“
Schade, dass man im Lied alle möglichen christlichen Anspielungen hat, aber das Zentrale fehlt! Jesus. Er ist und bleibt den Zuhörern unbekannt. Wie schön, dass ich ihn kennen und verkündigen darf!
Marteria findet seinen Himmel scheinbar in den Armen einer Frau. So endet seine Version. Ich würde stattdessen singen:
Oh mein Gott dieser Himmel durch Jesus komm ich rein! oh mein Gott dieser Himmel wie schön wird es dort sein!