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Geistlicher Liederschatz – Das Liederbuch der Evangelisch-lutherischen Brüdergemeinden

Heute will ich auf ein besonderes Liederbuch hinweisen, das schon viele Jahre ein großer Segen für viele Gläubige gewesen ist – auf das Lieder Buch mit dem Namen „Geistlicher Liederschatz“!

Geistlicher Liederschatz
Geistlicher Liederschatz

Der Geistliche Liederschatz ist ein Gesangbuch, das Choräle und vor allem Erweckungslieder aus der Zeit 18. bis Anfang 20. Jh. enthält. Es ist eine Sammlung von 1.300 Liedern, die aus verschiedenen Liederbüchern stammen, die in den deutschsprachigen Gemeinden in der ehemaligen Sowjetunion in Gebrauch waren. Diese Lieder haben eine große thematische Bandbreite und eine geistliche Tiefe, die die meisten heutigen Lieder nicht erreichen.

Der Geistliche Liederschatz ist noch heute (2016) in den meisten (der ca. 400) Brüdergemeinden in Gebrauch. Dazu beigetragen hat sicher seine handliche Form, die trotz der großen Anzahl der Lieder kleiner als alle mir bekannten Liederbücher ausfällt.

Die erste Auflage der Textausgabe erschien 1989. Nach ihr gibt es inzwischen 21 Auflagen mit insgesamt annähernd 100.000 Büchern. Parallel gibt es eine Notenausgabe, die im Jahr 2000 erschien. Diese war einige Zeit ausverkauft, ist nun aber wieder bestellbar, da eine neue Auflage gedruckt wird.

Der Herausgeber ist die „Kirchlichen Gemeinschaft der ev. luth. Deutschen aus Russland e.V. „, mit Sitz in 37237 Bad Sooden-Allendorf. Gedruckt wurde das Liederbuch von der St. Johannis Druckerei in Lahr.

Der Geistliche Liederschatz kann online, per Telefon (056524135) oder über Amazon bestellt werden.

Ich habe auch schon einige Lieder aus dem Liederbuch hier im Blog veröffentlicht:

„Wir weigern den Gehorsam“ von Fritz Woike

Dieser Artikel enthält den Text „Wir weigern den Gehorsam“ von Fritz Woike:

Wir weigern den Gehorsam

Wir weigern den Gehorsam
und stehn in deinem Heer,
wir singen dir Gesänge,
doch unser Herz bleibt leer.

Wir glauben deinem Worte
und sind von Furcht umstellt;
wir bitten dich um Segen
und tun was uns gefällt.

Wir singen von der Liebe
und fliehn des Bruders Not;
wir glauben an das Leben
und fürchten doch den Tod.

 

Wir nennen dich den Richter
und brechen frech das Recht,
wir künden die Erlösung
und sind so oft noch Knecht.

Du aber wirst nicht müde
und trägst uns in Geduld;
gib uns von deinem Leben,
vergib uns unsere Schuld.

Lös‘ du uns von uns selber
und mach für dich uns frei,
dass Leben und Bekenntnis
zu deiner Ehre sei.

Fritz Woike (1890-1962)

Fritz Woike

Andere schöne Texte von Fritz Woike findest du hier:

  1. Entthront
  2. Wo Menschenwege enden

Die Wahrheit sagen – eine persische Geschichte

Die Wahrheit sagen – eine persische Geschichte

Die Wahrheit sagen - eine persische Geschichte

Chosroes, Kaiser von Persien, hatte sich gegen alle Hoffnungen von seiner schweren Krankheit erholt. Da rief er seine Berater zusammen und sagte: „Ich möchte heute von euch wissen, was ihr von mir haltet. Meint ihr, dass ich ein guter Kaiser bin? Sprecht die Wahrheit ohne Furcht. Dafür möchte ich jedem von euch einen Edelstein schenken.“

Einer nach dem andern traten die Berater vor mit schönen Worten und übertriebenen Lobreden. Als der weise Elaim an der Reihe war, sagte er: „Mein Kaiser, ich möchte lieber schweigen, denn die Wahrheit kann man nicht kaufen.“

Da sprach der Kaiser: „Ist gut. Dann werde ich dir eben nichts geben. Also, jetzt kannst du deine Meinung offen sagen.“

Chosraus

Da sagte Elaim: „Mein Kaiser, du willst wissen, was ich denke. Ich denke, dass du ein Mensch bist mit vielen Schwächen und Fehlern, genauso wie wir. Aber deine Fehler wiegen viel schwerer, denn das ganze Volk stöhnt unter der Last der Steuern. Ich denke, du gibst eben zu viel Geld aus, um Feste zu feiern, Paläste zu bauen und vor allem, um Krieg zu führen.“

Als der Kaiser das hörte, wurde er nachdenklich. Dann ließ er seinen Beratern je einen Edelstein austeilen, wie er versprochen hatte. Elaim aber ernannte er zu seinem Kanzler.
Am nächsten Tag traten die Schmeichler vor den Kaiser. „Mein Kaiser“, sagte der Wortführer, „den Händler, der dir diese Schmuckstücke verkauft hat, sollte man aufhängen! Denn die Steine, die du uns geschenkt hast, sind falsch.“
„Das weiß ich schon“, antwortete der Kaiser. „Sie sind so genau so falsch wie eure Worte.“

Sollten wir nicht die Wahrheit sagen? Was hindert dich daran vom Gericht Gottes und Gottes Zorn über die Sünde zu reden?

Als Menschen, die das Lügen abgelegt haben, müsst ihr einander die Wahrheit sagen. Wir sind doch als Glieder miteinander verbunden. (Epheser 4,25)

„Entthront“ – Gedicht von Fritz Woike

Hier findest du das beachtenswerte Gedicht „Entthront“ von Fritz Woike:

Entthront [Bild]

In stiller Stunde hat mich, tief erschreckt,
der Geist des HERRN aus meinem Schlaf geweckt;
und deutlich, wie ich vorher nie gesehn,
sah ich mich selbst im Lichte Gottes stehn.
Ich schaute mich durch SEINE Augen an,
und Werk und Leben in ein Nichts zerrann.

Mir ward das Licht zu grauenvoller Nacht:
Ich habe GOTT zu meinem Knecht gemacht,
den HERRN der Welt zu meiner Wünsche Spiel!
ER nicht, ich selbst war meines Glaubens Ziel.

Um mich hat alles, alles sich gedreht,
um Heil und Kraft – ich nannte es „Gebet“.
Ich wollt IHN zwingen mit dem eignen Wort;
und schwieg er still, so ging ich trotzig fort.

Und schritt hinein in selbstgewählte Nacht –
was hab ich DIR, mein GOTT, für Not gemacht!
Ich litt um mich und meinen eignen Schmerz.
Für DEIN Verlangen hatte ich kein Herz.
Auf DEINEM Platz, da habe ich gewohnt!
Ich dank DIR, HERR, dass du mich hast entthront.

Fritz Woike (1890-1962)

Fritz Woike war ein gläubiger Dichter. Einige andere Werke findet man hier.

Richter und Retter

Richter, Gericht

Ein Richter in Amerika hatte über eine Anklage zu befinden, für die das Gesetz eine Geldstrafe vorsah. Der Schuldige war in seiner Jugendzeit mit dem Richter befreundet gewesen. Deshalb hoffte er, mit der niedrigsten Strafe davonzukommen, die das Gesetz noch zuließ. Doch er hatte sich geirrt.

Der Richter verhängte die Höchststrafe; und die überstieg die Mittel des Verurteilten bei Weitem. Viele Zuschauer zollten der Unparteilichkeit des Richters ihre Anerkennung. Aber es wurden auch Stimmen laut, die an seiner Herzensgüte zweifelten.

Wie erstaunt waren alle Anwesenden dann, als der Richter plötzlich seinen Platz verließ und den vollen Betrag der Strafe für den Schuldigen auf den Tisch zählte. Er hatte die gerechte Strafe festgelegt und verkündigt; aber er bezahlte sie selbst.

Das Urteil über das Vergehen war gesprochen und die Strafe bezahlt – niemand konnte etwas dagegen einwenden. Der Gerechtigkeit warGenüge geschehen und der Schuldige frei von jeder Last. Wodurch? Nicht durch eigenes Verdienst, sondern durch freie Gnade: Ein Stellvertreter hatte seine Strafe auf sich genommen und für seine Schuld bezahlt.

Genauso handelt Gott: Er kann Sünde nicht einfach übersehen, sondern muss sie verurteilen. Doch wer an den Sohn Gottes glaubt, darf wissen: Am Kreuz von Golgatha hat Christus das gerechte Strafurteil für meine Sünden auf sich genommen. Aus unfassbar großer Liebe zu mir hat Er für meine ganze Schuld bezahlt.

In der Bibel steht im Epheserbrief 1,7-8:

„In Jesus Christus haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, die Gott uns gegenüber hat überströmen lassen in aller Weisheit und Einsicht.“

Ein Schiff das sich Gemeinde nennt

Hier findest du das alte Lied „Ein Schiff das sich Gemeinde nennt“ und ein paar Gedanken dazu!

Ein Schiff das sich Gemeinde nennt, Lied, Martin Gotthard Schneider, Bleibe bei uns Herr

Im Video spielt und singt der Botho Lucas Chor das Lied „Ein Schiff das sich Gemeinde“. Es produziert von Ralf Bendix. Es stammt aber von Martin Gotthard Schneider aus dem Jahr 1963.

Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer der Zeit.
Das Ziel, das ihm die Richtung weist, heißt Gottes Ewigkeit.
Das Schiff, es fährt vom Sturm bedroht durch Angst, Not und Gefahr,
Verzweiflung, Hoffnung, Kampf und Sieg, so fährt es Jahr um Jahr.

Und immer wieder fragt man sich: Wird denn das Schiff bestehn?
Erreicht es wohl das große Ziel? Wird es nicht untergehn?
Bleibe bei uns, Herr! Bleibe bei uns, Herr, denn sonst sind wir
allein auf der Fahrt durch das Meer. O bleibe bei uns, Herr!

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Poetry Slam „Immer für dich“ von Sarah Marieto

Immer für dich

Heute ein sehr ermutigender Poetry Slam: „Immer für dich“ von Sarah Marieto – zum Thema Angst, Sorgen und Schwachheit…

Sie schreibt zu „Immer für dich“:

Wie auch die anderen Texte, hat dieser eine eigene Geschichte. Die Worte kommen nicht von irgendwo, denn ich weiß nur zu gut wie sehr Ängste und Selbstzweifel einen niedermachen können. Das Gefühl, etwas nicht bewältigen zu können, ständige Sorgen und „Was wenn`s“, die im Kopf umhergeistern sind mir bekannt und ich bin sicher, dass ich damit nicht alleine bin.
Jeder kennt das bedrückende Gefühl, einer Situation nicht gewachsen zu sein, nicht auszureichen.

Ich habe gelesen, dass die meisten Deutschen Angst vor Naturkatastrophen und Terrorismus haben, und davor, ein Pflegefall im Alter zu werden. Dinge, die wir nicht beeinflussen können machen uns Angst, und diese Angst kann lähmend sein – was können wir schon tun?
Meine Generation ist von Zukunftsängsten geprägt, so heißt es. Die Medien überschlagen sich mit Krisenmeldungen, und immer öfter wird uns in diesen Tagen wohl klar: Die Welt ist ein klein wenig zu groß, um sie zu kontrollieren, und ein klein wenig zu unberechenbar, um sich jemals 100% sicher zu fühlen.

Aber ist nicht genau das unser Privileg, als Christen? Das blinde Vertrauen in Gott, das wir haben dürfen? 365 Formulierungen stecken in der Bibel, die alle dieselbe Botschaft haben: „Fürchte dich nicht! Hab keine Angst!“.
365, eine für jeden Tag des Jahres – 365 Versprechen, dass wir bei ihm gut aufgehoben sind.

Das ist wundervoll, und verheißungsvoll, aber gleichzeitig machte es mir lange ein furchtbar schlechtes Gewissen. Denn wenn Gott sagt: „Fürchte dich nicht!“, bin ich dann nicht ein schrecklicher Christ, wenn mich trotzdem immer wieder Panik überwältigt? Heißt das, ich habe kein Gottvertrauen, oder gar, dass ich gar nicht wirklich glaube?
Lange habe ich mich nicht getraut diese Ängste zuzugeben, aus Furcht davor, verurteilt zu werden.
Angst davor, Angst zuzugeben!
Dabei ist Angst zu haben wohl eine der menschlichsten Sachen, und nichts, wofür wir uns schämen bräuchten. In diesem Video nehme ich Jesus als Beispiel, denn wenn sogar er sich fürchtete, dann ist dieses Gefühl für uns ganz unumgänglich – ja, sogar notwendig, gut und richtig!

Angst, Sorgen und Verzweiflung zeigen uns immer wieder das auf, was wir manchmal vergessen:
Nie wurde von uns erwartet, unser Leben alleine zu stemmen, mit dieser Welt alleine fertig zu werden, und uns ständig selbst zu helfen. Du musst und darfst deine Furcht oder deine Zweifel nicht in dich hineinfressen, aus Angst sie könnten falsch sein. Lass sie raus, gib sie ab!
Du kannst Gott nie enttäuschen, denn das würde ja bedeuten, er hätte was „besseres“ von dir erwartet. Gott hat dich erschaffen, er ist allwissend und er kennt dich genauso in- und auswendig, wie er diese Welt kennt. Er verurteilt Ängste nicht, aber hilft, sie zu bekämpfen so gut es eben geht.
Für ihn ist diese Welt nicht zu groß, und nicht zu unberechenbar, er steht über allem und freut sich wenn wir erkennen, dass wir ihn brauchen – auch wenn es ihm das Herz bricht, dass wir in dieser Welt um Angst wohl nie herumkommen werden.
Ich möchte dich heute ermutigen, mit den Dingen die dir zu groß scheinen abzuschließen. Akzeptiere, dass du nicht perfekt bist, dass du das nicht alleine schaffst. Und nimm seine Gnade an, sein einzigartiges, geniales Geschenk: Dir kann hier nichts und niemand etwas anhaben – alles was es wert wäre, dir Angst zu machen, hat er damals am Kreuz bereits aus der Welt geschafft. Halleluja!

Immer für dich!

„Ist’s wahr, dass Jesus starb für mich“ (Lied & Text) von Isaac Watts

„Ist’s wahr, dass Jesus starb für mich“

Ist's wahr, dass Jesus starb für michHeute mal wieder ein uraltes Lied, das aber von seiner Aktualität nichts verloren hat. Das Lied ist im folgenden Video nicht so schön gesungen, aber hoffentlich gefällt euch der Text.

https://www.youtube.com/watch?v=1LEQoqHzGxY

1) Ist´s wahr, dass Jesus starb für mich
und büsste meine Schuld?
Dass Gottes Sohn am Kreuz verblich?
O wundersame Huld!

Ref.: An dem Kreuz, an dem Kreuz brach der Morgen mir an,
und des Blinden Auge ward aufgetan,
denn ins Herze ließ ich den Heiland ein,
Hosianna, nun ist der Friede mein!

2) Trug meine Sünd das Gotteslamm?
Galt mir Sein Schmerzensschrei?
Dann seh ich erst am Kreuzesstamm,
was Gottes Liebe sei.

3) O Herr, mit Tränen kann ich nie die Schuld
Dir zahlen ab;
so nimm mich, Jesus, selber an,
’s ist alles, was ich hab.

Der Text von „Ist’s wahr, dass Jesus starb für mich“ stammt von Isaac Watts.

„Warum musstest du sterben?“ – Lied mit Noten & Akkorden

Eins meiner Lieblingslieder ist „Warum musstest du sterben?„. Da immer mal wieder nach den Noten oder Akkorden gefragt wird, hier nun mein Scan:

Warum musstest du sterben

Hier noch einmal der Text:

1. Warum musstest du sterben, Jesus, Gottes Sohn?
Warum hast du ertragen, Schläge, Spott und Hohn?
Warum flossen die Tränen aus dem treuen Gesicht?
Warum hast du gelitten? Das versteh ich nicht.

2. Warum bleibst du den stumm steh’n?
Warum wehrst du dich nicht?
Warum zeigst du den Menschen nicht dein Strafgericht?
Wie ein Lamm schweigst du stille, lässt den Richtern das Wort.
In den Augen das Sehnen nach dem Mensch und Gott.

3. Und ich hör eine Stimme: „Das tat ich für dich!
Weil die Menschen ich liebe, opferte ich mich.“
Auch du kannst heute kommen, danken Jesus, dem Herrn.
Alles tat er aus Liebe.
Komme heute zum Herrn. Komme heute zum Herrn.

Ein Lied von Nelli Olfert. Das Lied ist auch auf der CD „Ach, Mutti, sing mit mir“ von R. Zilke zu  finden.

Johannes 3,16: Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. 

2. Korinther 5,19-21:  Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.  20 So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Laßt euch versöhnen mit Gott!  21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.