Dieser Bericht ist eine Hilfe, um eine tiefere persönliche Betroffenheit zu erlangen. Was hat der Körper Jesu tatsächlich in den Stunden der Folter ausgestanden?
Das Kreuz besteht aus einem senkrechten Pfahl, an dem ein Querbalken (Patibulum) 60 – 90cm unterhalb der Spitze befestigt ist – dies halten wir gewöhnlich für die klassische Form des Kreuzes. Jedoch zu Lebzeiten unseres Herrn war die übliche Form ein Taukreuz (wie das griech. Tau, oder wie unser großes T). Nach archäologischem Beweismaterial ist dies mit größter Wahrscheinlichkeit die Art von Kreuz, an dem Jesus gekreuzigt wurde.
Der senkrechte Pfosten war gewöhnlich fest verankert, während der Verurteilte gezwungen wurde, das Patibulum, ca. 50kg schwer, vom Kerker bis zur Kreuzigungsstelle selbst zu tragen. Ohne historische oder biblische Beweise haben uns Maler aus dem Mittelalter und der Renaissance Bilder von Christus, der das ganze Kreuz trägt, hinterlassen. Viele dieser Maler und die meisten Kreuzesbildhauer von heute zeigen uns die Nägel durch die Handinnenflächen geschlagen. Historische Berichte und Untersuchungen aus der Römerzeit haben gezeigt, dass die Nägel nicht durch die Innenhand, sondern zwischen den Knochen des Handgelenks durchgetrieben wurden. Die physischen Leiden Christi beginnen in Gethsemane. Von den vielen Aspekten dieses anfänglichen Leidens werde ich nur eine besprechen, das von physiologischem Interesse ist: nämlich die blutigen Schweißtropfen. Es ist bezeichnend, dass der Arzt Lukas der einzige ist, der dies erwähnt. Er schreibt (Lk 22,44): „Als er sodann innerlich mit sich rang, betete er noch inniger. Sein Schweiß glich Blutstropfen, die auf die Erde fielen.“ Viel Anstrengung kann uns erspart werden, wenn wir medizinische Literatur zur Hilfe nehmen. Obwohl Hämathidrosis oder blutiger Schweiß sehr selten auftritt, ist der Vorgang sehr gut dokumentiert: Unter sehr großem emotionalen Stress können