Ich habe gerade den HAZ-Artikel „Brust raus, Bauch rein, Hirn aus“ gelesen. Es ist eine Polemik zum Ende der 8. Staffel von „Germany’s Next Topmodel“. Darin heißt es unter anderem:
Seit sieben Jahren hämmert die Geschäftsfrau aus Bergisch-Gladbach 15- oder 16- jährigen, vor Ehrgeiz zitternden Geschöpfen ihre verheerende Botschaft ein: dass nämlich kein Mensch auf der Welt, und sei er noch so klug, attraktiv und liebenswert, einfach schön ist, so, wie er ist. Nur die Industrie habe Mittel, wahre Schönheit zu generieren, lautet das Credo von Klum, deren Karriere auf einem „Sports Illustrated“-Bikinifoto fußt – und die trotz gegenteiliger privater Erfahrungen offenbar weiterhin dem Irrtum erlegen ist, dass beständiges Streben nach „Professionalität“ Glück verheißt.
Das Leben, heißt die traurige Klum-Botschaft, ist ein durchökonomisierter Prozess, in dem Fremderwartungen stets zu erfüllen, Maximalziele zu setzen, Körper dem Ideal nachzubilden und Unwuchten in Geist und Seele abzutrainieren sind. Gefallen als Lebenszweck – propagiert by Heidi Klum.
Ich frage mich, warum tun sich das die Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft an? Warum durchschauen die Zuschauer solcher Sendungen nicht die schlechten Nachrichten, die sie ihnen bringen? Auf der Suche nach Wert und Bedeutung bleibt den Menschen offensichtlich nicht viel mehr übrig, als sich selbst zu vergöttern. 🙁
Bildquelle oben / unten. Mehr Lesenswertes zum Thema Schönheit findest du zum Beispiel hier: Schönheit ist nicht alles