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Andacht von Spurgeon zu Philemon 15

Philemon 15

„Vielleicht ist er darum auf eine kurze Zeit von dir getrennt worden, damit du ihn auf ewig besitzest.“ Philemon 15

Hast du einen Sohn, der dein Haus verlassen hat? Ist er ein eigenwilliger junger Mensch, der weggegangen ist, weil er die Zucht in einer christlichen Familie nicht ertragen konnte? Es ist traurig, daß es so ist; aber verzage nicht. Du weißt nicht, wo er ist; aber Gott weiß es. Du kannst ihm nicht folgen; aber der Geist Gottes kann es. Er ist auf der Reise nach Schanghai, und es mag ein Paulus in Schanghai leben, der das Mittel zu seiner Bekehrung sein soll. Geht er nach Australien? Es mag dort ein Wort zu ihm gesprochen werden, das sein Herz erreicht. Ich kann es nicht sprechen, aber ein Mann dort wird es tun; und deshalb läßt Gott ihn in seinem Eigensinn von dannen gehen. Denn das ist für ihn der Weg, auf dem er schließlich heimfindet.

Ein Seemann schrieb mir einmal folgendes: „Meine Mutter bat mich, jeden Tag in der Bibel zu lesen. Aber ich tat es nie. In Havanna wurde ich in ein Krankenhaus eingeliefert, und es lag ein Sterbender neben mir, der kurz vor seinem Tod zu mir sagte: ‚Kamerad, ich muß mit dir reden. Ich habe hier etwas, das mir sehr wertvoll ist. Ich war ein wilder Bursche, aber das Lesen dieser Predigten hat mich zum Heiland geführt. Wenn ich nun heimgegangen bin, dann nimm bitte diese Predigten und lies sie und schreibe dem Mann, der diese Predigten hielt und drucken ließ, daß Gott sie zu meiner Bekehrung gesegnet hat.'“ Es war ein Paket mit Predigten von mir, und Gott segnete sie an diesem jungen Mann, der in dieses Krankenhaus geführt wurde, um dort zu Christus geführt zu werden.

Onesimus hätte zu Hause bleiben können und nie ein Dieb zu werden brauchen; aber er wäre vielleicht durch Selbstgerechtigkeit verlorengegangen. Jetzt wird seine Sünde offenbar. Der Taugenichts hat die Verderbtheit seines Herzens enthüllt, er kommt unter das Auge und Gebet des Paulus und wird bekehrt.

Ich bitte dich: Verzweifle niemals an einem Mann, einer Frau oder einem Kind, weil du ihre Sünde sofort erkennst. Hoffe auf Gott und halte an am Gebet.

Quelle: http://clv.de/_old/andachten/v06809.htm

Gott benutzt verschlossene Türen

Tür

„Wir müssen einen anderen Weg einschlagen und darauf vertrauen, dass der große Geschichtenerzähler schon weiß, wohin er uns führt. Und dass alles Dunkel nur ein flüchtiger Schatten ist.“ S. 112.

„Wenn Gottes Geschichte deine Geschichte wird, bekommen verschlossene Türen eine neue Bedeutung. Du betrachtest sie nicht mehr als Durchkreuzung deiner Pläne, sondern als Zeichen von Gottes Plan.“ S. 117

„Gott benutzt verschlossene Türen, um seine Sache voranzutreiben. Viele Geschichten in der Bibel erzählen davon.
Er verschloss dem Prinzen Mose die Palasttür, um durch ihn sein Volk zu befreien. Er ließ Daniel aus Jerusalem wegführen, um ihn in Babylon zu gebrauchen.“ S. 120.

„Wir Menschen mögen es oft nicht, wenn jemand Nein zu uns sagt, zum Beispiel unsere Eltern, Freunde, Kollegen. In Gedanken machen wir alle möglichen Verrenkungen, damit sie uns etwas anderes antworten. Wahrscheinlich bleibt es beim Nein. Doch wenn Gott Nein zu uns sagt, fragen wir uns manchmal: Warum? (…) Auch wenn die Tür, durh die du gehen willst, verschlossen ist, gibt es eine offene Tür, durch die Gott dich führen will. Sie ist näher als du denkst.“ S. 123.

Das sind einige Zitate aus Kapitel 8 des Buches „Gottes Geschichte mit dir – Für Teens“.

Gott mehr lieben, als Unrecht geschieht

Die Lebensgeschichte von Josef beeindruckt mich immer wieder. Was auch geschah, vertraute er Gott und Gott war mit ihm. Als er sich schlussendlich aufgrund des großen Unrechts, das seine Brüder ihm antaten, rächen konnte & nach menschlichem Ermessen auch durfte – tat er es nicht, weil er Gott liebte und vertraute. Sein Schicksal sah er als Führung Gottes!

5 Und nun bekümmert euch nicht und denkt nicht, daß ich darum zürne, daß ihr mich hierher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich Gott vor euch hergesandt.  6 Denn es sind nun zwei Jahre, daß Hungersnot im Lande ist, und sind noch fünf Jahre, daß weder Pflügen noch Ernten sein wird.  7 Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, daß er euch übriglasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung.  8 Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott; der hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über ganz Ägyptenland. (1. Mose 45,5-8)

Können wir Gott so sehr lieben, dass wir ihm im größten Unrecht vertrauen und seine Ziele sehen?

Gott und die Verantwortung für das Böse

Ein paar Gedanken aus der predigt über Jakobus 1,13-18:

13 Wenn ein Mensch in Versuchung gerät, soll er nicht sagen: »Gott hat mich in Versuchung geführt.« So wie Gott nicht zum Bösen verführt werden kann, so verführt er auch niemand dazu.14 Es ist die eigene Begehrlichkeit, die den Menschen ködert und einfängt. 15 Wenn jemand ihr nachgibt, wird die Begehrlichkeit gleichsam schwanger und gebiert die Sünde. Und wenn die Sünde ausgewachsen ist, bringt sie den Tod hervor. 16 Meine lieben Brüder und Schwestern, lasst euch nicht irreführen! 17 Lauter gute Gaben, nur vollkommene Gaben kommen von oben, von dem Schöpfer der Gestirne. Bei ihm gibt es kein Zu- und Abnehmen des Lichtes und keine Verfinsterung. 18 Aus seinem freien Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit, durch die Gute Nachricht, ein neues Leben geschenkt. So sind wir gleichsam die Erstgeborenen seiner neuen Schöpfung.

Im Text geht es hier um die Infragestellung des guten Charakter Gottes!

1. Das ist der Charakter des Teufels: Er will uns von dem Vertrauen gegenüber Gott weg, gegen Gott aufbringen. Wir sollen schlecht von ihm denken. Meinen, dass er uns vergisst, es schlecht führt usw. Der Satan stellte schon im Paradies die Güte Gottes infrage: „Gott möchte nicht, dass ihr so seid wie Gott, deshalb hat er euch dies verboten.“ „Gott möchte euch etwas vorenthalten“. Genauso heißt es heute: Das was du Sünde nennst, ist doch nicht schlimm…

2. Manchmal geschehen schreckliche Dinge. Ein plötzlicher Unfall und jemand aus der Familie wird verletzt. Oder plötzlich wird ein lieber Mensch schwer krank. Eine Trennung von einem Menschen. Oder etwas anderes schreckliches passiert. Dann bekommen Menschen plötzlich diesen Gedanken: Warum hast du das getan Gott? Warum Gott? Der Satan möchte, dass wir Gott die Schuld dafür geben. Bei allen schrecklichen Dingen wird nach Gott gefragt (11.09. WTC, Amoklauf usw.) und er indirekt schlecht gemacht…  Aber in Gott ist doch nichts Böses, sodass er uns gerne leiden sehen würde. Gott weint über das Unrecht und das Leid. Ich bin mir sicher – Gott weint mit uns.

3. Niemand kann sagen: „Ich bin halt so! Gott hat mich doch so gemacht! Das ist eben mein Temperament… Ich bin doch auch bloß ein Mensch… Mann… Frau!“ Wer so redet, schiebt die Schuld von sich weg – auf Gott, auf Umstände, auf seine Veranlagung, oder auf den Teufel. Auch Adam hat das getan (1. Mose 3,12): Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum, und ich aß. Wir schieben die Schuld gerne auf andere. Aber wir sollten uns das für das ganze Leben merken: Wir dürfen Gott niemals für unsere Sünde verantwortlich machen, auch wenn die Lebenssituation noch so schlimm ist.

4. Die Wahrheit ist: Gott ist überaus gut! Gott schenkt gerne. Er segnet uns von Herzen gerne. Er versorgt uns mit Nahrung. Er schenkt Gesundheit. USW. Gott schenkt Intelligenz und Schönheit – so viel wie er es für richtig hält. Hadert nicht gegen Gott. Ich will nicht verheimlichen: Gott tut auch so manches, was in unseren Augen nicht gut aussieht. Aber wir denken an die dummen Schafe. Der gute Hirte weiß, wann er die Schafe züchtigen muss. Gott ist gut. Und er gibt nur Gutes. Er ist der Schöpfer dieser wundervollen und einzigartigen Welt. Doch die größte Gabe, woran wir seine Güte und sein wundervolles Wesen sehen können ist Gottes Erwählung – sein Heilswille und vollzogener Rettungsplan.

Gott ist so unendlich gut. Ich hoffe wir können immer mehr über Gott staunen und ihn bewundern.