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Rezension „Lass dich nicht einschüchtern“ von John Bevere

Dieser Artikel beinhaltet eine Buchbewertung / Rezension von „Lass dich nicht einschüchtern“ von John Bevere. Es stellte den Autor und den Inhalt des Buches kurz vor und bewertet es anschließend.

Lass dich nicht einschüchtern - John Bevere

Titel: Lass dich nicht einschüchtern

Der Titel wird durch den Untertitel “Überwinde Angst und setze die Gaben Gottes in deinem Leben frei” ergänzt. Es wird deutlich worum es geht.

Der Originaltitel (1995) des Buches ist “Breaking Intimidation”, was so viel wie „Einschüchterung durchbrechen“ heißt.

 

Autor: John Bevere

John Beverejohn bevere

Ich kenne John Bevere nicht näher, würde ihn aber nach meinen bisherigen Informationen in die charismatische Schublade stecken. Auf Wikipedia liest man: „Er arbeitete in den 1980er und 1990er Jahren unter Benny Hinn in Orlando (Florida) als Jugendpastor und anschließend als Hinns persönlicher Assistent. Er findet sich in denselben Kreisen wie viele Anhänger der „Word of Faith“-Bewegung wieder, legt allerdings Wert darauf, dass sich seine Lehre davon klar unterscheidet.“

 

Buchtext von „Lass dich nicht einschüchtern“

„Dieses Buch ist eine aktuelle, dringend nötige Botschaft an den Leib Christi. Wir müssen die Gaben, die Gott uns gegeben hat, einsetzen, um die Welt zu erreichen. Leider ziehen sich viele Christen aufgrund mehr oder weniger verborgener Angriffe gegen unsere Autorität in Christus zurück. Zahllose Christen haben mit Einschüchterung zu kämpfen, aber die meisten ringen mit den Auswirkungen, nicht mit der Ursache.

Die wichtige und oft unterschätzte Botschaft zeigt biblisch fundiert auf, dass Gottes Gaben in unserem Leben brachliegen, wenn wir uns ein- schüchtern lassen. Satan wird Umstände gegen uns wenden und Menschen gebrauchen, um die Gabe Gottes in uns zurückzuhalten, wo er nur kann. Das Wort Gottes nennt viele Gläubige, die zunächst eingeschüchtert waren, dann aber einen siegreichen Durchbruch erlebten.

Dieses Buch will dich nicht lehren, dich mit allem abzufinden. Es zeigt dir vielmehr Gottes Weg in die Freiheit von aller Furcht und Einschüchterung, damit du würdig der Berufung leben kannst, mit der Gott dich berufen hat. Die Worte sind nicht einfach nur Theorie – Einschüchterung hielt den Autor jahrelang gefangen.“

 

Vorschau des Buches „Lass dich nicht einschüchtern“


 

Inhaltliche Übersicht

John Bevere macht in den 14 Kapiteln dieses Buches u.a. folgende Thesen (Kapitelüberschriften fett):

  1. Lebe in der Autorität, die Gott dir gegeben hat: Wir sollten uns nicht fürchten und in unserem Dienst lähmen lassen.
  2. Deine geistliche Position und Autorität: Durch unsere Angst, werden die Menschen, die uns (Eltern, Pastoren…) anvertraut sind, in Mitleidenschaft gezogen!
  3. Zwei Extreme: Wir sollten mehr nach der persönlichen Beziehung zu Gott streben, als nach Erfolg.
  4. Gott gab uns Gaben, um ihm damit zu dienen: Wir sollten uns nicht vor Konflikten und Konfrontation fürchten, denn häufig gibt es allein durch sie Fortschritte.
  5. Ungenutzte Gaben: Einschüchterung führt dazu, dass nicht alle Christen mit ihrer Gabe dienen. Darunter leidet das Reich Gottes!
  6. Von Einschüchterung gelähmt: Wer sich einschüchtern lässt, geht Kompromisse ein, die Gott nicht gefallen.
  7. Der Geist der Einschüchterung: Einschüchterung geschieht Rezension „Lass dich nicht einschüchtern“ von John Bevere weiterlesen

Befreit zum Ungehorsam

Pia & Schifra

Am Mittwoch habe ich beim Gebetsabend zu 2. Mose 1,15-22 gepredigt. Ein sehr interessanter & herausfordernder Bibelabschnitt:

15 Und der König von Ägypten sprach zu den hebräischen Hebammen, von denen die eine Schifra hieß und die andere Pua:  16 Wenn ihr den hebräischen Frauen helft und bei der Geburt seht, daß es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist’s aber eine Tochter, so laßt sie leben.  17 Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben.  18 Da rief der König von Ägypten die Hebammen und sprach zu ihnen: Warum tut ihr das, daß ihr die Kinder leben laßt?  19 Die Hebammen antworteten dem Pharao: Die hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen, denn sie sind kräftige Frauen. Ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren.  20 Darum tat Gott den Hebammen Gutes. Und das Volk mehrte sich und wurde sehr stark.  21 Und weil die Hebammen Gott fürchteten, segnete er ihre Häuser.  22 Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk und sprach: Alle Söhne, die geboren werden, werft in den Nil, aber alle Töchter laßt leben.

Die Vorgeschichte müsste bekannt sein: Der Stammvater Israels „Jakob“ kam am Ende seines Lebens mit seinem ganzen Haus nach Ägypten, wo Josef der Stellvertreter des Pharaos war. Sie waren damals 70 Personen. Die Größe einer idealen Großfamilie. Josef und seine Brüder sterben irgendwann. Aber sie haben viele Kinder und ihre Nachkommen werden immer mehr. Ihre Kinder und Kindeskinder werden in Ägypten zu einem großen Volk „Israel“.

Da der König der Ägypter Angst vor den Israeliten bekam, zwang er sie zum Frondienst. Wie Sklaven müssen sie für die Ägypter arbeiten. Doch da die rigorose Sklaverei das Bevölkerungswachstum nicht aufhalten konnte (ein schwereres Leben war kein Grund auf Kinder zu verzichten), musste nachgeholfen werden. Die Jungen sollten bei der Geburt umgebracht werden…

1. Befreit von Menschenfurcht

Diese armen beiden Hebammen Schifra und Pua werden ganz schön unter Druck gesetzt. Sie hätten so einfach nachhelfen können. Komplikationen gab es bei der Geburt viele… die Geburt war immer kritisch gewesen. Mit etwas Nachhilfe durch die Hebammen könnten die Kinder abgetrieben werden. Doch Schifra und Pua – und die anderen Hebammen sind nicht vor dem Herrscher Ägyptens eingeknickt.

Sie hätten ihren Arbeitsplatz verlieren können! Oder ihr Leben. „Was wird der König nur sagen, wenn wir nicht tun was er will?“ So haben sicher auch diese beiden Frauen gedacht.

Kennen wir das? Wir sehnen uns nach Harmonie und Anerkennung. Da muss man schon zu Opfern bereit sein. Doch sind wir auch bereit Gott zu opfern?

  • Auf dem Schulhof oder in der Mittagspause im Betrieb, ist es für manchen schwer sich zu Gottes Willen bzgl. einer Thematik zu bekennen und zu outen.
  • Von manch einem wird gefordert zu lügen oder falsche Zahlen aufzuschreiben.
  • Muss ich meine Botschaft ändern, damit andere Menschen mich nicht kritisieren oder angreifen können?

Wie sehr fürchten wir, was andere über uns sagen oder denken werden?

Ich möchte mir Schifra und Pua zum Vorbild nehmen und dafür beten, dass wir von unserer Menschenfurcht befreit werden. Schifra und Pua waren frei von Menschenfurcht oder zumindest fürchteten sie einen mehr, als den mächtigsten Menschen: den lebendigen Gott.

Menschenfurcht

2. Befreit durch Gottesfurcht

Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte. Der Grund für ihren Ungehorsam war die Gottesfurcht. Das Heilmittel.

Erstens: Sie wussten was richtig und falsch ist. Sie hätten sich natürlich auch unterordnen können: „Der König wird schon wissen, was richtig und falsch ist. Wir sind nicht so belesen und klug wie er.“ Aber sie kannten Gottes Willen. Gott wollte ganz gewiss nicht, dass die neugeborenen Jungen sterben. Das war Mord. Wir müssen lernen Sünde beim Namen zu nennen: Lüge, Lästerung, Betrug, Pornographie, Ehebruch… Wo wird von uns heute erwartet, gegen Gottes Willen zu handeln?

Zweitens: Sie kannten Gott. Das kann man nicht von vielen Menschen sagen. Sie wussten wer Gott ist – deshalb fürchteten sie ihn. Gott fürchten – das heißt, Befreit zum Ungehorsam weiterlesen

Wahre Gottesfurcht

Nachdem ich hier geschrieben habe, wie falsche Gottesfurcht aussieht, nun zu dem, was ich unter richtiger Gottesfurcht verstehe.


1. Gottesfurcht ist nicht passé

Man kann nicht sagen, das Thema Gottesfurcht habe sich mit Jesus erledigt, oder wir bräuchten keine Gottesfurcht mehr zu haben, weil die Liebe ja die Furcht verjagt (1Joh 4,17-18). Leider haben viele Christen aufgrund der heutigen Verkündigung keine bzw. sehr wenig Gottesfurcht. Dabei ist richtig verstandene Gottesfurcht doch ein Wesensmerkmal einer wahren Gottesbeziehung.

Jesus Christus hat keinen andern Gott verkündet als den Gott des Alten Testaments, den Gott Israels, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs; den Gott des Moses und aller Propheten. Gott ist derselbe – und die Gottesbeziehung sehr ähnlich. Ebenso wie im AT ist die Gottesbeziehung unter anderem von Gottesfurcht geprägt! Die neutestamentlichen Stellen habe ich hier schon zusammengestellt.

2. Gott ist immer noch GOTT

Es kann gar nicht anders sein, als dass wir auch als neutestamentliche Kinder Gottes in einer gewissen Art und Weise Gottesfurcht haben. Gott ist Gott geblieben. Er ist der ganz Andere. Er ist unbeschreiblich schön und erhaben, mächtig und einfallsreich, untadelig und treu. Er ist der Schöpfer und Erhalter der Welt. Er ist heilig und souverän. Er ist Gott – unbeschreiblich wundervoll. Da kann man nur staunen und demütig werden – das ist wahre Gottesfurcht.

Der Bergsteiger Heinrich Harrer, z.B., einer der Erstbesteiger der Eiger-Nordwand, erzählt in seinem Buch „Die weiße Spinne“ von seinem Herzklopfen und dem Gefühl der Beklemmung, das ihn befiel, als er sich der hochragenden Wand näherte; wie ihm dieser riesige Berg das Gefühl der eigenen Winzigkeit und Nichtigkeit vermittelte. Von einem ähnlichen Gefühl berichtet der Musiker und Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy, als er zum ersten Mal die Partitur der Matthäus-Passion von Joh. Seb. Bach studierte. Ähnliches berichten die Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein, Max Planck und Werner Heisenberg, die angesichts der unvorstellbaren Dimensionen des Weltalls und des Atoms sich absolut winzig und unbedeutend vorkamen, aber gleichzeitig von Staunen und Bewunderung erfüllt waren. Diese Art von Furcht, die den Menschen nicht abschreckt, sondern fasziniert und still werden lässt, die nennen wir „Ehrfurcht“.

3. Gottesfurcht im Sinne von Ehrfurcht

Ja, wie hier in den Kommentaren gesagt wurde, ist Gottesfurcht durchaus keine so gute Übersetzung. Furcht assoziieren wir mit Angst – und die sollte nicht unsere Gottesbeziehung prägen (1Joh 4,17-18). Furcht ist ein unangenehmes Gefühl, das durch die Nähe von Schmerz, Gefahr oder anderen negativen Folgen verursacht wird. Vor Gott brauchen wir uns aber nicht mehr in diesem Sinne fürchten. In Jesus Christus kommt Gott uns mit geöffneten Armen entgegen! Er wird unser Vater – nicht unberechenbar und willkürlich, sondern liebend und treu!

Der Ausdruck „Gottesfurcht“ wird im griechischen NT mit „phobos theu“ = „Furcht Gottes“ wiedergegeben. Eine Grundbedeutung von phobos ist die Furcht die man hat, die Befürchtung, die Angst oder Schrecken vor jemanden. Doch daneben gibt es auch die Bedeutung „Ehrerbietung, die Ehrfurcht bzw. der Respekt gegenüber übergeordneten Personen oder Gewalten“. Deshalb übersetzt die NGÜ diesen Ausdruck z.B. in 2Kor 7,1 sehr gut mit „in Ehrfurcht vor Gott“.

Wahre Gottesfurcht bedeutet Ehrfurcht, Respekt, Erstaunen, Achtung und Bewunderung gegenüber Gott zu haben – weil er Gott ist!

4. Wer Gott fürchtet hält seine Gebote

Wenn wir Gott als Gott anerkennen, fragen wir nach seinem Willen für unser Leben. Weil er Gott ist, wollen wir als Gotteskinder seine Gebote halten:

Aus Pred 12:13: Fürchte Gott und halte seine Gebote;

5Mos 6:2: Wenn du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, indem du auf alle seine Gesetze und Gebote achtest… (Einheitsübersetzung).

Gottesfürchtig zu sein, bedeutet also nach Gottes Willen leben zu wollen. Das beste Beispiel ist Jesus: Er hat durch sein Hören auf seinen Vater und den Gehorsam seine Ehrfurcht vor Gott erwiesen.

Angst vor der Begegnung mit Gott?

Zur Serie „Gott fürchten“.


Im Wald geht das Gerücht um, der Bär habe eine Todesliste. Die Tiere des Waldes zittern vor Angst. Jeder fragt sich, ob sein Name wohl auch auf dieser Todesliste steht.
Endlich fasst sich der Hirsch ein Herz, geht zum Bären und fragt: „Stehe ich auf der Todesliste?“ „Ja, du stehst auf der Liste“, antwortet ihm der Bär. Zwei Tage später ist der Hirsch tot.

Die übrigen Tiere sind erschüttert. Ihre Angst nimmt zu. Nach einigen Tagen nimmt der Keiler allen Mut zusammen, geht zum Bären und fragt diesen: „Stehe ich auf deiner Todesliste?“ – „Ja“, antwortet ihm der Bär, „du steht auf der Liste.“ Nach zwei Tagen findet man den Keiler tot im Unterholz.

Nun sind alle Tiere wie gelähmt vor Angst.

Endlich, nach einigen Tagen rappelt sich der Hase auf und macht sich auf den Weg zum Bären. Ängstlich fragt er: „Stehe ich auch auf deiner Todesliste?“ „Ja“, ist wiederum die Antwort: „Du stehst auf der Liste“.

„Kannst du mich streichen?“, fragt der Hase.

„Na klar!“ antwortet der Bär.

Die Bibel spricht sehr deutlich von der Verlorenheit des Menschen. Alle sind schuldig, stehen auf der Todesliste und müssen für ihre Sünden bezahlen. Keiner kann vor dem allmächtigen und heiligen Gott bestehen.

Gott hat in seiner Barmherzigkeit seinen eigenen Sohn geopfert. Mit seinem Tod am Kreuz ist er stellvertretend für die verlorene Menschheit gestorben. Jesus hat die Strafe verbüßt, die wir eigentlich verdient haben (Jesaja 53,5) Jesus hat unseren Platz von der Todesliste eingenommen, obwohl er nie schuldig wurde.

Wer das glaubt, der darf zu Gott dem Vater gehen und sagen: „Bitte, streich mich von der Todesliste. Ich glaube, dein Sohn Jesus ist für mich gestorben!“ Gott wird das gerne tun, denn er will seine Menschenkinder retten. Sie sollen nicht in Todesängsten gefangen sein, sondern als frohe Menschen in dieser Welt leben.

Wem vergeben wurde, der darf befreit aufatmen. Alle Gefahr ist vorüber. Ich bin mit Gott im Reinen. Er hat mich angenommen. Durch Jesus habe ich ewiges Leben. Ich brauche mich nicht mehr vor einer Strafe zu fürchten, denn Gott ist mein Freund.

Jesus spricht: „Wer meine Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“. Johannes 5,24

„So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind!“ Römer 8,1

Quelle: auftanken.de

Falsche Gottesfurcht

Zur Serie „Gott fürchten“.

Begriffe müssen mit dem richtigen Inhalt gefüllt werden, damit wir Aussagen richtig verstehen. „Gottesfurcht“ ist ein Begriff mit dem man leicht falsche Vorstellungen verbindet. Deswegen möchte ich einmal klarstellen, was Gottesfurcht für mich nicht ist.

1. Gottesfurcht ohne Evangelium

Viele Menschen haben ein verzerrtes Gottesbild, weil die Gottesfurcht als Instrument der Macht missbraucht wurde. Im Mittelalter hielten eine ausgeklügelte kirchliche Höllenlehre und ein farbenprächtig entfaltetes Jüngstes Gericht die Massen in Angst und Schrecken. Man hat den Menschen Angst gemacht, um sie unter Kontrolle zu halten und Gehorsam einzufordern. Auch in der Kindererziehung wird die Gottesfurcht oft als Instrument der Macht missbraucht. Kinder werden eingeschüchtert und erfahren Gott nur als strafenden Richter und Feind von allem Spaß. „Gott ist so enttäuscht von dir, wenn du das tust.“ – „Gott sieht alles – er wird dich bestrafen, wenn…“ Leider gibt es das auch als Druckmittel in einigen Gemeinden – es führt zu „Geistlichem Missbrauch“.

Diese Gottesfurcht ist im Kern nicht unbedingt falsch – wir sollten uns vor der gerechten Strafe Gottes fürchten – aber wenn diese Aussage allein stehen bleibt, wird sie zum Gift für den wahren Glauben und ist damit doch falsch.

Gott hat keine Freude daran die Menschen zu bestrafen und sie zu vernichten. Er ist kein Spiel- und Spaßverderber. Der glaube an solch einen Gott bringt zwar Gottesfurcht hervor, aber diese führt nur dazu, dass man vor so einem Gott flüchtet und ihn ablehnt.

1Tim 2:4 (Gott) welcher will, daß allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Hes 18:32 Denn ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht Gott der HERR. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.

2Petr 3:9 Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß jedermann zur Buße finde.

Rechte Gottesfurcht treibt uns zu Jesus und zur Umkehr.

2. Gottesfurcht wegen Menschengeboten

Dann gibt es falsche Gottesfurcht aufgrund eines falsch geprägten Gewissens. Vor allem in konservativen /pietistisch geprägten Familien haben Menschen ein schlechtes Gewissen bei Dingen, die Gott gar nicht verboten hat. Sie fürchten den Zorn oder eine Strafe Gottes, obwohl diese Dinge nichts als Menschengebote sind…

Mt 15:8-9 »Dies Volk ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir;  9 vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind.«

Kol 2:20-23 Wenn ihr nun mit Christus den Mächten der Welt gestorben seid, was laßt ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt:  21 Du sollst das nicht anfassen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren?  22 Das alles soll doch verbraucht und verzehrt werden. Es sind Gebote und Lehren von Menschen,  23 die zwar einen Schein von Weisheit haben durch selbsterwählte Frömmigkeit und Demut und dadurch, daß sie den Leib nicht schonen; sie sind aber nichts wert und befriedigen nur das Fleisch.


3. Gottesfurcht ohne Glaube

Nicht zuletzt gibt es falsche Gottesfurcht, wenn man das Evangelium kennt, aber nicht darauf vertraut. Viele Christen wissen zwar von Jesu stellvertretenden Tod, glauben aber nicht richtig daran, sodass sie sich immer noch vor dem Gericht Gottes fürchten. Sie haben keine Heilsgewissheit und können sich nicht an den Verheißungen Gottes erfreuen, weil sie sich nicht daran klammern. Gottesfurcht ohne den rechten Glauben hat folgende Aussagen nicht angenommen:

Joh 5:24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.

1Joh 4:17-18 Darin ist die Liebe bei uns vollkommen, daß wir Zuversicht haben am Tag des Gerichts; denn wie er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe,  18 sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe.

Wir haben so einen genialen Gott, dass wir, die wir an Jesus Christus glauben, nicht vor dem gerechten Gericht Gottes fürchten müssen, sondern voller Vertrauen und Hoffnung auf die Begegnung mit Gott warten!

Gottesfurcht im Neuen Testament

Müssen wir Gott fürchten? Fordert auch das Neue Testament noch Gottesfurcht? Im AT gibt es ja häufig solche Forderungen, aber ist das im NT nicht durch die Liebe ersetzt worden?

Jesus selbst sagt: Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle. Mt 10:28 (Das ist Gott der Allmächtige! Offb 20,15)

Paulus nennt die fehlende Gottesfurcht als Kennzeichen der Ungläubigen: Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen. Röm 3,18

In folgenden Stellen wird deutlich, dass der gläubige Christ Gottesfurcht hat:

2Kor 7:1 Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, so laßt uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes.

Tit 2:11-12 Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen  12 und nimmt uns in Zucht, daß wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm [gottesfürchtig] in dieser Welt leben…

Röm 11:20 Ganz recht! Sie wurden ausgebrochen um ihres Unglaubens willen; du aber stehst fest durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich!

1Tim 4:7 Die ungeistlichen Altweiberfabeln aber weise zurück; übe dich selbst aber in der Frömmigkeit [Gottesfurcht]!

1Tim 6:11 Aber du, Gottesmensch, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit [Gottesfurcht], dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut!

2Tim 3:12 Und alle, die fromm [gottesfürchtig] leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.

Hebr 12:28-29  Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, laßt uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt;  29 denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.

1Petr 1:17 Und da ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person einen jeden richtet nach seinem Werk, so führt euer Leben, solange ihr hier in der Fremde weilt, in Gottesfurcht;

Zusammenfassung

Auch im NT wird die Gottesfurcht nicht durch Liebe oder Vertrauen ersetzt. Es gibt keine Begegnung, keine Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott und damit auch keinen lebendigen Glauben an den wahren Gott – ohne rechte Gottesfurcht!

Es gibt sicher noch viel mehr Stellen im AT oder NT. Welchen fallen dir noch ein?

Gottesfurcht und das Alte Testament

Vielleicht beschäftigt den einen oder anderen mal das Thema „Gott fürchten“. Hier ein paar interessante Bibelstellen aus dem Alten Testament:

5Mos 5:29 Ach daß sie ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und zu halten alle meine Gebote ihr Leben lang, auf daß es ihnen und ihren Kindern wohlginge ewiglich!

Ps 33:18 Siehe, des HERRN Auge achtet auf alle, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen,

Ps 34:12  Kommt her, ihr Kinder, höret mir zu! Ich will euch die Furcht des HERRN lehren.

Ps 86:11 Weise mir, HERR, deinen Weg, daß ich wandle in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen, daß ich deinen Namen fürchte.

Ps 89:8 Gott ist gefürchtet in der Versammlung der Heiligen, groß und furchtbar über alle, die um ihn sind.

Spr 1:7 Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis.

Pred 12:13-14 Laßt uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.

Ehrfurcht die mir verloren ging

Heute wieder ein Lied zum Thema Gottesfurcht – habe ich mal bei www.sermon-online.de gefunden:

Ehrfurcht, die mir verloren ging

(von Gábor Domokos – Marburg, November 2002)

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1. Dich zu fürchten, ist nicht in;
auch nicht zu glauben wie ein Kind.
Unser Verstand sitzt auf dem Thron,
verspottet Gott und seinen Sohn.

Refr.: Ich bitte Dich um Ehrfurcht, die mir verloren ging.
Brich den Stolz tief in mir!
Allein das gilt, was geschrieben steht
Und nicht, was ich will.

2. Wie tief hast Du Dich gebeugt!
Hast den Tod nicht gescheut!
Starbst für meine Schuld am Kreuz!
Dein Blut machte mich ganz frei!

3. Wer Dich liebt, hält Dein Gebot
und läßt sein Leben fröhlich los,
nimmt sein Kreuz und folgt Dir nach,
vertraut Dir neu an jedem Tag!

4. Was Du sagst, das will ich tun
ohne Trotz und Diskussion.
Dein Wort gibt die Richtung an!
Befreie mich von Menschenangst!

2. Refr.: Du allein bist Gott, und ich bin es nicht.
Laß mich das niemals übersehen!
Ich beuge meine Knie, weil Du der König bist.
Aus dem Fordern wird ein Fleh’n.

1. Refr.: Ich bitte Dich um Ehrfurcht, die mir verloren ging.
Brich den Stolz tief in mir!
Allein das gilt, was geschrieben steht
Und nicht, was ich will.