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Christen und Halloween

Halloween und Christen

Halloween ist ein Fest, bei dem für viele Menschen die Aufregung in Erwartung des dunkelsten, gruseligsten Feiertags des Jahres wächst. Die Einzelhändler freuen sich auch, weil sie ein großes Plus durch Verkauf von  Dekorationen, Kostümen, Süßigkeiten und Grußkarten erhalten. Halloween wird allein in Amerika dieses Jahr ungefähr $8 Billionen bringen.

Viele Christen weigern sich an Halloween teilzunehmen. Einige sind skeptisch gegenüber den heidnischen Ursprüngen; andere wegen der dunklen, grauenhaften Bildern und sind besorgt um die Sicherheit ihrer Kinder. Aber einige Christen entscheiden sich auch an den Festlichkeiten zu beteiligen. Ob Beteiligung in Schulaktivitäten, oder bei Nachbarschaftsstreichen a la „Süßes oder Saures“.

Die Frage ist: Wie sollten Christen zu Halloween stehen? Sind Eltern unverantwortlich, wenn sie ihre Kinder ihre Streiche spielen lassen? Was ist mit den Christen, die jede Art dieser Feier ablehnen – übertreiben sie?

1. Der heidnische Ursprung von Halloween

Der Name „Halloween“ kommt vom Allerheiligenfest der Frühen Kirche, ein festgesetzter Tag für die feierlichen Erinnerungen von Märtyrern. Am Abend vor Allerheiligen begann die Zeit
des Andenkens. „Abend vor Allheiligen“, im Englischen „All Hallows Eve“, wurde eines Tages zu Hallow-e’en beschränkt, was zu Halloween wurde.

Als das Christentum nach Europa zog, stoß es mit einheimischen, heidnischen Kulturen zusammen und wurde mit gefestigten Bräuchen konfrontiert. Heidenfeiertage und Festtage waren so fest verwurzelt, dass neue Konvertiten sie als einen Stolperstein für ihrem Glauben sahen. Um das Problem zu beseitigen,
setzte die Kirche einen christlichen Feiertag auf dem Kalender an, sodass es einen heidnischen Feiertag ersetzte oder direkt
in Frage stellte. Die Absicht war heidnischen Einflüsse einzuschränken und eine christliche Alternative bereitzustellen. Aber häufig gelang der Kirche die „Christianisierung“ eines heidnischen Rituals mit Vermischung mit mit christlicher Symbolik. Das passierte auch mit dem Allerheiligen-Abend!

Die Kelten aus Europa und Großbritannien waren heidnische Druiden, dessen Hauptfeierlichkeiten von den Jahreszeiten geprägt wurden. Am Ende des Jahres trafen die Menschen in Nordeuropa Vorbereitungen für das Überleben im Winter. Sie sorgten vor durch das Ernten von Getreide, Scheren der Herden undSchlachten von
Tieren, die es nicht mehr geschafft hätten. Das Leben verlangsamte sich während der Winterzeit, aufgrund der Dunkelheit (kürzere Tage und längere Nächte) und brachte brachliegendes Land und manchmal den Tod mit sich. Der Tod wurde symbolisiert durch Skelette, Schädel und die schwarze Farbe, ganz wie bei heutigen Halloweenfesten.

Der heidnische Samhainfest (ausgesprochen „sow“ „en“) feierte die letzte Ernte, und den Beginn des Winters für drei Tage – vom 31. Oktober bis zum 2. November. Die Kelten glaubten, dass der Vorhang der die Lebenden von den Toten trennt, sich während des Samhain hob, um den Geistern des Todes zu erlauben unter den Lebenden zu wandeln – die Geister spuken auf der Erde. Einige griffen die Jahreszeit des Spukens durch okkulte Praktiken wie Wahrsagerei und Kommunikation mit den Toten auf. Sie befragten „heilige“ Geister (Dämonen) und die Geister ihrer Vorfahren bezüglich der Wettervorhersagen für das kommende Jahr, Ernteerwartungen und sogar wegen ihrer Aussichten in der Liebe. Das Apfel-Schnappen mit dem Mund war einer der Bräuche, die die Heiden verwendet haben um die „Segnungen“ der geistigen Welt auf ein verliebtes Pärchen zu beschwören.

Andere beschäftigten sich mit Tod, Okkultismus, Wahrsagung und Geistern, die zurückkehren um die Lebendigen heimzusuchen, weil sie von Aberglauben und Ängsten angetrieben wurden. Sie glaubten, dass Geister an die Erde gebunden waren bis sie eine gebührende Verabschiedung mit Süßigkeiten, Besitztümern oder Essen und Trinken bekommen haben. Geister, die nicht korrekt
„behandelt“ wurden, würden „Streiche“ an denjenigen ausüben, die sie vernachlässigt haben. Die Angst des Spuks vervielfachte sich, wenn der Geist während seiner Lebensdauer beleidigt wurde. Es wurde angenommen, dass talentierte Geister in Streichen groteske Erscheinungen annehmen können. Einige überlieferte Vorstellungen beinhalteten  das Tragen eines Kostüms, das aussieht wie ein Geist, um die wandelnden Geister zu täuschen. Andere glaubten die Geister durch das Schnitzen eines grotesken Gesichtes in einen Kürbis oder Wurzelgemüse (die Schotten benutzten Rüben) mit einer Kerze darin abzuhalten.

In dieser dunklen, abergläubischen, heidnischen Welt lässt Gott das Licht des Evangeliums leuchten. Zum Glauben gekommene Christen rüsteten sich mit der Wahrheit – nicht mehr mit der Angst vor dem Spuken eines verstorbenen Geistes, der zu Erde zurückgekehrt ist. Genau genommen, verurteilten sie ihren früheren heidnischen Spiritismus nach dem 5. Buch Mose Kapitel 18:

…dass nicht jemand unter dir gefunden werde,… der durchs Feuer gehen lasse, oder ein Weissager oder Tagewähler oder der auf Vogelgeschrei achte oder ein Zauberer oder Beschwörer oder Wahrsager oder Zeichendeuter oder der die Toten frage. Denn wer solches tut, der ist dem HERRN ein Greuel. (Verse 10-13)

Nichtsdestotrotz fanden es konvertierte Christen schwer dem familiären und kulturellen Einfluss zu widerstehen; sie wurden versucht sich den heidnischen Festen anzuschließen – ganz besonders dem Samhain. Papst Gregor der IV. reagierte auf die heidnische Herausforderung, indem er das Fest vom Allerheiligen auf den 1.November, genau in der Mitte des Samhain, verschob.

Während die Jahrhunderten vergingen, vermischten sich der Samhain und das Allerheiligenfest miteinander. Auf der einen Seite gaben heidnische Abergläubige den „christianisierten“ Abergläubigen nach und sorgten für mehr Anlass zur Angst. Die Menschen begannen zu verstehen, dass die heidnischen Geister der Ahnen Dämonen und Wahrsager waren, die Hexerei und Zauberei ausgeübt haben. Auf der anderen Seite sorgte die Festzeit für größere Möglichkeiten zur Feierei. Süßes oder Saures wurde zu einer Zeit, wo umherziehende Gruppen von jungen Randalierern von Haus zu Haus gehen um Essen und Trinken für ihre Parties zu sammeln. Geizige Hauseigentümer waren in Gefahr auf ihrem eigenen Grundstück von betrunkenen, jungen Jugendlichen einen Streich gespielt zu bekommen.

Halloween war bis zur Einwanderung der Arbeiterklassen von den britischen Inseln im späten Neunzehnten Jahrhundert kein amerikanischer Feiertag . Während die früheren Einwanderer an die abergläubischen Traditionen geglaubt haben könnten, waren es die verlockenden Aussichten des Feiertages, die die jungen amerikanischen Jugendlichen angezogen haben. Die jüngeren Generationen übernahmen oder passten sich einigen Bräuchen ohne den Bezug des heidnischen Ursprungs zu wissen an.

Hollywood hat zu dem „Spaß“ eine große Auswahl an erfundenen Figuren hinzugefügt: Dämonen, Monster, Vampire, Werwölfe, Mumien und Psychopathen. Das verbesserte sicherlich nicht die Denkweise der Amerikaner, aber bringt garantiert jemandem eine Menge Geld.

Christen und Halloween

2. Die christliche Antwort auf Halloween

Heutzutage ist Halloween vor allem ein amerikanischer, weltlicher Feiertag bei dem viele die es feiern, keine Vorstellung von der religiösen Herkunft oder der heidnischen Überlieferung des Festes haben. Das bedeutet nicht, dass Halloween harmlos geworden ist. Kinder verkleiden sich, wandern auf der Suche nach Süßigkeiten durch die Nachbarschaft und erzählen sich gegenseitig gruselige Gespenstergeschichten. Leider beteiligen sich mittlerweile auch Erwachsene oft mit schändlichen Aktionen des Alkoholrausches und Ausschweifungen.

Wie sollten Christen reagieren? 

Erstens, Christen sollten NICHT wie abergläubische Heiden auf Halloween reagieren. Heiden bzw. Ungläubige sind abergläubisch; Christen sind erleuchtet von der Wahrheit durch Gottes Wort. Böse Geister sind nicht lebendiger und unheimlicher, als an jedem anderen Tag des Jahres. Vielmehr ist jeder Tag ein guter Tag für den Satan herumzustreifen um jemanden zu finden, den er verschlingen kann (1.Petrus 5,8). Aber „denn der in euch ist, ist größer als der, der in der Welt ist“ (1.Johannes 4,4).  Gott hat für immer „die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet“ durch das Kreuz Christi und „sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus“ (Kolosser 2,15).

Zweitens, Christen sollten mit warnender Weisheit auf Halloween reagieren. Einige Menschen fürchten sich vor der Aktivität der Satanisten oder heidnischen Hexen, aber die eigentlichen Vorfälle von satanisch motivierter Kriminalität sind sehr gering. Die wirkliche Bedrohung an Halloween sind die sozialen Probleme, die sündhaftes Verhalten begleiten – Betrunkene am Steuer, Witzbolde und Vandalen und unbeaufsichtigte Kinder. Wie an jedem anderen Tag des Jahres, sollten Christen sich in Vorsicht üben – als weise
Verwalter ihres Besitzes und Beschützer ihrer Familien. Christliche junge Menschen sollten sich von den weltlichen Halloweenparties fern halten, da diese Grund für Ärger verursachen. Christliche Eltern können ihre Kinder beschützen, indem sie sie gut beaufsichtigen und den Süßigkeitenkonsum einschränken.

Drittens, Christen sollten auf Halloween mit der Leidenschaft des Evangeliums reagieren. Die ungläubige, Christenzurückweisende Welt lebt in immerwährender Angst vor dem Tod. Es ist nicht einfach das Erleben des Sterbens, sondern was die Bibel „ein schreckliches Warten des Gerichts und des Feuereifers, der die Widersacher verzehren wird“ (Hebräer 10,27) nennt. Hexen, Geister und böse Geister sind nicht so beängstigend wie Gottes Zorn über die unverziehenen Sünder. Christen sollten Halloween und alles was es an Phantasien mit sich bringt – Todesbilder, Aberglaube, Ausdrücke der verdorbenen Festlichkeit – als eine Gelegenheit sehen, um die ungläubige Welt mit dem Evangelium von Jesus Christus zu konfrontieren. Gott gab jedem ein Gewissen, dass auf seine Wahrheit reagiert (Römer 2,14-16), und das Gewissen ist des Christen Verbündeter in dem evangelistischen Unternehmen. Christen sollten sich Zeit nehmen, um Freunden und ihrer Familie über ihr Gewissen anhand der biblischen Wahrheiten bezüglich Gott, der Bibel, Sünde, Christus, das zukünftige Gericht und die Hoffnung auf ewiges Leben in Jesus Christus für die bußfertigen Sünder mitzuteilen.

Es gibt mehrere verschiedene Möglichkeiten, wo sich Christen in „Halloweenevangelisation“ engagieren. Einige werden den „Keine Teilnahme“ Kurs wählen. Ebenso möchten christliche Eltern nicht, dass ihre Kinder an spirituellen, bloßstellenden Aktivitäten teilnehmen – Geistergeschichten zuhören und Hexenbilder ausmalen. Sie möchten nicht, dass ihre Kinder sich für Süßes oder Saures verkleiden oder an irgendwelchen anderen Halloweenalternativen teilnehmen. Dieser Umgang mit Halloween führt normalerweise zu Erstaunen und sorgt für eine gute Möglichkeit das Evangelium mit denen zu teilen, die fragen. Es ist auch wichtig, dass Eltern den Kindern ihren Stand erklären und sie vor den Hänseleien oder Spott ihrer Spielkameraden und der Missbilligung oder Verachtung ihrer Lehrer vorbereiten.

Andere Christen werden sich für Halloweenalternativen entscheiden wie „Erntedankfest“ oder „Reformationstag/fest“ – die Kinder sind verkleidet als Bauern, Personen aus der Bibel oder Helden der Reformation. Es ist ironisch wenn sie den Beginn/Anfang von Halloween als eine Alternative betrachten aber es kann ein effektives Instrument des Evangeliums sein, um Nachbarschaftsfamilien zu erreichen.

Einige Gemeinden verlassen ihre Gemeindegebäude und tun Werke der Barmherzigkeit in ihrer Nachbarschaft indem sie bedürftige Familien mit Nahrungsmittelkörben, Geschenkkarten und der Botschaft des Evangeliums versorgen.

Das sind gute Alternativen; es gibt andere nicht so gute. Einige Gemeinden in Amerika benutzen ein „Hell House“ (das Höllenhaus) um junge Menschen zu schocken und sie dazu zu drängen Christen zu werden. Sie lassen Menschen durch  Räume im Karnevalstil (spukende Häuser) gehen und stellen die Sünde dar: Frauen die Abtreibungen durchziehen, Menschen die in einem satanischen Ritual geopfert werden, Folgen des vorehelichen Sex, Gefahren von Technoparties, Besessenheit durch Dämonen und andere Tragödien.
Das Problem mit der sogenannten „Höllenhaus-Evangelisation“ ist: Um eine unerschrockene Kultur zu erschrecken, musst du sehr anschaulich werden. Grafische Darstellungen der Sünde und von ihren Folgen sind unnötig – das Denken der Ungläubigen ist bereits voll von solchen Bildern. Was sie sehen sollten, ist ein durch Gottes Kraft wirklich verändertes Leben und was sie hören sollten, ist Gottes Wahrheit in einer präzisen Darstellung des Evangeliums. Billige Effektharscherei ist unpassend für die Botschafter Christi.

Es gibt noch eine andere Option für Christen: begrenzte, nicht bloßstellende Teilnahme an Halloween. Grundsätzlich sind Süßigkeiten, Kostüme oder Süßes oder Saures in der Nachbarschaft nichts schlimmes. Es kann als eine einmalige Gelegenheit dienen, das Evangelium in der Nachbarschaft zu verbreiten. Sogar das Verteilen von Süßigkeiten zu Nachbarskindern – vorausgesetzt du bist nicht geizig – kann dein Ruf unter den Kindern verbessern. Solange die Kostüme unschuldig/harmlos aussehen und das Verhalten Christus nicht entehrt, kann Süßes oder Saures für weitere Envageliumsinteressen verwendet werden.

Letzendlich ist das Teilnehmen von Christen in Halloween eine Sache des Gewissens vor Gott. Was auch immer für ein Niveau von Halloweenteilnahme du wählst, du musst Gott ehren, indem du dich von der Welt trennst durch Mitleid zu denen die verloren gehen. Halloween bietet den Christen die Möglichkeiten diese beiden Dinge in dem Evangelium von Jesus Christus auszuführen. Es ist eine heilige Botschaft, abgehoben von der Welt; es ist die genaue Gnadenbotschaft eines vergebenden Gottes. Gibt eine bessere Zeit des Jahres um so eine Botschaft statt Halloween zu teilen?

[Dieser Text ist eine Übersetzung von dem Artikel „Christians and Halloween“ von Travis Allen auf „Grace to You„. Vielen Dank Elina!]

Hintergrundinformationen und christliche Beurteilung von Halloween

Zwar etwas verspätet, aber wer sich als Christ für den Ursprung von Halloween interessiert und sich eine fundierte Meinung bilden möchte, findet hier einige Hintergrundinformationen und verschiedene Standpunkte:

 

 

„… was ihr auch tut, tut alles zu Gottes Ehre.“ (1Kor 10,31)