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Stammbaum von Jesus im Matthäus-Evangelium

Wenn man anfängt das Neue Testament zu lesen, stößt man sofort auf den Stammbaum von Jesus im Matthäus-Evangelium. Das ist nicht jedermanns Sache und so überfliegen oder ignorieren sehr viele den Stammbau einfach. Doch auch dieser Abschnitt ist Gottes Wort und hat Bedeutung für uns. Deshalb versuche ich der Frage nachzugehen, welche Bedeutung der Stammbaum beim Matthäus hat!

[Matthäus Stammbaum Jesus Geschlechtsregister]

A. Welchen Sinn haben Stammbäume?

An vielen Orten in der Bibel und in unserer Geschichte gibt es Stammbäume, Geschlechtsregister, Genealogien oder wie auch immer man sie nennen möchte. Doch wozu Stammbäume da sind, erschließt sich in unserer Zeit nur noch wenigen Menschen. 

Es gibt eine einfache Antwort:

Ein Stammbaum zeigt die Vorfahren eines Menschen und verrät damit auch viel über den Menschen selbst!

Ich weiß, dass man das heute herunterspielt, aber es ist einfach so, dass man sehr viel von seinen Vorfahren „erbt“. Oft gibt es auch sehr große Ähnlichkeiten. Über das genetische Erbgut hinaus wird uns von unseren Vorfahren auch vieles Andere in die Wiege gelegt.

Doch welche besondere Bedeutung hat der Stammbaum für Juden? Warum gibt es so viele Stammbäume in der Bibel?

Für die Juden haben Stammbäume eine besondere Bedeutung. Ihnen ist es wichtig, ihre Herkunft zurückführen zu können. Der Grund dafür ist:

Gott hat manche Verheißungen an die Nachkommen bestimmter Menschen gerichtet !

D.h. dass Juden bestimmte Erwartungen und Hoffnungen von bestimmten Nachkommen her hatten!

[Stammbaum, Genealogie, Geschlechtsregister]

B. Welche Bedeutung hat der Stammbaum von Jesus?

Damit kommen wir zum Stammbaum von Jesus. Wozu überliefert uns Matthäus diesen Stammbaum? Er verrät es uns gleich im ersten Vers (Matthäus 1,1):

Dieses Buch berichtet über die Geschichte von Jesus Christus, dem Nachkommen Davids und Nachkommen Abrahams.

Matthäus überlieft uns den Stammbaum von Jesus, um deutlich zu machen, welche Herkunft Jesus hat.

Matthäus möchte als Hauptzweck den Anspruch Jesu begründen der Sohn Abrahams und Davids zu sein!

Dieses Anliegen entspricht ganz dem sonstigen Charakter des Buches Matthäus, in welchem Jesus als Messias und damit Erfüller zahlreicher Prophetien im Alten Testament vorgestellt wird.

[Jesus Erfüllung Verheißung Davids Sohn]

C. Warum ist die Herkunft von Abraham und David so wichtig?

Abraham und David haben ganz besondere Verheißungen bezüglich ihrer Nachkommen bekommen!

In der Geschichte von Abraham lesen wir viele Verheißungen bezüglich seiner Nachkommen (z.B. wollte Gott einen ewigen Bund mit ihnen aufrichten – 1. Mose 17,19). Hier ist eine andere ganz besondere Verheißung. Gott verspricht Abraham:

Und durch deinen Nachkommen werden alle Völker der Erde gesegnet sein (1. Mose 22,18).

Daran dachte Matthäus als er seiner jüdischen Leserschaft deutlich machte, dass Jesus von Abraham abstammte. Paulus greift es später in Galater 3,16 auf.

Ein Nachkomme Abrahams wird für alle Völker positive Bedeutung erlangen!

Unterstützt wird dieser Gedanke von den Heidinnen, die von Matthäus im Stammbaum erwähnt werden und vielen weiteren Erwähnungen und Aussagen zu Heiden im Matthäus-Evangelium (z.B. der Geschichte der Weisen aus dem Morgenland)!

Aber nun zu David und einer noch größeren Verheißung. Gott verspricht David in 1. Chronik 17,11-14:

Wenn deine Zeit abgelaufen ist und du gestorben bist, werde ich dir einen deiner eigenen Nachkommen auf dem Thron folgen lassen und seine Herrschaft festigen. Der wird dann ein Haus für meinen Namen bauen. Und seinem Königtum werde ich ewigen Bestand geben. Ich werde sein Vater sein und er soll mir Sohn sein. Meine Gnade entziehe ich ihm nicht, wie ich sie deinem Vorgänger entzog. Ich werde ihn für immer bestehen lassen in meinem Haus und meinem Königtum, und sein Thron soll allezeit fest stehen.

Diese Verheißung ist enorm! Ein ewiger Herrscher, Gottes Sohn und mit ungetrübtem Wohlgefallen Gottes. Er baut hier bei uns eine Wohnung für Gott. Wow!

[Jesus Davids Sohn Stammbaum]

Jesus stammt von Abraham und von David ab und könnte damit der Heilsbringer für alle Menschen und Thronanwärter Davids sein! Könnte es sein, dass er diese Verheißungen Gottes erfüllt? Matthäus behauptet gerade dies.

D. Fazit zum Stammbaum von Jesus im Matthäus-Evangelium

Matthäus möchte deutlich machen, dass Jesus von David und Abraham abstammen – zwei Personen des Alten Testaments mit unheimlich großen Verheißungen. Jesus beansprucht die Erfüllung dieser Verheißungen zu sein:

  1. Durch Jesus wird die ganze Menschheit von Gott gesegnet.
  2. Jesus ist der verheißene König, dessen Herrschaft nie enden wird.

Siehst du das auch so? Ist für dich durch Jesus die ganze Menschheit gesegnet und beschenkt worden? Welche Bedeutung hat Jesus für dich?

Erkennst du Jesus Herrschaft über dich an? Hat er eine Wohnung in dir für Gott geschaffen?

Schau dir auch diese Videos zum gesamten Matthäusevangelium an!

Christi Himmelfahrt – Überblick aller Artikel

Christi Himmelfahrt Überblick

Hier im Blog ist schon einiges zu Christi Himmelfahrt zusammengekommen. Hier ein Christi Himmelfahrt Überblick:

  1. Zum Einstieg empfehle ich jedem die selbstständige Beschäftigung mit Christi Himmelfahrt anhand der biblischen Texte. In „Bibeltexte zu Himmelfahrt“ habe ich versucht die wichtigsten Texte zusammenzufassen.
  2. Dann ein Gedankenimpuls zur Klärung: Wir sprechen von Christi HIMMELfahrt – in welchen Himmel geht es denn?
  3. Was unsichtbar bei der Himmelfahrt geschieht behandle ich in einem weiteren kurzen Artikel.
  4. Um die Bedeutung von Christi Himmelfahrt geht es in diesem Artikel: Warum feiern wir Christi Himmelfahrt?
  5. Und zum Abschluss gibt es tolles Video über meinen König.

Außerhalb des Blogs kann ich folgendes Empfehlen:

Kennst du noch gutes Material zu Himmelfahrt?

Geistliche Übung – Stille und Einsamkeit! Teil 1: Jesus Vorbild

In diesem Artikel lernst du die geistliche Übung „Stille und Einsamkeit“ kennen.

Stille und Einsamkeit 1

Die Übung der Stille und Einsamkeit ist der freiwillige, zeitweise, bewusste Verzicht des Redens bzw. der Rückzug in die Ungestörtheit – um Zeit vor und mit Gott zu haben.

Neben manchen anderen erwähnten biblischen Personen (z.B. 1Kön 19,8; Hab 2,1; Gal 1,17), die sich phasenweise in die Stille und Einsamkeit zurückzogen, ist Jesus unser großes Vorbild für diese Übung!

Jesus Vorbild für Stille und Einsamkeit

Wenn wir darauf achten, stellen wir fest, dass es den Autoren der Evangelien wichtig war, zu berichten, dass Jesus sich immer wieder in die Stille und Einsamkeit zurückzog:

  1. Vor Beginn seines öffentlichen Wirkens wurde Jesus in die stille und einsame Wüste geführt: Mt 4,1.
  2. Jesus zog sich manchmal bei Tagesanfang zurück, um ungestörte Zeit mit Gott zu haben: Mk 1,35; Lk 4,42.
  3. An anderen Tagen wollte er am Abend allein sein, um zu beten: Mt 14,23.
  4. Jesus blieb sogar ganze Nächte auf, um Stille und Einsamkeit zu haben: Lk 6,12.

Jesus bezog seine Kraft aus der ungestörten Nähe zu Gott. Sollten wir es nicht viel mehr tun? Wenn wir mehr wie Jesus werden wollen, müssen wir uns darin üben, Zeiten der Stille und Einsamkeit zu finden.

Jesus als Vorbild für die geistliche Übung Stille und Einsamkeit

Noch einmal im Klartext: Stille und Einsamkeit sind an sich noch keine geistliche Übung. Nur durch die Verbindung zu Gott (in Form von Gebet, Bibellese, Anbetung usw.), werden sie zu einer geistlichen Übung!

Lasst uns so werden wie Jesus und Zeiten der Stille und Einsamkeit vor Gott suchen!

Hier findest du weitere Artikel zu geistlichen Übungen.

Warum fehlt der Artikel in Johannes 1,1? Ist Jesus Gott?

Johannes 1,1

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“

In der Diskussion zur Dreieinigkeit Gottes wurde auf Johannes 1,1 hingewiesen. Das Fehlen des Artikels im letzten Teil des Verses soll angeblich der Gottheit Jesu widersprechen. Die Argumentation ist ausführlich auf den Seiten der Zeugen Jehovas oder bei anderen Leugnern der Dreieinigkeit nachzulesen. Ich glaube, dass auf diesen Seiten Fakten falsch interpretiert werden. Leider werden diese Aussagen aber auf zig anderen Internetseiten zitiert und viele Christen können darauf nichts entgegnen. Deswegen habe ich mich entschlossen ein paar Gedanken in einem eigenen Artikel zu verarbeiten:

1. Im Anfang war das Wort

In Joh 1,1a (Im Anfang war das Wort) ist die Rede vom “Wort”. Niemand wird bestreiten, dass damit Jesus gemeint ist – das wird in den folgenden Versen deutlich. Diese erste Aussage will nicht nur ausdrücken, dass Jesus präexistent – ewig ist. Durch die Anordnung dieser Worte werden wir unmittelbar an 1. Mose 1,1 erinnert (Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde). Hier wird deutlich, dass Jesus mit „Gott“ in gewisser Hinsicht gleichgestellt wird. Auch Joh 1,3 bestätigt dies.

Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich. (Johannes 8,58)

2. und das Wort war bei Gott

In Joh 1,1b (das Wort war bei Gott) wird deutlich, dass Jesus nicht mit dem Gott (im Griech. mit Artikel) identisch ist. Entscheidend ist die Interpretation von “dem Gott”! Der Gott ist nicht die Gottheit an sich, sondern wie im Zusammenhang (Joh 1,2) deutlich wird, der Vater – Jahwe oder Jehova (wenn man so will).

Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. (Kol 1,15-16)

3. und das Wort war Gott

In Joh 1,1c steht tatsächlich Gott ohne Artikel. Das ist einerseits verwunderlich, andererseits aber die Dreieinigkeitslehre bestätigend. Mit Artikel wäre das Wort und der Gott (der Vater) ein und dasselbe. Das sind sie aber nicht. Jesus ist nicht der Gott, sondern Gott. Wenn der Artikel hier benutzt worden wäre, könnten wir nicht an der Dreieinigkeit festhalten, sondern wir müssten Gott mit Jesus identifizieren und könnten nicht zwischen den Personen der Gottheit unterscheiden. Dann wären aber viele andere Bibelverse widersprechend, weil Jesus (eine Person Gottes) von seinem Vater (eine andere Person Gottes) unterschieden werden. Durch das Fehlen des Artikels wird also deutlich, dass Jesus Gott war, aber nicht das ganze Wesen Gottes ausmachte.

Diese Spannung machte dem Verfasser Johannes als Jude offenbar keine Mühe. Er hatte erkannt, dass Jesus Gottes Sohn war – eine Person Gottes war, aber nicht der Gott war. Die Spannung ist schwierig auszuhalten, aber sie ist biblisch: a) Jesus, sein Vater und der Heilige Geist sind nicht ein und dasselbe – als ob es nur unterschiedliche Namen für eine Person Gottes wären. Sie werden unterschieden: Jesus redet von Gott, von seinem Vater usw.. b) Jesus, sein Vater und der Heilige Geist werden als Gott beschrieben. Sie sind eins in ihrer Gottheit. Vergleiche zum Beispiel die Worte von Jesus aus Johannes 10,30 (Ich und der Vater sind eins) mit Johannes 17,11 (Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, daß sie eins seien wie wir).

Jesus sei alle Ehre!

P.S. Wen das Thema interessiert, sei auf folgenden sehr empfehlenswerten Artikel verwiesen: Das Verhältnis von Jesus Christus zu Gott im Johannesevangelium

Lesenswertes KW 11-13 – 2013

 Lesenswertes

1. An Jesus müssen sich die Geister scheiden: C.S. Lewis über Jesus Christus

2. Hast du Verpflichtungen, die du ungern tust? Dann lies Die 2. Meile

3. 9 Lessons From God Concerning Sickness – Schöne Zusammenstellung zum Thema Leid

4. Bei Uneinigkeit und Trennungen denken wir negativ, aber Spaltungen sind nicht immer schlecht

5. Inwieweit lehren Mose, die Psalmen und Propheten den Tod und die Auferstehung des Messias?

6. Evidence for the Resurrection of Christ in a Nutshell

7. Es gibt so viele Tipps für Mission. Hier ist ein wirklich guter: Erst warten … Dann handeln

8. Einige gute Impulse zu Disziplin: Self-Discipline Comes First

9. Wir beachten wahrscheinlich alle viel zu selten, dass es viele Irrlehrer gibt: 7 Traits of False Teachers

10. Bist du auf der Suche nach einer Studienbibel? Zeltmacher hat sie verglichen.

Sein Name war Jesus

Nur ein Weg

Er hatte keinen Abschluss, doch nannten sie Ihn Lehrer.
Er hatte keine Knechte, doch nannten sie Ihn Herr.
Er hatte keine Medizin, doch nannten sie Ihn Heiler.
Er hatte keine Armee, doch fürchteten ihn die Herrscher.
Er gewann keine militärischen Kämpfe, doch eroberte Er die Welt.
Er beging kein Verbrechen, doch kreuzigten sie Ihn.
Er wurde in ein Grab gelegt, doch heute lebt Er.
Ich fühle mich geehrt solch ein Leiter zu dienen, der uns liebt.
Sein Name ist Jesus!

Original:

He had no degree, yet they called Him Teacher.
He had no servants,
yet they called Him Master.
He had no medicines,
yet they called Him Healer.
He had no army,
yet kings feared Him.
He won no military battles,
yet He conquered the world.
He committed no crime,
yet they crucified Him.
He was buried in a tomb,
yet He lives today.
I feel honored
to serve such a Leader who loves us !
His name is Jesus !

Lesenswertes KW 5+6+7 2013

Hier sind ein paar lesenswerte Artikel, meiner Internetlektüre in den Kalenderwochen 5-7:

1. Multitasker sind schlecht in Multitasking – Neue Studie: „Leute, die sich rühmen, dass sie multitasken können, schneiden am schlechtesten ab, wenn sie mehrere Dinge auf einmal tun müssen und auch wenn sie sich nur auf eine Sache konzentrieren sollen.“

2. Immer wieder meinen Christen, dass Theologie nicht so wichtig sei. Es komme auf den Glauben etc. an. Ist Systematische Theologie überflüssig? Und noch eine Erweiterung der Gedanken: Warum Theologie wichtig ist

3. Hao Hebbinghaus verschickt auch in diesem Jahr wieder während der Passionszeit täglich einen
geistlichen Impuls in Form eines virtuellen Fastenkalenders: Einladung zu den Passionsmails

4. Eine Frage, die Christen immer wieder beschäftigt ist: How Could God Command Genocide in the Old Testament?

5. Ich liebe Infografiken. Hier habe ich einige Werkzeuge für Infografiken gefunden, die ich sicher mal ausprobieren werden 🙂

6. Jesus ist…

7. Die Bibel ist…

8. Für alle Verheirateten unter euch. Arbeitet an eurer Ehe! Lest z.B. mal Die 10 Gebote der Ehe

Und zum Schluss wiedermal ein wunderschönes Video von Gottes genialer Schöpfung:

Warum ist die Jungfrauengeburt Marias bedeutend?

Warum ist uns das Festhalten an der Jungfrauengeburt so wichtig? Schadet sie nicht der Glaubwürdigkeit des christlichen Glaubens? Das Wunder der jungfräulichen Geburt Jesu Christi hat womöglich viele Menschen verwirrt und schließlich daran gehindert, dass sie die Wahrheit des Christentums akzeptieren. Warum sollten wir an solch einem Dogma festhalten? Welche besondere Bedeutung hat die Jungfrauengeburt?

1. Die Jungfrauengeburt entspricht dem göttlichen Kommen

Als ich angefangen habe darüber nachzudenken, warum Jesus durch eine Jungfrau geboren wurde, fand ich es zunächst ganz passend zu Gott. Wenn Jesus schon nicht im Palast mit Prunk & allem Luxus dieser Welt geboren wird, warum sollte er nicht einen geheimnisvollen Eintritt in die Menschheit (Inkarnation) haben? Das passt doch zu Gott und seiner Macht, oder nicht?

Auf jeden Fall ist die Jungfrauengeburt ein Hinweis auf Jesu Göttlichkeit – und deshalb haben viele Menschen ein Problem mit ihr.

2. Die Jungfrauengeburt passt zur Präexistenz von Jesus

Jesus war kein neu geschaffenes Wesen, wie wir. Er existierte schon von Ewigkeit her bei seinem Vater (das nennt man Präexistenz):

Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht:  Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,  sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. (Philipper 2,5-7)

Es gibt noch viele andere Belege dafür (z.B. Joh 1,1-14; 8,58 & Kol 1,15-16). Jesus ist also nicht erst durch die leibliche Geburt entstanden, sondern war und ist der ewige Sohn Gottes!

In die Welt geboren zu werden, ohne ein neues Individuum zu werden, verlangte göttliches Eingreifen, und das ist genau, was die Evangelien berichten. Jesus wurde in die Welt gesandt (Galater 4,4)!

 3. Durch die Jungfrauengeburt wurde Gottes Wort erfüllt

Ein dritter, relativ einfacher Grund ist die Prophetie. Gottes Wort wird durch die Jungfrauengeburt als glaubwürdig bestätigt. Man betrachte 1. Mose 3,15 und Jesaja 7,14. Diese göttlichen Worte wären hinfällig geworden, wenn die Jungfrau Maria nicht durch Gottes Wirken schwanger geworden wäre.

4. Die Jungfrauengeburt zeigt, dass Jesus Mensch und Gott war

Gerade die Jungfrauengeburt Jesu bringt zum Ausdruck, dass in Jesus zwei Naturen unvermischt und ungeschieden vorhanden sind. Diese sogenannte Zweinaturenlehre Jesu ist sehr wichtig für den christlichen Glauben:

  1. Jesus war ganz und gar Gott: Er existierte von Ewigkeit her (siehe oben) und wurde nur durch das Wirken des Heiligen Geistes von Maria empfangen. Er konnte nur als Sohn Gottes durch seinen stellvertretenden Tod Sühne für die ganze Welt bewirken!
  2. Jesus war ganz und gar Mensch: Er wurde mit einem Körper, wie wir ihn haben – unter das Gesetz – geboren. Deswegen konnte er alles erleiden, was wir erleiden – und er blieb doch ohne Sünde. So erfüllte er das Gesetz, das wir erfüllen sollten…

Nur als Gott und Mensch konnte Jesus uns Sünder retten. Die Jungfrauengeburt zeigt ganz deutlich die zwei Naturen von Jesus.

5. Die Jungfrauengeburt erklärt die Sündlosigkeit des Menschen Jesus

Jesus kam auf diese Welt, um uns Menschen zu retten. Als stellvertretendes Sündopfer für die ganze Welt wollte er sich selbst hingeben, damit alle die an ihn glauben, durch ihn gerettet werden. Doch dazu musste er selbst vollkommen und rein – nach dem Gesetz Gottes unsträflich sein. Der Mensch wird in der Bibel aber als verdorben und von Natur aus sündhaft beschrieben (1Mos 8,21; Röm 3,23; Eph 2,3). Durch unsere Abstammung von Adam her (d.h. durch die männliche Linie), sind wir Sünder (Röm 5,12-21; Hiob 14,4).

Weil Jesus nicht von einem menschlichen Vater gezeugt wurde, war er nicht von Geburt an Sünder. Weil er aber eine menschliche Mutter hatte, war er Mensch (noch viel mehr als wir, weil wir verdorbene Varianten sind). Damit erübrigt sich auch die Frage, wie Jesus sündlos sein konnte , obwohl er eine menschliche Mutter hatte! Auch die konstruierte katholische Lehre, dass Maria von ihrer Mutter Anna einst „unbefleckt“ geboren wurde, wird unnötig.

Jesus war durch die Jungfrauengeburt ein neuer Adam, ohne Sünde. Und er blieb bis zu dem Tag, an dem er starb, ohne Sünde! Allein dadurch können wir gerettet werden!

5. Schlusswort

Die Lehre der Jungfrauengeburt hat eine elementare Bedeutung. Deswegen wurde sie mit ins apostolische Glaubensbekenntnis aufgenommen, indem es heißt „geboren von der Jungfrau Maria“. Denn wenn man die Lehre der Jungfrauengeburt Marias ablehnt,

  1. dann hat sich die Prophetie Jesajas noch nicht erfüllt! Jesus kann dann nicht der verheißene Messias sein.
  2. dann reduziert man Jesus zu einem gewöhnlichen Menschen! Er kann dann nicht der von Gott gesandte Sohn sein.
  3. dann ist Maria ein unzüchtiges Mädchen gewesen und man gibt Jesus den Stempel eines unehelichen Kindes!
  4. dann muss man Matthäus und Lukas als unglaubwürdige Autoren ablehnen. Damit verbunden müsste man die ganze heilige Schrift in Zweifel ziehen.

Unsere ewige Seligkeit hängt indirekt von der Lehre der Jungfrauengeburt ab. Mir war das auch nicht bewusst. Aber wenn wir der Lehre nicht glauben, haben wir in Jesus nur einen Menschen, der von einer jungen Frau geboren wurde. Die Jungfrauengeburt aber passt zu dem Sohn Gottes, der Mensch wurde, damit wir einen sündlosen Erlöser und Retter bekommen und nicht ewig verloren gehen müssen.

© Viktor Janke, www.lgvgh.de. Bitte auch beim abschnittsweisen Zitieren Quelle mit angeben.

Ist Jesus wirklich von einer Jungfrau geboren worden?

Behauptet die Bibel wirklich, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde? Oder ist Jesus von einer jungen Frau geboren worden?

A. Eine Jungfrauengeburt wird verheißen (1. Mose 3,15 / Jesaja 7,14)

Schon im ersten Buch der Bibel, in 1. Mose 3,15 kann man eine Verheißung der Jungfrauengeburt finden. Es ist höchst ungewöhnlich, dass Eva, einer Frau, ein bestimmter Nachkomme (aus „ihrem Samen“) verheißen wird. Das ist einmalig und lässt sich deshalb als Prophetie einer Jungfrauengeburt deuten.

Noch viel eindeutiger sagte 700 Jahre vor der Geburt Jesu Christi der Prophet Jesaja voraus:

Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel. (Jesaja 7,14)

Heute meinen viele Theologen und Pastoren, dass Jesaja eine „junge Frau“ und nicht eine „sexuell unberührte Frau“ im gebärfähigen Alter beschreibe. Deshalb soll es auch in modernen Bibelübersetzungen geändert werden.

Doch Jesaja hat tatsächlich eine Jungfrau gemeint. Das ist schon aus der Logik des Satzes her erkennbar: Gott gibt ein Zeichen – was wäre das für ein Zeichen, dass eine junge Frau ein Kind bekommt? Heute haben viele sehr junge Frauen bereits Kinder zu Welt gebracht. Ein Zeichen ist ungewöhnlich und wenn es von Gott kommt, mit Leichtigkeit auch übernatürlich.

Außerdem haben nach dem, was wir heute wissen, schon die ersten jüdischen Ausleger und Übersetzer eine Jungfrauengeburt darunter verstanden. In der Septuaginta (LXX), einer griechischen Übersetzung des hebräischen Textes, die ca. 3. bis 2. Jh. v. Chr. verfasst wurde, wird dieser Vers ebenso mit Jungfrau wiedergegeben. Das heißt, sie haben die Aussage des Jesaja nicht umgedeutet, wie manchmal behauptet wird, sondern so stehen lassen. Das ist  glaubwürdig, weil es eine vorchristliche Übersetzung ist! Dazu kommt nun noch die Behauptung der Erfüllung bei Matthäus (Mt 1,22-23).

B. Matthäus berichtet von der Jungfrauengeburt (Mt 1,18-25)

Der Evangelist Matthäus war ein Augenzeuge für die Ereignisse im Leben Jesu. Er konnte die Ereignisse noch aus der ersten Reihe nachverfolgen, wie sie tatsächlich stattgefunden haben. Er erwähnt die Jungfrauengeburt nicht nur am Rande, sondern geht ausführlich auf sie ein:

  1. Im Stammbaum Jesu heißt es nicht „Und Josef zeugte Jesus“, wie es davor zig Mal geheißen hat. Josef war der Mann Marias, aber nicht der Erzeuger von Jesus (1,16).
  2. Matthäus berichtet, dass Maria schwanger wurde bevor sie überhaupt mit Josef geschlafen hatte (Mt 1,18)
  3. Im selben Satz macht Matthäus deutlich, dass Maria durch das Wirken des Heiligen Geistes schwanger war (Mt 1,18)
  4. Dann erzählt Matthäus weiter, dass Josef davon erfährt und Maria verlassen will, weil er wusste, dass sie nicht von ihm schwanger sein konnte (Mt 1,19).
  5. Aber bevor er aufbricht, lässt Gott ihm durch einen Boten sagen, dass Maria das Kind durch das Wirken des Heiligen Geistes empfangen hat (Mt 1,20). Sie hat das Kind also nicht von einem anderen Mann, wie Josef befürchtet hat.
  6. Diese Begebenheit deutet Matthäus dann als Erfüllung der Prophetie Jesajas! Jesaja 7,14 wird explizit zitiert.
  7. Am Ende dieses Abschnitts wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Josef keinerlei geschlechtliche Gemeinschaft mit Maria hatte, bis sie ihren Sohn zur Welt brachte.

Das sind sieben deutliche Hinweise darauf, dass nicht eine junge Frau, sondern eine Jungfrau gemeint ist! Matthäus bezeugt die Jungfrauengeburt eindeutig.

C. Von der Jungfrauengeburt lesen wir ausgerechnet bei Lukas!

Diese beiden oberen biblischen Zeugnisse (Verheißung & Erfüllung) würden vollkommen ausreichen, um die Jungfrauengeburt Marias zu bestätigen. Doch es gibt noch eine ausführliche Erwähnung der Jungfrauengeburt bei Lukas. Ausgerechnet bei Lukas!

  1. Lukas war als Arzt der einzige Naturwissenschaftler unter den neutestamentlichen Autoren. Er hat wissenschaftlich gedacht!
  2. Lukas hat analytisch nachgeforscht (Lk 1,3).
  3. Lukas war Jude und hätte einige Vorurteile gegenüber dieser Begebenheit haben können.
  4. Lukas stellt viele Ereignisse aus dem Leben Jesu aus der Sicht seiner Mutter, Maria, dar. Er hatte also eine Quelle, wie man sie nicht näher haben kann.

Was berichtet Lukas nun von der Jungfrauengeburt?

  1. Lukas schreibt, dass der Engel Gabriel von Gott zu einer Jungfrau gesandt wurde. Und diese Jungfrau hieß Maria. In Lk 1,26 wird Maria wesentlich (zweimal) als Jungfrau beschrieben.
  2. Der Engel kündigt an, dass Maria schwanger werden wird. Doch Maria kann das nicht verstehen, weil sie mit keinem Mann sexuell verkehrte (Lk 1,34).
  3. Die Erklärung, die der Engel der Maria gibt, ist dass sie durch das Wirken des Heiligen Geistes schwanger werden wird (Lk 1,35).
  4. In Lk 1,36 wird deutlich, dass sie (wie Elisabeth) bereits schwanger ist. D.h. sie empfing Jesus durch den Heiligen Geist während sie die Botschaft des Engels erhält.
  5. Dann erfahren wir bei Lukas, dass Maria für drei Monate zu Elisabeth reiste (Lk 1,39-40). Diese weite Reise war sehr ungewöhnlich für eine einzelne Frau. Zusätzlich wird von „Eile“ gesprochen. Die Jungfrauengeburt erklärt sowohl die Reise als auch die Eile.
  6. Maria war schwanger (Elisabeth sagt zu ihr: „Gepriesen ist die Frucht deines Leibes“) und bleibt dennoch 3 Monate bei ihren Verwandten. Wenn Maria vor ihrer Reise zu Elisabeth etwas mit einem Mann gehabt hätte, wäre sie sicher nicht für drei Monate verreist (Lk 1,56), sondern hätte sie spätestens nach Feststellung ihrer Schwangerschaft alles getan, um schnell verheiratet zu werden, damit keine „Schande“ über sie kommt! Stattdessen verbringt sie ein Vierteljahr bei der sehr frommen Frau Elisabeth. Das kann sie nur tun, weil sie sich keiner Schuld bewusst ist. Das Kind ist von keinem Mann!
  7. Auch Lukas gibt einen Stammbaum von Jesus preis. Auch in diesem Stammbaum wird deutlich, dass Josef nicht der wirkliche Vater von Jesus ist, sondern dass er „dafür gehalten wurde“ (Lk 3,23).

Das Fazit: Auch beim Arzt Lukas finden wir eindeutige Belege für die Jungfrauengeburt Marias. Maria war nicht nur eine junge Frau, sondern auch Jungfrau.

D. Warum berichten die anderen Evangelien nicht davon?

Jedes der vier Evangelien berichtet von Jesus unter einem etwas anderen Aspekt. Das heißt die Ereignisse und Reden Jesu wurden in den Evangelien anhand dem Wissensstand des Autors und auch anhand von bestimmten Zielen ausgewählt.

  1. Das Matthäusevangelium ist an die Juden gerichtet und zielt darauf Jesus als verheißenen Messias und König herauszustellen. Dazu passen der Stammbaum und die Jungfrauengeburt.
  2. Das Markusevangelium ist an die Römer gerichtet und beschreibt Jesus als treuen Diener Gottes. Deshalb lässt Markus die Jungfrauengeburt und den Stammbau aus.
  3. Das Lukasevangelium gibt aufgrund der akribischen Nachforschungen des Lukas sehr viele Informationen, die die anderen Evangelien nicht liefern. In seinem Evangelium wird der Dienst Jesu an den Ausgestoßenen der Gesellschaft besonders betont. Dass Jesus selbst kein normal gezeugter Mensch ist, passt gut dazu.
  4. Das Johannesevangelium zeigt Jesus als ewigen Sohn Gottes. Dazu hat der Bericht von der Geburt Jesu und sein irdischer Stammbaum nicht gepasst. Deswegen hat Johannes ihn ausgelassen.

E. Zeugnisse der Jungfrauengeburt in den Neutestamentlichen Briefen

Maria wurde nicht verehrt und war deswegen auch kein Thema in den neutestamentlichen Briefen. Dennoch finden wir zwei Hinweise, die für die Jungfrauengeburt sprechen. Zunächst Galater 4,4:

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan

Gott erwählte sich nicht einen Menschen als Sohn, sondern er sandte ihn. Und zu erwarten wäre, dass der Vater von Jesus angegeben wird (das war den Juden wichtig).

Dazu kann man noch Hebräer 1,5 anführen:

Denn zu welchem Engel hat Gott jemals gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt«? und wiederum: »Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein«?

Jesus ist nicht der Sohn Josefs oder eines anderen Mannes, sondern Gott im Himmel ist sein Vater, der ihn gezeugt hat.

F. Schlusswort

Die Jungfrauengeburt wurde im Alten Testament eindeutig verheißen und durch die Geburt von Jesus erfüllt. Die Abschnitte sowohl bei Matthäus als auch bei Lukas, sind authentisch, ohne einen Hinweis darauf, dass sie später zum Text hinzugefügt wurden. Die jungfräuliche Geburt wird bei beiden Evangelisten als historische Tatsache und Erfüllung von Gottes Prophetie geschildert. Es ist kein Vergleich oder hat sonst irgendwelche symbolische Bedeutung. Deshalb kann ein gläubiger Christ ganz zuversichtlich von der Jungfrauengeburt Marias ausgehen. Der Engel sagte der Maria „Für Gott ist nichts unmöglich“ (Lk 1,37). Glauben wir an den allmächtigen Gott? Warum also nicht froh bekennen, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde?

© Viktor Janke, www.lgvgh.de. Bitte auch beim abschnittsweisen Zitieren Quelle mit angeben.