Nach langer Zeit habe ich jetzt vor die Serie „Alles über Judas Iskariot„ mit den letzten Artikeln zur Verantwortung von Judas abzuschließen.
In diesem Artikel geht es um die Vorherbestimmung und Verantwortung des Judas Iskariot. Wir lesen:
18 Und als sie bei Tisch waren und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir ißt, wird mich verraten. 19 Und sie wurden traurig und fragten ihn, einer nach dem andern: Bin ich’s? 20 Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir seinen Bissen in die Schüssel taucht. 21 Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. (Markus 14,18-21)
Vgl. Joh 6,64 oder 13,21-30: Offensichtlich wusste Jesus schon ganz klar vorher, dass Judas Iskariot ihn verraten würde! Bedeutet das Vorherwissen aber zugleich eine Vorherbestimmung? Hat Jesus oder Gott der Vater Judas Iskariot als Verräter ausgewählt / vorherbestimmt?
Gottes Vorherbestimmung passt uns Menschen nicht. Wie kann ein gütiger / liebender Gott Menschen vorherbestimmen? Egal welche Einwände unser Verstand vorbringt, es ist und bleibt eine biblische Lehre, die in der Souveränität Gottes begründet liegt:
Alles steht unter Gottes Kontrolle und Macht. Gott hat einen Plan mit dieser Welt, den er durchzieht (Heilsgeschichte).
Z. B. erwählt Gott sich ein Volk – Israel – um sich ihm besonders zu offenbaren und es zu retten.
Wir beten „dein Wille geschehe“ oder wie die erste Christengemeinde in Apg 4,28 gebetet hat im Sinne von „es geschieht was du vorher beschlossen hast“.
Gott rettet wen er will: 2Mos 33,19 / Röm 9,15-16. Die Gläubigen sind „Auserwählte“ vor der Schöpfung der Welt: Eph 1,4-6+11-12 / Mt 24,22.31 / Apg 13,48 / Röm 8,33 / 1Petr 1,1-2!
Es war aber nahe das Fest der Ungesäuerten Brote, das Passa heißt. 2 Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie ihn töten könnten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. 3 Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. 4 Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihn an sie verraten könnte.
Aus dem Text stellt sich die Frage: Warum trieb der Teufel Judas Iskariot zum Verrat?
„Als Jesus seinen Dienst auf dem Weg zum Kreuz begann, versuchte Satan ihn vom Weg des Leidens und der Opfer abzubringen. In der Wüste versuchte er ihn, indem er ihn aufforderte, Steine in Brot zu verwandeln, von den Zinnen des Tempels zu springen und die Herrschaft der Welt anzunehmen, wenn er ihn anbeten würde (Mt 4,1-11). Hinter all diesen Versuchungen steht der Gedanke: „Geh nicht den Weg des Leidens und der Opfer und des Todes. Nutze deine Macht, dem Leid zu entkommen. Wenn du der Sohn Gottes bist, zeige deinen Herrschaftsanspruch. Und ich kann dir helfen, das zu erlangen. Was immer du tust, gehe nicht ans Kreuz.“
Und denken wir daran, als Jesus vorhergesagte, dass er durch die Ältesten und die Hohenpriester viel erleiden würde und getötet werde, und Petrus wies ihn zurecht und sprach: „Herr, schone deiner selbst! Das widerfahre dir nur nicht!“ (Mt 16,22). Mit anderen Worten, ich werde es nie zulassen, dass sie dich auf diese Art töten.
Jesus hat Petrus nicht gelobt. Er sagte: „Hebe dich weg von mir, Satan! Du bist mir zum Fallstrick; denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!“ (Mt 16,23). Jesus zu hindern ans Kreuz zu gehen, war das Werk Satans. Satan wollte nicht, dass Jesus gekreuzigt wird. Es wäre sein Verhängnis.
Aber hier in Lukas 22,3 fährt er in Judas und bringt ihn dazu, den Herrn zu verraten und ans Kreuz zu bringen. Warum die Kehrtwendung? Warum versucht Satan ihn vorher vom Kreuz abzuhalten und ergreift dann die Initiative, um ihn an eben jenes Kreuz zu bringen?
Satan sah, dass seine Anstrengungen Jesus vom Kreuz abzuhalten fehlschlugen. Jedes Mal behielt Jesus den Kurs. Jesus war fest entschlossen zu sterben (Lk 9,51,53), und Satan zog daraus den Schluss, dass er ihn nicht stoppen konnte. Daher beschloss er: Wenn er ihn schon nicht aufhalten konnte, würde er es zumindest so unangenehm und schmerzhaft und so herzzerreißend wie möglich gestalten. Wenn schon Tod, dann Tod durch Verrat. Tod durch Verlassen. Tod durch Verleugnung (Lk 22,31-34). Tod durch Folter. Wenn er es nicht aufhalten konnte, würde er doch andere hineinziehen und soviel Schaden wie möglich anrichten. Es war eine spektakuläre Abfolge von Sünden, die Jesus ans Kreuz brachten.“
Die meisten Christen gehen davon aus, dass Judas direkt nach seinem Verrat die ganze Sache bereute und sich umbrachte. Auch ich habe bis vor kurzem so gedacht. Doch dann bin ich auf den Artikel „Wann brachte sich Judas Iskariot um?“ gestoßen und nun habe ich noch etwas recherchiert und bin mir nun ziemlich sicher, dass Judas erst nach der Auferstehung Selbstmord beging. Ich möchte gerne die Argumente und Gedanken dazu entfalten und bitte dich mir zu helfen, wenn ich falsch liege:
A) Alternative zur allgemein verbreitete Position: Judas starb nicht direkt nach seinem Verrat
Zu meinen, dass Judas sich direkt nach seinem Verrat – vor der Kreuzigung und der Auferstehung von Jesus – umgebracht hat, kommt von Matthäus 27,3-5:
3 Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er zum Tode verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück 4 und sprach: Ich habe Unrecht getan, daß ich unschuldiges Blut verraten habe. Sie aber sprachen: Was geht uns das an? Da sieh du zu! 5 Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und erhängte sich.
Wir können diese Beschreibung natürlich als zeitlich direkt aufeinander folgende Ereignisse verstehen.
Doch es gibt auch eine andere Möglichkeit, die aufgrund der noch folgenden Argumente wahrscheinlicher ist: Im Matthäusevangelium geht es zentral um Jesus. Randpersonen & ihre Geschichte werden häufig eingeschoben, müssen aber, so wie hier, nicht zeitlich parallel dazu erfolgen.
Das beste Beispiel sind die folgenden Verse Mt 27,6-10. In den Versen geht es um den Acker, der von Judas Geld gekauft wurde. Dieser Acker wurde selbstverständlich nicht während der Verhandlung (27,2 und 27,11 geht es weiter) gekauft, sondern erst später. Man musste zuerst ein Meeting ansetzen, bei dem man miteinander beriet, was man mit dem Geld machen sollte. Nach dem Entschluss mussten die Grundstücke besichtigt werden. Dann entschieden werden, welches man wählt usw.
Ebenso ist auch in Mt 27,3-5 die Geschichte von Judas zusammengefasst. Die Reue des Judas (wie in V.3 beschrieben) geschah ja auch nicht direkt nach der in V. 2 beschriebenen Verhaftung, sondern erst nach nach Jesu Verurteilung in 27,26. Erst irgendwann danach muss Judas die Möglichkeit gehabt haben mit den Priestern zu sprechen, weil sie bei der Verhandlung, Verurteilung und Kreuzigung dabei waren. D.h. auch der Selbstmord geschah erst viel später.
„The great topic that the Word of God describes in Matthew 27 is Jesus Christ and his passion. Thus, it has to discuss other things in brief parentheses. Verses 1-2 tells us that Jesus was brought to the governor. Then, verses 3-5 open a parenthesis where we learn very briefly what happened to Judas. We are not told when Judas committed suicide but what he did. Then a new parenthesis is opened in verse 6 that continues till verse 10 where it is describes again, very briefly, what happened to the thirty pieces of silver. Again the topic is not when these happened but what happened. Then verse 11 takes us back to the point where verse 2 left off (i.e. to the investigation of Jesus by Pilate). The parenthetical character of verses 3-10 and the fact that what is described there is not given in a time sequence relative to the great topic of the chapter (the passion of Jesus), is evident by just reading the passage without verses 3-10:“ (http://www.ecclesia.org/truth/judas.html)
B) Die Berichte von der Erscheinung des auferstandenen Jesus vor den Jüngern
Wenn Judas sich erst nach der Auferstehung umgebracht hat, dann müsste das irgendwo in den Berichten der Evangelisten erkennbar werden. Und tatsächlich!
1. In Lukas 24,33-36 wird berichtet, dass Jesus sich das erste Mal elf Jüngern zeigte. Das erste Mal war an einem Abend des ersten Wochentags (Lk 24,1 -> 24,13 -> 24,29 -> 24,33). Man könnte meinen, das wären die Jünger ohne Judas. Doch aus Johannes 20,24 erfahren wir, dass Thomas bei dieser ersten Begegnung fehlte. Am Abend des ersten Wochentages (Joh 20,19) – bei der ersten Erscheinung war Thomas nicht dabei.
2. Auch Markus berichtet von den zwei Emmausjüngern (Mk 16,12-13), denen die 11 Jünger (Mk 16,14) nicht glaubten und denen Jesus erschien. Wiederrum müssen wir aufgrund von Joh 20,24 davon ausgehen, dass nicht Judas, sondern Thomas der fehlende Zwölfte ist! Er hat an diesem Abend gefehlt!
3. Johannes spricht auch nach der Auferstehung von den Zwölf! In Joh 20,24 heißt es:
Thomas aber, der Zwilling genannt wird, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
Hier wird noch von zwölf Jüngern gesprochen! Man könnte meinen, dass es allein zur näheren Identifikation dient. Doch in dem Nebensatz „war nicht bei ihnen“ bezieht sich das „ihnen“ auf die Zwölf. Thomas war nicht bei ihnen (den Zwölf), als Jesus das erste Mal den Jüngern erscheint. Dies wird auch durch den folgenden Vers 25 bestätigt. Dort ist die Rede von „den anderen Jüngern“. Selbstverständlich sind die anderen Jünger die Zwölf (die in V.24 erwähnt werden) ohne Thomas!
4. Apg 1,2 spricht von den Aposteln, die Jesus erwählte. Apg 1,1-5 erklärt, dass diese seine Weisung erhalten haben, dass er sich ihnen zeigte usw. Wer sind die Apostel, die er erwählte? Ganz eindeutig die Zwölf (vgl. Lk 6,13-16). Judas war offensichtlich dabei!
Erst als die Jünger nach Galiläa zum Berg gehen, von wo aus Jesus in den Himmel stieg, sind sie nur noch elf (Mt 28,16 / Apg 1,6). Deshalb spricht der Engel zu ihnen als „Männer von Galiläa“ (Apg 1,11) – Judas war der einzige Jünger aus Judäa (siehe hier). Apg 1,2 spricht von den Jüngern, die Jesus erwählte im Gegensatz zu Petrus, der vom Tod von Judas ausgeht (Apg 1,15-26) – siehe Punkt 6.
5. Der offensichtlichste Beweis, dass Judas auch noch die Auferstehung von Jesus erlebte, ist 1Kor 15,5:
und daß er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen.
Im Zusammenhang geht es um die Auferstehung von Jesus. Sie wird durch die Erscheinung vor den Zwölf belegt. „Die Zwölf“ ist selbstverständlich der Titel der 12 Jünger von Jesus (Mt 26,14+47 / Mk 14,10+43, Lk 22,3+47, Joh 6,71) – inklusive Judas Iskariot!
Jesus erschien allen Zwölf – acht Tage nach der ersten Erscheinung waren seine Jünger (die Zwölf) alle zusammen (Joh 20,26)! Hier kann Matthias, der nachträglich gewählt wurde (Apg 1,26), nicht mit gemeint sein, weil Jesus sich 40 Tage lang sehen ließ (Apg 1,3) und erst nach seiner Himmelfahrt ein Ersatzapostel berufen wurde (Apg 1,15).
6. Die Nachwahl des 12. Apostels (Apg 1,15-26) wurde erst nach der Himmelfahrt nötig. Jesus hätte in den 40 Tagen nach seiner Auferstehung einen Ersatz für Judas wählen können. Schließlich war er ihr Meister. Doch dies wurde erst nach der Himmelfahrt nötig, weil Judas erst in dieser Zeit Selbstmord beging (Mt 28,16 / Apg 1,6.11).
C) Abschließende Gedanken zum Artikel
Aus dem Ergebnis, dass Judas Iskariot auch die Auferstehung miterlebte, gibt es m.E. keinerlei Konsequenzen. Es ist ein nebensächliches Thema, über das man nicht streiten sollte. Bitte verwendet diesen Artikel nicht, um besserwisserisch zu sein oder die Uneinigkeit unter Christen zu fördern. Es geht viel mehr darum, wie man die Evangelienberichte und den Bericht aus der Apostelgeschichte bzw. 1Kor 15,5 zusammenbringen kann.
Aber es stellt sich noch mehr die Frage, warum Judas sich umbrachte (man lese hier). Wenn Jesus auferstanden ist, ist seine Schuld doch überwunden! Doch Judas konnte sich wohl selbst nicht vergeben, ebenso wie auch viele Christen heute… Vielleicht hat der eigene Stolz damit zu tun? Dass man so enttäuscht von sich selbst ist…
Auf der anderen Seite ist es einfach noch bemerkenswerter, wenn Jesus auch dem Judas als Auferstandener erschienen ist und er im Kreis der Jünger bleiben konnte… Welch eine Liebe und Annahme von Jesus…
Ebenso wie die Todesart, scheinen sich auch die Angaben zum Kauf eines Ackers von Judas Geld zu widersprechen:
6 Die führenden Priester nahmen die Silberstücke an sich und sagten: »Dieses Geld darf man nicht zum Tempelschatz legen, weil Blut daran klebt.« 7 Sie berieten über die Sache und kauften dann von dem Geld den so genannten Töpferacker als Friedhof für die Fremden. 8 Dieses Stück Land heißt daher bis heute »Blutacker«. (Matthäus 27,6-8)
Vergleiche mit:
18 Der hat einen Acker erworben mit dem Lohn für seine Ungerechtigkeit. Aber er ist vornüber gestürzt und mitten entzwei geborsten, so daß alle seine Eingeweide hervorquollen. 19 Und es ist allen bekannt geworden, die in Jerusalem wohnen, so daß dieser Acker in ihrer Sprache genannt wird: Hakeldamach, das heißt Blutacker. (Apostelgeschichte 1,18-19)
Wer kaufte nun den Acker – Judas oder die Priester?
Des Rätsels Lösung ist wohl nicht schwer – auch wir kennen den stellvertretenden Kauf: Obwohl ich einen Computer für meine Eltern gekauft habe, sagen sie immer, sie hätten sich einen Computer angeschafft. Ebenso wurde auch mit dem Geld von Judas, das er zurück brachte, ein Feld gekauft. Eigentlich würde es Judas gehören, wenn er nicht tot wäre – deswegen wird er als Erwerber gesehen. In Apg 1,18 steht nicht, dass Judas das Grundstück kaufte, sondern dass er es erhielt. Tatsächlich wurde das Feld aber von den Priestern von Judas Geld für das Allgemeinwohl gekauft.
Der Acker wurde für das Allgemeinwohl gekauft, weil man kein unrechtmäßig erworbenes Geld in den Tempelschatz legen durfte (Mt 27,6). Es musste dem Eigentümer zurückgegeben werden. Da Judas jedoch tot war, hat man rechtlich in seinem Namen das Feld gekauft und ihn als Friedhof für Fremde gewidmet (Mt 27,7).
Warum wird der Acker „Blutacker“ genannt?
Matthäus meint in 27,6-8, dass der Name „Blutacker“ daher kommt, dass er von dem Geld gekauft wurde, an dem Blut klebt (weil Jesus dadurch verraten wurde).
In Apg 1,18-19 könnte man aber rauslesen, dass der Acker Blutacker genannt wurde, weil Judas dort unschön starb. Es steht nicht wirklich da, auch wenn es Übersetzungen gibt, die das so interpretieren („Dort stürzte er kopfüber zu Boden“ NGÜ). Man könnte es nämlich auch so verstehen, dass das Feld so genannt wurde, weil Judas so blutig starb. Auf jeden Fall nennt Lukas hier einen anderen Grund als Herkunft des Namens „Blutacker“.
Ist das widersprüchlich? Nein. Warum kann die landläufige Bezeichnung einer Sache nicht unterschiedliche Herkünfte bzw. Gründe haben? Die Etymologie (Erklärung der Herkunft eines Wortes) kennt unzählige Beispiele von zwei oder mehr unterschiedlichen Erklärungshintergründen…
Bei Matthäus wird die Herkunft des Namens von Seiten der Priester beleuchtet, während Lukas die Herkunft des Namens bei den allgemeinen Einwohnern Jerusalems erklärt.
Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er zum Tode verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück 4 und sprach: Ich habe Unrecht getan, daß ich unschuldiges Blut verraten habe. Sie aber sprachen: Was geht uns das an? Da sieh du zu! 5 Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und erhängte sich. (Matthäus 27,3-5)
Judas hat offenbar nicht damit gerechnet, dass Jesus zum Tod verurteilt wird. Er dachte sich, dass er etwas Geld verdienen könnte, ohne dass es schlimmere Konsequenzen für Jesus gibt. Wer konnte schon ahnen, dass Jesus, der die Liebe in Person war und der nichts Unrechtes tat, für solch eine große Schuld verurteilt wird, dass er sterben muss. Judas wusste, dass Jesus vollkommen unschuldig war (V. 4). Das ist das Wesen von Sünde – sie lockt und reizt – aber letztendlich betrügt sie und hält nicht ein, was sie verspricht…
Nun wurde Judas bewusst, dass er wesentlich dazu beigetragen hatte, dass ein Mensch sterben muss – ohne dass er eine Schuld hätte. Er hat Blutschuld an seinen Händen. Das Geld brennt in seinem Gewissen. Er bereut seinen Verrat.
Judas tut das Richtige, indem er das Geld zurückbringt. Doch natürlich ist es zu spät und nicht rückgängig zu machen. Hier wird der Charakter der Sünde offenbar: Einmal geschehen ist sie nicht rückgängig zu machen.Das wollen die führenden Juden auch nicht – aber wäre es nicht ihre Aufgabe gewesen sich um die Wahrheit, und deshalb auch um dieses Zeugnis zu kümmern? Auf jeden Fall hätten sie sich seelsorgerlich um Judas kümmern müssen. Stattdessen weisen sie ihn ab. Es gibt keine Vergebung für ihn.
Warum gibt es keine Vergebung für ihn? Warum findet er keinen Frieden? Weil es nur durch Jesus Christus Vergebung für Versagen und Sünde gibt. Zu ihm hätte er hinlaufen müssen… Bei Jesus gibt es Vergebung für die größte Sünde und die größte Schuld! Aber Einsicht und Reue allein reichen nicht aus, wenn man keine Gnade und Vergebung empfängt…
Wie kommt jemand dazu seinen Herrn und Meister zu verraten? Einen Menschen der durch und durch gut ist – zu einem und zu den anderen Menschen… Was hat Judas Iskariot dazu getrieben, Jesus zu verraten?
1. Zur Zeit populäre Theorien
Es schwirren heute einige Theorien herum, weshalb Judas Jesus verraten haben soll:
a) Judas sollte Jesus helfen seine wahre Natur zu offenbaren. Judas tat Jesus also einen Gefallen.
Diese Theorie, die auf dem Judas-Evangelium basiert, ist eine gnostische Interpretation des ganzen Geschehens. Die historisch-glaubwürdigen Quellen belegen im Gegenteil: Judas Verrat wird im ganzen Neuen Testament als verwerflich beurteilt!
Mittlerweile wird sogar bezweifelt, dass das Judas-Evangelium behaupte, Judas habe Jesus geholfen (siehe hier).
b) Judas hoffte, dass Jesus sich nun als Messias offenbaren und das Reich Gottes anbrechen würde.
Rudolf Augstein nahm in seinem Buch Jesus Menschensohn an, dass Judas wie auch die anderen Jünger (Lk 24,13) erwartete, dass Jesus Israel als politischer Messias in den Befreiungskampf gegen die Römer führen würde. Er habe Jesus durch seinen Verrat zwingen wollen, sich als Messias zu offenbaren, weil er geglaubt habe, Jesus habe von JHWH die Macht, die Juden von den Römern zu befreien. (Quelle)
So ähnlich auch c.
c) Judas soll Jesus aus Frust verraten haben, weil dieser sich nicht für die Befreiung Israels einsetze.
In den beiden Theorien b) und c) wird davon ausgegangen, dass Judas ein Zelot war. Diese beliebte These kann nicht direkt belegt werden und ist deshalb zu verwerfen. Die Jünger haben sich Jesus nicht angeschlossen, weil sie durch ihn die Befreiung Israels erhofften. Erst während Jesu Wirken erkannten sie, dass er der Messias ist (Mk 8,27-30). Doch sofort fing Jesus an sie zu lehren, dass der Messias kein irdisches Königreich aufbauen werde, sondern leiden und sterben muss (Mk 8,31).
2. Die in der Bibel genannten Gründe
a) Liebe zum Geld
Da sprach einer seiner Jünger, Judas Iskariot, der ihn hernach verriet: 5 Warum ist dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft worden und den Armen gegeben? 6 Das sagte er aber nicht, weil er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb, denn er hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben war. (Joh 12,4-6)
Diese allgemeine Formulierung „er war ein Dieb“ beschreibt einen Grundwesenszug von Judas. Er war dieser Sünde immer und immer wieder erlegen („er nahm an sich, was gegeben war“).
Diese Begebenheit macht deutlich, dass Judas das Geld mehr liebte als Jesus. Deshalb konnte er sich auch für die 30 Silbermünzen und gegen Jesus entscheiden.
Für die Geldgier / Habsucht als Hauptmotiv für den Verrat spricht, dass drei der Evangelien den Verrat unmittelbar nach dieser Geschichte mit der „Geldverschwendung“ berichten! Sie ist der Auslöser: Mt 26,14-16 / Mk 14,10-11 / Lk 22,3-6
Außerdem berichtet Matthäus, dass der Kaufpreis für Judas entscheidend war („Was wollt ihr mir geben?“ Mt 26,15).
b) Unglaube
Hinter dem offensichtlichen Motiv der Geldgier steckt der Unglaube. Judas erkannte nicht, dass Jesus mehr wert ist, als alles Geld dieser Welt. Der Unglaube von Judas wird in Johannes 6,64-71 angesprochen:
Aber es gibt einige unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. (Joh 6,64)
c) Besessenheit
Aus dem Unglauben und dem willentlichen Festhalten an der Sünde (Geldgier) heraus, folgt die Besessenheit. An Jesus scheiden sich die Geister. Judas hat sich, trotz seiner äußeren Nachfolge, innerlich gegen Jesus entschieden und lebte in der Sünde. Deshalb kann der Teufel in Judas fahren!
Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. 4 Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihn an sie verraten könnte. (Lk 22:3-4)
Auch die (aus der Geldgier und dem Unglauben folgende) Besessenheit des Judas, kann als ein Grund für den Verrat des Judas genannt werden. Deshalb wird Judas häufig, wie im Bild oben, mit einem Teufel dargestellt.
Judas Iskariot ist bekannt als derjenige, der Jesus verraten hat. Doch was heißt das? Inwiefern hat Judas Jesus verraten? Was war der Verrat?
Das Wort „verraten“ löst im Deutschen manche Assoziationen aus, die nicht primär gemeint sind mit dem Wort, das im Neuen Testament für den Verrat von Judas gemeint sind. Im Griechischen steht immer eine Form von „Paradidomi“ da. Die Grundbedeutung ist „jmd. oder etwas übergeben“. => Judas übergab Jesus in die Gewalt des Hohen Rates.
Hier drei genauere Beschreibungen, worin der Verrat von Judas lag:
1. Man benötigte Judas, um Jesus in Ruhe zu verhaften
Nachdem Jesus den Tisch verlässt, zieht er sich in den Garten Gethsemane zurück. Judas kennt Jesu Gewohnheiten und diesen Ort und führt die bewaffneten Soldaten ohne Umwege dorthin. Er sollte zeigen, wo man Jesus abseits der Menschenmenge verhaften konnte, denn der Hohe Rat der Juden hatte Angst vor einem Aufstand und Unruhen innerhalb des Volkes. Das ist ersichtlich in Mk 14,1-2 (die Angst) und Mk 14,11 (der Grund wozu man Judas brauchte). Vgl. Lukas 22,1-6:
Es war aber nahe das Fest der Ungesäuerten Brote, das Passa heißt. 2 Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie ihn töten könnten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. 3 Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. 4 Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihn an sie verraten könnte. 5 Und sie wurden froh und versprachen, ihm Geld zu geben. 6 Und er sagte es zu und suchte eine Gelegenheit, daß er ihn an sie verriete ohne Aufsehen.
2. Man benötigte Judas, damit der Richtige verhaftet wird
Bei der Verhaftung von Jesus im Garten von Gethsemane küsste er Jesus zur Begrüßung, um den Bewaffneten zu signalisieren, wen der Anwesenden sie festnehmen sollten.
„By outward appearances, Jesus seemed to be another run-of-the-mill Jewish 30something. You wouldn’t have been able to pick him out of a crowd of Galileans. Remember what happens at his arrest? Judas must give Jesus a kiss to betray him. Why not just tell the Romans, “He’s the guy with blonde hair and blue eyes”? Or, “He’s the one who glows. He’s got a halo and a sash. He’s wearing a white robe and speaks with a British accent.” Why the kiss? Because there was nothing unusual about Jesus to the physical eye. He was, more than likely, dark-haired, olive skinned, and bearded, just like his peers.“ (http://thegospelcoalition.org/blogs/kevindeyoung/2011/03/24/we-confess/)
Jesus sah genauso aus, wie andere Menschen seiner Zeit. Er hatte keinen Heiligenschein oder weiße Kleider an, woran man ihn hätte leicht erkennen können. Es gab keinen Personalausweis, Fingerabdrücke oder DNA-Test. Um nicht einen falschen gefangen zu nehmen, brauchte man Judas. Biblische Begründung:
Mt 26,48 Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den ergreift.
3. Judas diente vermutlich als Ankläger
Laut Fruchtenbaum in „Das Leben des Messias“ konnte eine römische Kohorte nach römischem Gesetz nicht zu einer Verhaftung ausgesandt werden, ohne dass jemand vorher vor der römischen Autorität aufgetreten wäre und eine Anklage vorgebracht hat, die nach römischem Gesetz strafbar war. Laut Johannes 18,3 bekam Judas diese Kohorte.
Joh 18,3 Als nun Judas die Schar der Soldaten mit sich genommen hatte und Knechte von den Hohenpriestern und Pharisäern, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen.
Das heißt Judas musste zuvor vor den römischen Governeur treten, der zu dieser Zeit Pontius Pilatus war, um Jesus für eine Tat anzuklagen, die nach römischem Recht strafbar war. Judas könnte also auch der Ankläger gewesen sein. Fruchtenbaum meint sogar, der Hohe Rat hat damit gerechnet, dass Judas als Zeuge aussagt.
1. Judas Iskariot war einer der zwölf ausgewählten Jünger von Jesus Christus, die alles verlassen haben, um ihm nachzufolgen.
Mk 3,13-19 13 Und er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. 14 Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, daß sie bei ihm sein sollten und daß er sie aussendete zu predigen 15 und daß sie Vollmacht hätten, die bösen Geister auszutreiben. 16 Und er setzte die Zwölf ein und gab Simon den Namen Petrus; 17 weiter: Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und gab ihnen den Namen Boanerges, das heißt: Donnersöhne; 18 weiter: Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus und Simon Kananäus 19und Judas Iskariot, der ihn dann verriet.
Mk 10,28 Da fing Petrus an und sagte zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
2. Judas Iskariot war ca. drei Jahre mit Jesus zusammen – hörte seine Predigten, sah die zahlreichen Heilungen und erlebte selbst die Wunder mit (z.B. Sturmstillung). Judas war immer dabei. Er predigte sogar selbst und tat viele Wunder.
Joh 2,11 Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn.
Mt 21,20 Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum sogleich verdorrt?
Mk 6,12-1312 Und sie zogen aus und predigten, dass sie Buße tun sollten; 13 und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Schwache mit Öl und heilten sie.
3. Judas Iskariot glaubte, wie ein paar andere Jünger, nicht in der rechten Art und Weise an Jesus. Jesus wusste, dass Judas Iskariot ihn verraten würde.
Joh 6,64-7164 aber es sind einige unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer es war, der ihn überliefern würde. 65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, daß niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben. 66 Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm. 67 Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen? 68 Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; 69 und wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Heilige Gottes bist. 70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt ? Und von euch ist einer ein Teufel. 71 Er sprach aber von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot; denn dieser sollte ihn überliefern, einer von den Zwölfen. Joh 13,10-1110 Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als daß ihm die Füße gewaschen werden; denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle.11 Denn er kannte seinen Verräter; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein.
4. Jesus liebte Judas Iskariot und bemühte sich bis zum Ende um ihn. Er wusch auch ihm die Füße und teilte auch mit ihm das letzte Abendmahl.
Joh 13:1-5 Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, daß seine Stunde gekommen war, daß er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende. 2Und beim Abendessen, als schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten, 3 Jesus aber wußte, daß ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und daß er von Gott gekommen war und zu Gott ging, 4 da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. 5 Danach goß er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.
Mt 26:19-2519 Und die Jünger taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte, und bereiteten das Passa. 20 Als es aber Abend geworden war, legte er sich mit den Zwölfen zu Tisch. 21 Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern. 22 Und sie wurden sehr betrübt, und jeder von ihnen fing an, zu ihm zu sagen: Ich bin es doch nicht, Herr? 23 Er aber antwortete und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel eintaucht, der wird mich überliefern. 24 Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht. Wehe aber jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre. 25 Judas aber, der ihn überlieferte, antwortete und sprach: Ich bin es doch nicht, Rabbi ? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt.
Es gibt einige Mythen rings um Judas Iskariot. Wo man nicht viel weiß, wird viel ausgedacht… Doch was ist nun wahr und glaubwürdig? Welche Quellen können wir glauben schenken?
1. Die Evangelien & die Apostelgeschichte sind glaubwürdig
Die ältesten Informationen über Judas Iskariot sind die der vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas & Johannes) und der Apostelgeschichte. Diese fünf neutestamentlichen Bücher sind alle von Augenzeugen (bzw. Augenzeugen als Quelle der Informationen) im ersten Jahrhundert nach Christus geschrieben worden, d.h. wenige Jahre nach dem historischen Leben von Judas Iskariot. Wenn wir irgendwelchen Informationen über Judas Iskariot glauben schenken wollen, dann diesen!
2. Das Judas-Evangelium ist eine Wunschinterpretation
Vor einigen Jahren machte das sogenannte Judas-Evangelium großes Aufsehen. Manche „Experten“ meinten die Geschichte von Judas Iskariot (und damit auch die von Jesus Christus) müsste durch diese Schrift umgeschrieben werden. Doch was ist da wirklich dran?
Das Judas-Evangelium ist vermutlich im 2. Jahrhundert n. Chr. in einer frühchristlich-gnostischen Sekte entstanden. Die Schrift wird zum ersten Mal von Irenäus von Lyon in Adversus haereses (um 180) erwähnt (Adv. Haer. I 31,1) und schon von ihm deutlich abgelehnt.
In dieser Schrift wird behauptet, Judas habe in Wahrheit als einziger Jünger die wahre Bestimmung Jesu erkannt. Jesus selbst habe Judas, um den Verrat gebeten – um sich von seiner körperlichen Hülle befreien und seinen Daseinszweck erfüllen zu können.
„Du wirst sie alle übertreffen. Denn du wirst den Menschen opfern, der mich kleidet“, sagt Jesus nach Angaben der National Geographic Society in der wichtigsten Passage des Manuskripts.
Die Gnostiker, von deren Anhänger jemand diese Schrift wohl schrieb, glaubten, dass Jesus Gott war, der sich durch die Schein-Kreuzigung seiner menschlichen Hülle entledigt habe.
Doch inzwischen ist diese Deutung des Judas-Evangeliums umstritten!
Deren Gültigkeit ist inzwischen heftig umstritten [5][6] und eine neuere Übersetzung durch Dr. April DeConick (2007: „The Thirteenth Apostle: What the Gospel of Judas Really Says“) besagt, dass Judas im Judas-Evangelium keineswegs als Freund Jesu beschrieben würde, sondern in Wahrheit als ein Dämon. Die ursprüngliche Deutung durch National Geographic beruht laut DeConick eindeutig auf Übersetzungsfehlern.
Wie auch immer das Judas-Evangelium zu verstehen ist – es ist und bleibt eine apokryphe Schrift! Wie wahr kann eine Schrift sein, die mehr als hundert Jahre nach dem Leben von Judas Iskariot geschrieben wurde? Entweder ist sie ein Ausdruck einer christlich-gnostischen Sekte oder aber eine Bestätigung der Evangelienberichte.
3. Weitere Quellen
Es gibt viele andere alte und neuzeitliche Bücher, die weitere Informationen über Judas Iskariot versprechen. Doch woher haben diese Menschen ihre Informationen? Eine Deutung der Informationen aus dem Neuen Testament sind ja legitim, aber nicht erfundene Tatsachen und Märchen…