„Noch bemerkenswerter ist, dass das Symbol für Jesus, das sich im Laufe der Geschichte durchgesetzt hat, das Kreuz ist. Die früher Kirche kannte noch verschiedene Symbole, so den Fisch und den Brotlaib, aber das Kreuz hat von jeher die Verbindung des Gläubigen mit dem Tod Jesu aufgezeigt.
Der Kirchenvater Tertullian (155-230 n.Chr.) schreibt von dem damaligen Brauch mancher Christen, mit der Hand auf ihrem Körper das Kreuz nachzuzeichnen und ihre Hälse und Häuser mit Kreuzen zu schmücken, um den brutalen Tod Jesu zu feiern. Das wäre so, als wenn heute die Nadel eines Fixers oder das gebrauchte Kondom eines Perversen zum beliebtesten Symbol der Welt würde, mit dem man Häuser, Gemeinden und Bodys ziert.“
Aus dem Buch „Der Retter“ von Mark Driscoll, S. 13-14.
Hier im Blog gibt es viele weitere Artikel zum Thema „Kreuz„!
„Nicht Geschaffenes, nichts, was jemals in dieser Welt gesehen worden wäre, könnte sein, was das Kreuz war. Die Schöpfung mag uns Gottes Macht zeigen; sie kann aber nicht Gottes Liebe und Wahrheit an den Tag bringen, wie es das Kreuz tut; und darum bleibt es ewiglich die wundersame und gesegnete Stätte des Lernens, wo wie nirgendwo anders gelernt werden kann, was Gott ist, und zwar alles, was Er ist.“ (John Nelson Darby)
Da ich hier im Blog schon einiges zum Thema „Kreuz“ zusammengetragen habe, möchte ich gerne auch auf die neue Ausgabe der im Internet frei lesbaren Zeitschrift Timotheus hinweisen: #6 Das Kreuz
Hier ist ein Einblick in das Heft:
Das Kreuz von Andre Bay
Die Strafe Gottes von Waldemar Dirksen
Wirksame Sühne von John Owen
Christi Triumph am Kreuz von Andreas Kuhlmann
Der rettende Stellvertreter von R.C. Sproul
Das Wort vom Kreuz von Hans-Jürgen Holzmann
Der große Versöhnungstag und die zwei Böcke von Hans-Werner Deppe
Das Kreuz = der Anker im Wüten jedes Sturms
Das Kreuz = Geburt der Sonne Gottes
Das Kreuz = Durchkreuzen des Planes Satans
Das Kreuz = Rettung aus der tiefsten Ausweglosigkeit
Das Kreuz = die Tür zur Neuen Welt
Schaut auf das Kreuz,
entdeckt sein Geheimnis!
Die Zeit es anzunehmen ist JETZT
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Ein alter Mann ist vollkommen taub. Aber er geht jeden Sonntag zum Gottesdienst. Als ihn jemand fragt, warum er in die Kirche geht, obwohl er kein Wort versteht, antwortet er: „Der Segen!”
Was ist das eigentlich, Segen? Was ist ein gesegnetes Leben, ein gesegnetes Alter? Was bedeutet es, wenn wir sagen: „An Gottes Segen ist alles gelegen”? Was hat Jakob gemeint, als er rief: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn”? – Segnen kommt von signare, signieren, und heißt: mit einem Zeichen versehen. Gott hat viele Zeichen gegeben. Gott machte an Kain das Zeichen der Schonung. Er gab Noah das Zeichen des Regenbogens. Abraham bekommt ein Zeichen. Jakob sieht die Himmelsleiter, Mose den brennenden Dornbusch, das Volk Israel die Wolken- und Feuersäule. Zeichen über Zeichen, bis das Zeichen kommt, in dem alle anderen eingeschlossen sind, das Zeichen des Christus, das Kreuz. Gesegnet sein ist mit dem Zeichen des Kreuzes von Gott signiert sein.
Zunächst ist das Kreuz ja ein Todeszeichen, ein Fluchzeichen. Aber indem Jesus den Fluch des Todes, das Gericht für uns trägt und überwindet, wird das Kreuz ein Siegeszeichen, ein Lebenszeichen.
Ein kleines Mädchen kommt vom Dorf in die Großstadt, sieht die vielen Kirchtürme und fragt die Mutter: „Warum sind auf den Kirchen die Pluszeichen?” Vom Rechnen wusste sie, dass das Kreuz das Zeichen für Plus ist.
Ein gesegnetes Leben ist ein Leben, das unter dem Pluszeichen Gottes steht. Eigentlich steht unser Leben unter dem Minuszeichen von Sünde und Tod. Aber wenn wir mit unserer Schuld zu Jesus kommen, wird er uns vergeben und uns mit dem Zeichen des Kreuzes segnen. Dann ist die Schuld vergeben, der Tod besiegt, das Leid getragen. Wir sind von Gott zum Leben gezeichnet, gesegnet. (Aus Axel Kühner: Überlebensgeschichten für jeden Tag)
„Im Zentrum der Geschichte, auf den Trümmern der gescheiterten Gemeinschaft, steht das alles überragende Symbol des Kreuzes. Seine Form weist auf die beiden Transaktionen hin, die es besiegelte. Der senkrecht stehende Balken steht für die Wiederherstellung unserer Beziehung zu Gott. An diesem Balken starb Jesus; er gab sein Leben, um unsere Schuld zu sühnen und die Beziehung zu Gott wiederherzustellen. In diesem Tod reichte Gott von seiner Heiligkeit hinunter in den Abgrund unserer menschlichen Not, um uns mit sich zu versöhnen. Diese vertikale Dimension symbolisiert das Bedürfnis und das Potenzial jedes Menschen, durch Christus eine rettende Beziehung zu Gott aufzubauen. Unser persönliches Ja auf das Versöhnungsangebot durch das Kreuz Christi stellt die Gemeinschaft mit ihm wieder her, zu der wir ursprünglich geschaffen wurden. Der vertikale Balken des Kreuzes symbolisiert den Kanal, durch den Gott den Menschen seine vergebende Gnade zukommen und sie zu lebendigen Elementen der neuen Gemeinschaft werden lässt.
Viele Christen denken, dass eine persönliche Beziehung zu Gott durch Christus alles ist, was den christlichen Glauben ausmacht. Sie irren sich, denn das Kreuz hat noch eine andere Dimension. Der vertikale Balken alleine macht noch kein Kreuz aus. Es gibt auch einen horizontalen Balken, den Querbalken.
Die Arme Jesu waren an diesem horizontalen Balken ausgestreckt; seine dienenden Hände waren an ihm festgenagelt. Aber da Christus für jeden von uns starb und weil ihm jeder von uns gleich wichtig ist, strecken sich seine am Kreuz ausgebreiteten Arme jedem von uns entgegen, der sich mit Gott versöhnen lassen will, damit wir auch miteinander versöhnt werden und in seiner umfassenden Liebe einen Leib bilden. Christus kann also eine neue Gemeinschaft – eine neue Einheit – bilden, indem er Frieden stiftet und uns alle mit Gott in einem Leib durch das Kreuz versöhnt, durch das er unserer gegenseitigen Feindschaft den Todesstoß versetzt (Eph 2,13-18).
Alle Pläne Gottes für die Schaffung einer neuen Gemeinschaft wurden durch das Kreuz verwirklicht.“
Was geschah dort eigentlich am Kreuz auf Golgatha? So viele Menschen wurden gekreuzigt? In wie fern unterscheidet sich Jesu Tod am Kreuz von den anderen?
1. Jesus Christus ist kein Mensch wie ein anderer, sondern er ist Gottes Sohn. Gottes Sohn stirbt am Kreuz!
2. Jesus Christus ist vollkommen sündlos – ohne Schuld. Er kann eigentlich nicht sterben (Der Lohn der Sünde ist der Tod Röm 6,23). Aber er gibt sein Leben als Opfer hin (Joh 10,18 / Joh 19,30).
3. Jesus Christus leidet nicht nur unter körperlichen Qualen, sondern das Besondere ist das Gericht Gottes an ihm. Er wird von Gott verlassen, weil er für die Sünde der Welt stirbt.
Man kann viel über die Leiden und die Schande des Todes am Kreuz sagen. Aber das ist nicht das eigentliche schlimme, was an Karfreitag geschah. Viele Christen erinnern sich in der Passionszeit an die Leiden Christi, aber sie übersehen, dass es eigentlich nicht darum geht.
Wenn es darum ginge, dann würde die Bibel das viel ausführlicher beschreiben, welche Qualen Jesus erleiden musste. Aber es geht nicht zentral darum.
Außerdem wäre der Tod Jesu am Kreuz doch nichts Besonderes, wenn es lediglich um die Schmerzen ginge. Tausende wurden damals so hingerichtet. Was war der Unterschied von Jesu Kreuzigung zu den anderen?
Die Schmerzen am Kreuz waren nicht der Grund weshalb Jesus im Garten Gethsemane Angst hatte. Er hat Blut geschwitzt, ein Phänomen was man heute medizinisch erklären kann. Aber nicht wegen dem, was die Römer und Juden ihm antuen würden, sondern wegen dem, was sein eigener Vater, der Gott im Himmel, ihm antuen wird.
Gott der Vater zerschlug seinen Sohn. Sein eigener Vater wendet sich mit seinem ganzen Zorn gegen ihn:Jes 53,10: Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen.
B. Indizien für die These
Viele Dinge der Kreuzigung werden erst dadurch verständlich:
1. So gehe dieser Kelch an mir vorüber
Jesus hat im Garten Getsemane gebetet (Mt 26,39): Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!
Der Kelch steht für den Zorn Gottes! Der Zorn Gottes und das Gericht Gottes, d.h. die Strafe für die Sünden der Welt, sind die eigentlichen Schmerzen des Kreuzes.
2. Jesus wurde von Gott-Vater verlassen
Jesus schrie: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Warum lässt du mich alleine? Er wusste es, und dennoch ist es ungeheuerlich. Sein eigener Vater hatte ihn verlassen und ihm seine Gemeinschaft entzogen, weil Jesus die Sünden der Welt auf sich nahm.
Diese Trennung von Gott ist die Hölle. Die Hölle ist in erster Linie kein Ort, wo Feuer usw. ist, sondern dort, wo Gott nicht mehr ist. Jesus erfährt hier die Hölle am Kreuz.
3. Jesus wurde zum Verfluchten
Im AT heißt es: denn ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott (5Mos 21,23)
Ein Verfluchter ist jemand, der aus der Gemeinschaft ausgestoßen wurde. Jesus wurde von Gott dem Vater verflucht! Er wurde zum Gottverfluchten.
Ich weiß nicht, ob wir das richtig begreifen können: Es ist eine perfekte Beziehung zwischen Vater und Sohn – der Vater hat keinen Grund böse zu sein, sondern im Gegenteil – er ist stolz auf seinen Sohn. Und doch zerschlägt der Vater seinen Sohn.
4. Jesu letzte Worte
Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied. (Joh 19,30).
Es ist vollbracht heißt im griechischen tetelestai und bedeutet:
es ist etwas zu Ende / zum Ziel gebracht worden
ein fester Ausdruck bei Quittungen im Sinne von „endgültig bezahlt“.
Jesus hat für die Sünden der Welt bezahlt. Sein Vater hat ihn die Strafe büßen lassen.
C. Jesu stellvertretender Tod
Du und ich haben aufgrund der Sünde den Tod, d.h. die ewige Trennung von Gott verdient. Das ist die Hölle. Aber Gott liebt uns so sehr, dass er stellvertretend für uns, die Strafe erleidet.
2Kor 5,21: Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.
Gal 3,13: Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns.
Das ist die Methode Gottes: Das Gericht findet dort am Kreuz auf Golgatha statt.