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Bibeltexte für die Passionswoche – Freitag (Karfreitag)

Es gibt eine überarbeitete Version dieses Artikels in meinem neuen Blog unter Karfreitag.

Wenn du auf der Suche nach den Bibeltexten für Karfreitag oder die Passionswoche bzw. Karwoche bist, dann bist du hier richtig!

Bisherige Artikel zur Passionswoche waren:

In diesem Artikel folgen nun die Bibeltexte und Ereignisse des Freitag.

1. Was am Karfreitag in der Passionswoche geschah

Die Ereignisse des Tages findet man in folgenden Bibeltexten:

  • Matthäus 27,1-4; 27,11-61
  • Markus 15,1-47
  • Lukas 23,1-56
  • Johannes 18,28-19,42

Dass Jesus an diesem Tag gekreuzigt wurde, wissen wohl viele. Doch die Bibeltexte überliefern nicht nur die Kreuzigung an sich:

  • Jesus wird noch einmal vom Hohen Rat, dann von Pilatus, von Herodes Antipas und wieder Pilatus verhört.
  • Von den Soldaten wird Jesus gegeißelt und verhöhnt.
  • Der Weg nach Golgatha wird beschrieben.
  • Jesus wird gekreuzigt und zahlreiche Worte und Geschehnisse am Kreuz werden uns berichtet.
  • Es ist die Rede von den Zeugen des Todes von Jesus.
  • Zuletzt wird Jesus in ein Grab gelegt.

2. Worum geht es am Karfreitag?

An Karfreitag geht es erstens um die Frage, welche Schuld Jesus hat. Wer ist er und was hat er getan? Zweitens wird der schwere Weg von Jesus beschrieben, den Jesus willig und voller Liebe ging. Man beachte vor allem die letzten sieben Worte von Jesus. Drittens geht es um den Tod und die Grablegung von Jesus.

3. Alttestamentlicher Hintergrund zum Karfreitag

Zu den Geschehnissen an Karfreitag passen vor allem folgende drei größeren Texte:

  • Psalm 22
  • Psalm 69
  • Jesaja 52,13-53,10a

Viele einzelne Bibelverse wie 2. Mose 12,46; 5. Mose 21,23; Psalm 31,6; Jesaja 50,6 und Sacharja 12,10 könnten auch nachgeschlagen werden.

Außerdem ist das Thema Sühneopfer wichtig: 3. Mose 4,20; 17,11; 2. Korinther 5,19; Hebräer 9,12.26

4. Persönliche Fragen zum Karfreitag

Einige Fragen zum reflektieren der Berichte zu Karfreitag:

  • Worauf wird bei den Berichten der Schwerpunkt gelegt? 
  • Welche Worte von Jesus am Kreuz berühren dich?
  • Bist du verantwortlich dafür, dass Jesus diesen Weg ging? Starb Jesus für deine Schuld?

5. Der nächste Tage der Passionswoche

Am Karsamstag wird es still. Jesus ist tot und liegt im Grab. Doch seine Mörder machen sich Sorgen.

Das perverse Symbol der Christen

Beerdigung

„Noch bemerkenswerter ist, dass das Symbol für Jesus, das sich im Laufe der Geschichte  durchgesetzt hat, das Kreuz ist. Die früher Kirche kannte noch verschiedene Symbole, so den Fisch und den Brotlaib, aber das Kreuz hat von jeher die Verbindung des Gläubigen mit dem Tod Jesu aufgezeigt.
Der Kirchenvater Tertullian (155-230 n.Chr.) schreibt von dem damaligen Brauch mancher Christen, mit der Hand auf ihrem Körper das Kreuz nachzuzeichnen und ihre Hälse und Häuser mit Kreuzen zu schmücken, um den brutalen Tod Jesu zu feiern. Das wäre so, als wenn heute die Nadel eines Fixers oder das gebrauchte Kondom eines Perversen zum beliebtesten Symbol der Welt würde, mit dem man Häuser, Gemeinden und Bodys ziert.“

Aus dem Buch „Der Retter“ von Mark Driscoll, S. 13-14.

Hier im Blog gibt es viele weitere Artikel zum Thema „Kreuz„!

Besinnliches zum Karfreitag

Jesus hängt am Kreuz - Kreuzigung

Nichts zu tun? Zeit zum Lesen? Dann nutz sie und lies etwas über die Kreuzigung unseres Herrn Jesus!

Bibeltexte (Predigttexte & Lesungstexte) zu Karfreitag: Wie wäre es einfach die Bibel selbst auf Texte hin zu lesen, die von der Kreuzigung von Jesus sterben. Hier findest du eine Sammlung solcher Texte.

Das Kreuz – Ein grausamer Tod / Das Kreuz – Ein schändlicher Tod: Das Kreuz ist zum Allerweltssymbol geworden. Diese Artikel erinnern uns an die ursprüngliche Bedeutung.

Detaillierter Bericht über die Kreuzigung I / Detaillierter Bericht über die Kreuzigung II / Detaillierter Bericht über die Kreuzigung III: In diesen Berichten geht es zur Sache. Die Einzelheiten der Kreuzigung werden aufgegriffen und für unsere heutige Zeit erklärt. Wer weiß heute noch, wie es damals wirklich zuging bei der Kreuzigung? Unbedingt lesenswert!

Wer nicht mehr lesen mag, kann sich passende Lieder zu Karfreitag anhören: Lieder zu Karfreitag

Wie viele Menschen waren unter dem Kreuz von Jesus versammelt?

Wer war am Kreuz dabei?

Manchmal gibt es so Bilder und Vorstellungen von Menschen, dass Jesus ziemlich einsam am Kreuz hing. Doch wer war da eigentlich bei der Kreuzigung alles versammelt? Wie viele waren es in etwa insgesamt?

Wir sammeln erstmal die einzelnen genannten Personen / Gruppen:

1. Die römischen Soldaten unter dem Kreuz Jesu

Da Israel von den Römern besetzt war und Jesus durch Pontius Pilatus vom römischen Gericht verurteilt wurde, waren es römische Soldaten, die Jesus zum Kreuz führten und ihn annagelten. Sie machten sich über Jesus lustig und losten um seine Kleidung. Sie bewachten die ganze Szene. Vgl. Mt 27,31.35-36; Mk 15,24; Lk 23,34; Joh 19,23-24.

Unter ihnen war ein Hauptmann, der besonders erwähnt wird, weil er zur Erkenntnis kam, dass Jesus wirklich Gottes Sohn gewesen sein muss: Mt 27,54; Mk 15,39; Lk 23,47. Dieser „Centurio“ muss in etwa 80 Männer unter sich gehabt haben. Wenn man sich bewusst macht, dass diese Soldaten drei Schwerverbrecher zur Hinrichtungsstätte treiben, bewachen und vor einer Befreiungsaktion schützen mussten, dann ist diese Zahl realistisch. Allein diese erste Gruppe zeigt, dass es nicht gerade wenige Personen waren…

2. Der Statthalter Pontius Pilatus unter dem Kreuz Jesu

Pilatus war entweder gar nicht oder nur anfangs bei der Kreuzigung dabei. Er schrieb das Schild „Jesus von Nazareth, der König der Juden“ wahrscheinlich nicht selbst, sondern ließ es schreiben. Es wurde über Jesu Kreuz aufgehängt, was den Hohepriestern nicht gefiel (vgl. Joh 19,19-22). Die Tatsache, dass er sich erst danach erkundigen musste, ob Jesus wirklich schon gestorben sei (Mk 15,44) spricht dafür, dass er nicht am Tatort Golgatha selbst anwesend war.

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3. Viele Menschen aus dem Volk waren unter dem Kreuz Jesu

Es waren damals viele Menschen („eine große Volksmenge“), die an den drei Kreuzen vorbeigingen und über Jesus spotteten (vgl. Mt 27,39-40; Mk 15,29-30; Lk 23,27). D.h. die Hinrichtungsstätte war damals bewusst an einem öffentlichen Ort oder an einer Straße gelegen, an der viele Menschen entlang mussten. So wurden sie davon abgeschreckt kriminell zu werden.

Zehn oder zwanzig Personen werden wohl kaum als große Volksmenge bezeichnet worden sein. Aufgrund des Passafestes war Jerusalem überfüllt und mindestens Hunderte von Menschen müssen an Jesus vorbeigezogen sein oder sich zumindest kurzfritstig an den Kreuzen aufgehalten haben.

Vielleicht war Simon von Kyrene noch dabei, nachdem er Jesu Kreuz tragen musste (vgl. Mt 27,32; Mk 15,21; Lk 23,26). Sicher war er erschöpft und sah die Kreuzigung mit an, während er sich ausruhte.

4. Hohepriester, Schriftgelehrte und Älteste unter dem Kreuz

In den drei synoptischen Evangelien werden die Hohepriester, Schriftgelehrten und Ältesten besonders aus dem Volk herausgegriffen. Sie als Anführer des Volkes lehnten Jesus ab und spotteten über ihn: Mt 27,41-43; Mk 15,31; Lk 23,35. Ob unter ihnen Josef von Arimathäa oder auch Nikodemus dabei waren, wissen wir nicht (vgl. Joh 19,38-39).

Sie hatten offensichtlich großes Interesse an dem Schicksal von Jesus aus Nazareth. Vielleicht wollten sie sichergehen, dass es wirklich zu einem Ende mit diesem Jesus kommt. Ich schätze einfach mal, dass es auch so 20-30 Personen gewesen sein müssen, die hier als Hohepriester, Schriftgelehrte und Älteste bezeichnet werden.

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5. Einige Jüngerinnen von Jesus waren dabei

In allen Evangelien werden die Jüngerinnen als Augenzeugen der Hinrichtung von Jesus besonders erwähnt. Unter ihnen müssen folgende Frauen gewesen sein, die seine Jüngerinnen waren:

  • Maria von Magdala (Mt 27,56; Joh 19,25)
  • Maria die Mutter von Jakobus und Josef – die Mutter von Jesus (Mt 13,55; 27,56; Joh 19,26-27)
  • Maria die Frau des Klopas (Joh 19,25)
  • die Mutter von den Zebedäussöhnen (Mt 27,56)
  • Salome (Mk 15,40)

In Markus 15,41 heißt es, dass da noch „viele“ weitere unbekannte Frauen dabei waren. D.h. es müssen nochmal 10-20 Personen gewesen sein.

6. Johannes der Jünger von Jesus

Der Lieblingsjünger und Autor von fünf Schriften des NT, Johannes, Sohn des Zebedäus, war sehr wahrscheinlich der einzige der zwölf Jünger von Jesus, der bei der Kreuzigung von Jesus dabei war.

Die anderen Jünger waren mit Ausnahme von Petrus und Johannes bereits seit der Gefangennahme von Jesus geflohen. Sie hatten Angst um ihr Leben. Nachdem nur Petrus und Johannes Jesus zum Verhör folgten, war vermutlich allein Johannes bei der Kreuzigung anwesend, weil Petrus nach seiner Leugnung auch floh. Johannes wird von Jesus aufgefordert, sich um seine Mutter zu kümmern und diese um ihn (Joh 19,26-27). Die anderen Jünger werden in keinem Evangelium erwähnt.

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7. Fazit: Wie viele Menschen waren vermutlich unter dem Kreuz von Jesus versammelt?

Wenn man die oberen Menschen zählt, kommen einige Personen zusammen. Nach meinen vorsichtigen Schätzungen sollten es zu Spitzenzeiten mindestens 150 Personen gewesen sein. Insgesamt werden noch viel mehr Menschen Jesus am Kreuz gesehen haben.

Ich finde es beeindruckend zu sehen, wer da alles anwesend war und wer gefehlt hat…

All diese Menschen werden ihr eigenes Bild von diesem Jesus gehabt haben. Sie sahen das mitunter größte Ereignis der Menschheitsgeschichte, den Tod von Gottes Sohn am Kreuz! Direkt vor ihren Augen. Was haben sie damit angefangen?

Heute hören Millionen von Menschen von der Kreuzigung Jesu. Was machen sie damit?

Lieder zu Karfreitag

Auf YouTube habe ich eine Liste mit über 20 Liedern zu Karfreitag zusammengestellt. Es sind ältere und modernere Lieder dabei (für jeden Geschmack). Vielleicht wollt ihr ja in diesen Tagen passende Lieder hören…

Die Titel sind:

  1. Aus Liebe
  2. Dank für Golgatha
  3. Die Hände durchbohrt (Für immer)
  4. Die Liebe des Retters
  5. Dieses Kreuz
  6. Dort hängt ein Mann am Kreuze
  7. Es steht ein Kreuz auf Golgatha
  8. Für mich gingst du nach Golgatha
  9. Gott du hast dir ausersehen
  10. Ich stehe hier an deinem Kreuz
  11. Jesu meines Lebens Leben
  12. Jesus Christus starb für mich
  13. Jesus deine Hände sind durchbohrt für mich
  14. Jesus Herr ich denke an dein Opfer
  15. Kennst du den Weg zum Kreuz auf Golgatha
  16. Kommt und seht Gottes Sohn
  17. O du Lamm Gottes (du hast auf Golgatha)
  18. O du Lamm Gottes (das da getragen)
  19. O Haupt voll Blut und Wunden
  20. O Welt sieh hier dein Leben
  21. Schuldlos schuldig
  22. So viel hat einer getan
  23. Via Dolorosa
  24. Warum musstest du sterben
  25. Watch the Lamb (mit dt. Untertiteln)

Alle Lieder kannst du hier hören/ansehen:

Die vertikale und horizontale Dimension des Kreuzes

Lese gerade das Buch „Gemeinschaft: Gottes Vision für die Gemeinde“ von Gilbert Bilezikian. Sehe viele Dinge anders als er, aber da habe ich folgenden Abschnitt gefunden, der mir gefallen hat und zum Thema Kreuz passt (S. 31-32):

„Im Zentrum der Geschichte, auf den Trümmern der gescheiterten Gemeinschaft, steht das alles überragende Symbol des Kreuzes. Seine Form weist auf die beiden Transaktionen hin, die es besiegelte. Der senkrecht stehende Balken steht für die Wiederherstellung unserer Beziehung zu Gott. An diesem Balken starb Jesus; er gab sein Leben, um unsere Schuld zu sühnen und die Beziehung zu Gott wiederherzustellen. In diesem Tod reichte Gott von seiner Heiligkeit hinunter in den Abgrund unserer menschlichen Not, um uns mit sich zu versöhnen. Diese vertikale Dimension symbolisiert das Bedürfnis und das Potenzial jedes Menschen, durch Christus eine rettende Beziehung zu Gott aufzubauen. Unser persönliches Ja auf das Versöhnungsangebot durch das Kreuz Christi stellt die Gemeinschaft mit ihm wieder her, zu der wir ursprünglich geschaffen wurden. Der vertikale Balken des Kreuzes symbolisiert den Kanal, durch den Gott den Menschen seine vergebende Gnade zukommen und sie zu lebendigen Elementen der neuen Gemeinschaft werden lässt.

Viele Christen denken, dass eine persönliche Beziehung zu Gott durch Christus alles ist, was den christlichen Glauben ausmacht. Sie irren sich, denn das Kreuz hat noch eine andere Dimension. Der vertikale Balken alleine macht noch kein Kreuz aus. Es gibt auch einen horizontalen Balken, den Querbalken.

Die Arme Jesu waren an diesem horizontalen Balken ausgestreckt; seine dienenden Hände waren an ihm festgenagelt. Aber da Christus für jeden von uns starb und weil ihm jeder von uns gleich wichtig ist, strecken sich seine am Kreuz ausgebreiteten Arme jedem von uns entgegen, der sich mit Gott versöhnen lassen will, damit wir auch miteinander versöhnt werden und in seiner umfassenden Liebe einen Leib bilden. Christus kann also eine neue Gemeinschaft – eine neue Einheit – bilden, indem er Frieden stiftet und uns alle mit Gott in einem Leib durch das Kreuz versöhnt, durch das er unserer gegenseitigen Feindschaft den Todesstoß versetzt (Eph 2,13-18).

Alle Pläne Gottes für die Schaffung einer neuen Gemeinschaft wurden durch das Kreuz verwirklicht.“

Was das Kreuz Jesu von anderen unterscheidet

Was geschah dort eigentlich am Kreuz auf Golgatha? So viele Menschen wurden gekreuzigt? In wie fern unterscheidet sich Jesu Tod am Kreuz von den anderen?

1. Jesus Christus ist kein Mensch wie ein anderer, sondern er ist Gottes Sohn. Gottes Sohn stirbt am Kreuz!

2. Jesus Christus ist vollkommen sündlos – ohne Schuld. Er kann eigentlich nicht sterben (Der Lohn der Sünde ist der Tod Röm 6,23). Aber er gibt sein Leben als Opfer hin (Joh 10,18 / Joh 19,30).

3. Jesus Christus leidet nicht nur unter körperlichen Qualen, sondern das Besondere ist das Gericht Gottes an ihm. Er wird von Gott verlassen, weil er für die Sünde der Welt stirbt.

Das Kreuz – Gottes Gericht

A. Das eigentlich Besondere des Kreuzesgeschehens

Man kann viel über die Leiden und die Schande des Todes am Kreuz sagen. Aber das ist nicht das eigentliche schlimme, was an Karfreitag geschah. Viele Christen erinnern sich in der Passionszeit an die Leiden Christi, aber sie übersehen, dass es eigentlich nicht darum geht.

Wenn es darum ginge, dann würde die Bibel das viel ausführlicher beschreiben, welche Qualen Jesus erleiden musste. Aber es geht nicht zentral darum.

Außerdem wäre der Tod Jesu am Kreuz doch nichts Besonderes, wenn es lediglich um die Schmerzen ginge. Tausende wurden damals so hingerichtet. Was war der Unterschied von Jesu Kreuzigung zu den anderen?

Die Schmerzen am Kreuz waren nicht der Grund weshalb Jesus im Garten Gethsemane Angst hatte. Er hat Blut geschwitzt, ein Phänomen was man heute medizinisch erklären kann. Aber nicht wegen dem, was die Römer und Juden ihm antuen würden, sondern wegen dem, was sein eigener Vater, der Gott im Himmel, ihm antuen wird.

Gott der Vater zerschlug seinen Sohn. Sein eigener Vater wendet sich mit seinem ganzen Zorn gegen ihn: Jes 53,10: Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen.

B. Indizien für die These

Viele Dinge der Kreuzigung werden erst dadurch verständlich:

1. So gehe dieser Kelch an mir vorüber

Jesus hat im Garten Getsemane gebetet (Mt 26,39): Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!

Der Kelch steht für den Zorn Gottes! Der Zorn Gottes und das Gericht Gottes, d.h. die Strafe für die Sünden der Welt, sind die eigentlichen Schmerzen des Kreuzes.

2. Jesus wurde von Gott-Vater verlassen

Jesus schrie: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Warum lässt du mich alleine? Er wusste es, und dennoch ist es ungeheuerlich. Sein eigener Vater hatte ihn verlassen und ihm seine Gemeinschaft entzogen, weil Jesus die Sünden der Welt auf sich nahm.

Diese Trennung von Gott ist die Hölle. Die Hölle ist in erster Linie kein Ort, wo Feuer usw. ist, sondern dort, wo Gott nicht mehr ist. Jesus erfährt hier die Hölle am Kreuz.

3. Jesus wurde zum Verfluchten

Im AT heißt es: denn ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott (5Mos 21,23)

Ein Verfluchter ist jemand, der aus der Gemeinschaft ausgestoßen wurde. Jesus wurde von Gott dem Vater verflucht! Er wurde zum Gottverfluchten.

Ich weiß nicht, ob wir das richtig begreifen können: Es ist eine perfekte Beziehung zwischen Vater und Sohn – der Vater hat keinen Grund böse zu sein, sondern im Gegenteil – er ist stolz auf seinen Sohn. Und doch zerschlägt der Vater seinen Sohn.

4. Jesu letzte Worte

Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied. (Joh 19,30).

Es ist vollbracht heißt im griechischen tetelestai und bedeutet:

  1. es ist etwas zu Ende / zum Ziel gebracht worden
  2. ein fester Ausdruck bei Quittungen im Sinne von „endgültig bezahlt“.

Jesus hat für die Sünden der Welt bezahlt. Sein Vater hat ihn die Strafe büßen lassen.

C. Jesu stellvertretender Tod

Du und ich haben aufgrund der Sünde den Tod, d.h. die ewige Trennung von Gott verdient. Das ist die Hölle. Aber Gott liebt uns so sehr, dass er stellvertretend für uns, die Strafe erleidet.

2Kor 5,21: Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

Gal 3,13: Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns.

Das ist die Methode Gottes: Das Gericht findet dort am Kreuz auf Golgatha statt.

Wer/Was ist Jesus für dich?