Am Ende des Kirchenjahres und im Advent beschäftigt man sich häufig mit der Wiederkunft von Jesus Christus. Beim Lesen der betreffenden Stellen fällt einem manchmal auf, dass die Apostel und ersten Christen eine Naherwartung hatten, d.h. teilweise mit der Parusie (=Wiederkunft) von Jesus schon zu ihren Lebzeiten rechneten. Hier findest du eine kleine Sammlung an Belegen.
1. Die ersten Christen zeichneten sich durch das Warten auf die Wiederkunft von Jesus aus
In den frühen neutestamentlichen Briefen ist die Naherwartung ganz deutlich als Kennzeichen für den Gläubigen genannt:
Jak 5,8-9: Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe. 9 Seufzt nicht widereinander, liebe Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Siehe, der Richter steht vor der Tür.
1Thes 1,9-10: Denn sie selbst berichten von uns, welchen Eingang wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch bekehrt habt zu Gott von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und wahren Gott 10 und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, den er auferweckt hat von den Toten, Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet.
1Kor 1,7: … und wartet nur auf die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus.
Tit 2,13: und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilandes Jesus Christus,
2Petr 3,12.14: die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, … Darum, meine Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, daß ihr …
Es schien wesentlich zur Heilsverkündigung der ersten Christen dazu zu gehören…
2. Paulus erwartete die Wiederkunft von Jesus
Im 1. Thessalonicherbrief und im 1. Korintherbrief sieht es so aus, als ob Paulus die Wiederkunft zu seinen Lebzeiten erwartete:
1Thes 4,15: Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, daß wir, die wir leben und übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind.
1Kor 15,51: Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden;
Aber auch im Philipperbrief und Römerbrief scheint die Wiederkunft bald anzustehen:
Phil 4,5: … Der Herr ist nahe!
Röm 13,12: Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. …
3. Auch die nächsten Generationen erwarteten Jesu Wiederkunft
1Joh 3,2-3: Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. 3 Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.
Hebr 10,25: und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr seht, daß sich der Tag naht.
Offb 1,1: Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; und er hat sie durch seinen Engel gesandt und seinem Knecht Johannes kundgetan,
Offb 1,3: Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.
Auch im letzten Vers der Bibel ist von der baldigen Wiederkunft Jesu die Rede:
Offb 22,20: Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. – Amen, ja, komm, Herr Jesus!
4. Wie sieht unsere Naherwartung aus?
Wenn ich das so lese und mir das bewusst mache, dann frage ich mich, wie viel mehr wir die Wiederkunft Jesu erwarten sollten. Die Zeit bis zur Wiederkunft ist wesentlich kleiner, als zur damaligen Zeit. Ich glaube, dass Jesus jederzeit wiederkommen kann und freue mich darauf.
Wie sieht es mit dir aus?
Lies hier den nächsten Teil: Kein Mensch kann wissen, wann Jesus wiederkommt