Schlagwort-Archive: Mensch

Überall und zu allen Zeiten haben die Dämonen im Dunkeln gelauert

Sophie Scholl

„Überall und zu allen Zeiten haben die Dämonen im Dunkeln gelauert auf die Stunde, da der Mensch schwach wird, da er seine ihm von Gott auf Freiheit gegründete Stellung im ordo eigenmächtig verläßt, da er dem Druck des Bösen nachgibt, sich von den Mächten höherer Ordnung loslöst und so, nachdem er den ersten Schritt freiwillig getan, zum zweiten und dritten und immer mehr getrieben wird mit rasend steigender Geschwindigkeit – überall und zu allen Zeiten der höchsten Not sind Menschen aufgestanden, Propheten, Heilige, die ihre Freiheit gewahrt hatten, die auf den Einzigen Gott hinwiesen und mit seiner Hilfe das Volk zur Umkehr mahnten. Wohl ist der Mensch frei, aber er ist wehrlos wider das Böse ohne den wahren Gott, er ist wie ein Schiff ohne Ruder, dem Sturme preisgegeben, wie ein Säugling ohne Mutter, wie eine Wolke, die sich auflöst.“

Sophie Scholl, Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, im Flugblatt IV. Sophie Scholl wurde 1943 wegen ihres Widerstandes gegen die Diktatur des Nationalsozialismus hingerichtet.

Wenn Gott nicht tut, was er soll

Jünger-SMS

Gestern erhielt ich einen aufgeregten Anruf. Jemand beschwerte sich wegen meinen „religiösen SMS“, die ich ihm schreibe. Es ging um die Jünger-SMS. Er hätte sie nicht abonniert. „Ich habe es mit Gott zur Zeit nicht so. Er tut nicht das, was er soll.“ meinte der aufgeregte Anrufer. Er wollte in Zukunft keine SMS mehr von mir erhalten.

Ich habe mich so freundlich wie möglich entschuldigt und darauf hingewiesen, dass ich offensichtlich eine falsche Nummer von jemandem habe, der die Jünger-SMS gerne wollte. Selbstverständlich habe ich ihn aus dem Verteiler genommen. Nur wer die SMS im Alltag gerne erhalten möchte, soll sie auch bekommen (wenn du willst, kannst du dich auch einfach melden (OI76-23515653)

Doch über diesen einen Satz musste ich noch länger nachdenken: „Gott tut nicht das, was er soll.“ Ist das nicht ein deutlicher Ausdruck dessen, wie Menschen Gott heute sehen? Anstatt sich ihm unterzuordnen, fordern sie Dinge von ihm für sich… Sie halten sich selbst für Gott…

Ich habe mich schließlich in einer SMS nochmal entschuldigt und ihm gewünscht, dass er Frieden mit Gott findet. Der Schlusssatz war: „Vielleicht tut Gott nicht, was er soll, weil Sie nicht tun, was er will ;-)“

Was hättet ihr dazu gesagt oder geschrieben?

 

Eifer & Hingabe im Dienst für den Herrn

Axt

Jeder Handwerker weiß, daß er sein Handwerkszeug in gutem Stande halten muß, denn „wenn das Eisen stumpf ist und er die Scheide nicht wetzt, so muss er mehr Kraft aufwenden“ (Prediger 10,10). Wenn die Axt nicht mehr schneidet, so muß er sich mehr anstrengen, oder die Arbeit fällt schlecht aus. Michel Angelo, der große Künstler, wußte so gut, wie wichtig das Werkzeug ist, daß er sich seine Pinsel immer eigenhändig macht. Das ist uns ein Bild davon, wie der Gott der Gnade sich die Diener des Worts erzieht und bildet. Er kann freilich auch mit schlechtem Werkzeug arbeiten, wie wenn er z. B. eine sehr schwache Predigt gebraucht, um einen Menschen zu bekehren. Er kann auch das Werkzeug ganz entbehren und dem Menschen das Wort durch den heiligen Geist unmittelbar nahe bringen. Aber was Gott in seiner Allmacht thut, können wir nicht zur Richtschnur unseres Handelns machen. Er kann in seinem freien Walten thun, was Ihm gefällt; wir müssen uns anch den klaren Gesetzen richten, die wir sonst in seinem Haushalt wahrnehmen. Da sehen wir z. B. ganz deutlich, daß der Herr zu einem betimmten Zwecke bestimmte Mittel braucht. Wir lernen daraus, daß wir am meisten erreichen, wenn wir uns in der besten geistlichen Verfassung befinden. Wir werden des Herrn Werk am besten treiben, wenn unsere natürlichen und unsere Gnadengaben in gutem Stande sind, und am schlechtesten, wenn wir sie verwahrlost haben. Von diesem Grundsatz müssen wir uns leiten lassen. Wenn der Herr Ausnahmen macht, so bestätigen diese nur die Regel. (Aus „Ratschläge für Prediger“, C. H. Spurgeon, S. 9.)

Leider machen aber manche Haushalter Gottes die Ausnahmen zur Regel: Sie lernen und lesen nicht fleißig, um geistig zu wachsen, weil es ja nicht auf die Weisheit und Erkenntnis des Menschen drauf ankomme… Sie bereiten ihre Predigten nicht mit viel Fleiß und Mühe vor, weil es ja doch nur auf das Wirken des Herrn ankomme…

Natürlich können wir nichts von uns aus tun und im Reich Gottes erreichen. Aber wenn Gott uns zu seinem Werkzeug macht, dann sollten wir uns ihm und seinem Dienst ganz verschreiben. Er segnet unsere Faulheit und Unkenntnis ganz gewiss nicht. Unser Bestes zu seiner Ehre!