Ich studiere zur Zeit mit einer Whatsappgruppe den Philemonbrief. Im ersten Artikel habe ich meine Beobachtungen und Gedanken zu den ersten drei Versen (Philemon 1-3) festgehalten. Nun kommen Philemon 4-7. Vielleicht sind dir die Beobachtungen und Gedanken beim Studium des Philemonbriefs behilflich. Ich würde mich aber auch über Ergänzungen durch eure Kommentare freuen!
Eine eigene Übersetzung von Philemon 4-7
4 Ich danke meinem Gott jedes Mal, wenn ich in meinen Gebeten an dich denke. 5 Denn ich habe von deiner Liebe und deinem Glauben zum Herrn Jesus und zu allen Heiligen gehört. 6 [Ich bete], dass die Gemeinschaft deines Glaubens wirkungsvoll werde, in der Erkenntnis alles Guten, das wir in Christus haben. 7 Denn ich hatte große Freude und Ermutigung durch deine Liebe, weil die Herzen der Heiligen durch dich, Bruder, erfrischt wurden.
Beobachtungen & Gedanken zu Philemon 4
Ich danke
- Paulus beginnt fast jeden seiner Briefe mit Dank und Anbetung (vgl. Röm 1:8; 1Kor 1:4; 2Kor 1:3 usw.). Er setzt selbst um, was er anderen Christen als Aufforderung schreibt (Kol 2:7; 1Thes 5:18).
- Den Brief mit Dank zu beginnen, war nichts selbstverständliches. Dankbarkeit ist Wertschätzung und führt zur Freude. Sind wir dankbar für andere Menschen?
meinem Gott
- Wir leben mit der menschlichen Perspektive – als ob alles von uns Menschen abhängig sei. So sehr Menschen auch beteiligt sind (z.B. Philemon), so sehr weiß Paulus doch, dass Gott hinter allem Guten steht (Jak 1:17).
- Wem danken wir für andere Menschen? Sehen wir Gott im Leben anderer Menschen am Werk?
jedes mal, wenn ich
- Paulus betont die Dankbarkeit bei jedem seiner Gebete. Er betet nicht immer (bei jedem Gebet) für Philemon, sondern er will sagen, dass er jedes Mal wenn er für Philemon betet (und das tut er offensichtlich regelmäßig), dann auch immer dankbar ist.
- Paulus bringt alle seine Fürbitten mit Dank vor Gott dar, so wie er es andere lehrt: Philipper 4:6
in meinen Gebeten an dich denke
- Gebet hat viel mit aktivem Denken zu tun. Wenn wir mit Gott in Verbindung stehen, wird unser Denken verändert: Wir denken an andere!
- Dankbarkeit hat viel mit aktivem Denken zu tun. Dankbarkeit fällt nicht vom Himmel, sondern hat damit zu tun, dass wir darüber nachdenken, wofür wir alles dankbar sein können.
Beobachtungen & Gedanken zu Philemon 5
Denn ich habe … gehört
- Paulus interessiert sich für andere: Er fragt nach, wie es anderen ergeht und sendet sogar Mitarbeiter, um vom Stand anderer Gläubiger zu erfahren. Er hört interessiert zu und würde sicher die Rundbriefe seiner missionarischen Mitarbeiter aufmerksam lesen!
- Gebet und Dankbarkeit hat viel mit Informationen zu tun. Wir können nicht Fürbitte leisten und mit Dank für andere vor Gott kommen, wenn wir nicht erfahren, wie es ihnen geht.
von deiner Liebe und deinem Glauben
- Wofür hat Paulus sich am meisten interessiert? Heute fragt man nach der Gesundheit, dem Erfolg oder den aktuellen Umständen, aber interessieren wir uns für das, was Gott am Wichtigsten ist?
- Für Gott sind die Beziehungen zu ihm und zu unseren Mitmenschen das Wichtigste: Mt 22:37-39! Die Beziehungen sollen von Liebe und Glauben (= Vertrauen & Treue) geprägt sein.
- Liebe und Glauben sind keine Privatsache, die wir für uns leben könnten. Nein, sie zeigen sich ganz praktisch im Leben eines Menschen, denn sonst könnten geistliche Geschwister diese Dinge nicht an Philemon sehen und Paulus davon erzählen.
- Paulus spricht damit ein großes Lob an Philemon aus, das wir nicht leichtfertig überlesen sollten. Erzählen andere Menschen von unserer Liebe und dem Glauben weiter, wenn man sich nach uns erkundigt?
Kommentar zu Philemon 4-7 [Studium des Philemonbriefs] weiterlesen