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Die Allgemeinheit glaubt anders

Darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen.  16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht… (Römer 1,15-16)

Wie oft mag dem Apostel Paulus der Vorwurf der Lächerlichkeit seiner Botschaft, wie oft mögen ihm Spott, Ironie und Verachtung entgegengeschlagen sein?

Wie oft musste er für diese Botschaft leiden?
In Philippi hatte man ihn eingesperrt (Apg 16,23.24), in Thessalonich geschlagen und gequält (Apg 17,10), aus Beröa herausgeschmuggelt (Apg 17,14), in Athen ausgelacht (Apg 17,32), in Korinth zum Narren gemacht (1Kor 1,18.23), und in Galatien gesteinigt (Apg 14,19).

Wie konnte Paulus bei dieser Überzeugung bleiben? Warum hat er sich nicht geschämt?

Ich glaube er verstand die Botschaft und hatte sie erlebt:

Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben… (Römer 1,16)

Denn die Juden fordern Zeichen, und die Griechen fragen nach Weisheit, 23 wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; 24 denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. (1Kor 1,22-24)

Die Allgemeinheit glaubt anders. Sie versteht es nicht oder will es nicht. Aber wenn man das Evangelium versteht und erlebt, dann kann man nicht anders. Dann ist man Fanatiker. Heutzutage darf man ja kaum noch Überzeugungen haben.
Man darf vieles glauben, aber nicht an Jesus Christus.

Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist so etwas schönes und besonderes – es ist eine Macht und Kraft – selbst wenn andere Menschen das nicht verstehen und glauben wollen!

Bloß nicht aufmucken!

Paulus schreibt im Römerbrief 1 14 Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen;  15 darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen.  16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen.

Das ist Aufruf zum Aufmucken! Die Juden und Judenchristen wurden erst ein paar Jahre vorher aus Rom ausgewiesen. Sueton berichtet, dass der römische Kaiser Claudius die Juden aus Rom vertrieben habe, weil sie durch einen gewissen Chrestos zur Unruhe angestiftet worden seien. Daraufhin durften sie zurückkehren, wenn sie sich ruhig verhalten…

Und nun das! Paulus will kommen. Das hatte irgendwie immer wieder zu Unruhen in der Bevölkerung geführt. Warum nur? Paulus schreibt: Ich schäme mich nicht! Ich will kommen und die herrliche Nachricht verkündigen!

Diese Aufforderung uns ruhig zu verhalten kennen wir wahrscheinlich alle aus eigener Erfahrung, oder? Du kannst dein Christsein leben, solange du es privat machst. Wenn du anderen deinen Glauben nicht bekennst, hast du keine Probleme. Dein Glaube ist doch Privatsache….

So ist überall auf der Welt: Offenes Bekenntnis stößt auf Widerstand – mehr oder weniger offensichtlich und aggresiv. Nachdem z.B. vor einigen Wochen einige irakische Bischöfe begannen, die Weltöffentlichkeit über ihr Leid zu informieren, verschlimmerte sich die Lage der irakischen Christen massiv.

Wie reagieren wir auf Widerstände und eine scheinbar uninteressierte Welt? Bloß nicht aufmucken?

Manchmal reagieren wir wie Flöhe: Ein Floh unter einem Glas springt immer wieder gegen den Glasdeckel. Irgendwann merkt er: Da gibt es Widerstand – seine Birne wird eingehauen. Also springt er nicht mehr ganz so hoch. Gerade noch so, dass es keine Schmerzen verursacht. So springt er den Rest seines Lebens nie wieder höher… Auch wenn das Glas abgenommen wird und der Floh höher springen könnte. Er springt nie wieder so hoch, weil er schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Sind wir wie Flöhe? Wir machen negative Erfahrungen und sagen uns „Das passiert mir nie wieder!“.  Wir leben unseren christlichen Glauben aus, wir bekennen Jesus Christus und dann gibt es Widerstand oder eine Enttäuschung und wir schweigen für immer.

Stellt euch vor ein Kind würde nach den ersten Stolpern und Hinfallen denken: Okay, das wars. Ich habs probiert. Aber es hat nicht funktioniert. Ich soll wohl nicht laufen. Ich denke, ich krabbele lieber den Rest meines Lebens.

So denken viele Christen. Sie bleiben stecken in ihrer Entwicklung. Sie fangen nie an zu laufen. Ihr Glaube wird zur Privatsache. Und sie fragen sich warum ihr Christsein so schwach ist. Gott möchte, dass wir uns erheben. Er möchte, dass wir uns in den Kampf stellen und aufmucken: Jesus Christus ist der einzige Weg zu Frieden im Herzen, Vergebung des eigenen Versagens und zu ewigem Leben!

Eine Serie zum Thema „Sich Gottes schämen„.