Bin ich stolz? Bei anderen Menschen kann man das häufig ja leicht erkennen – aber bei sich selbst kann man leicht darüber hinwegsehen. Ich habe hier einige Kriterien aus einem anderen Artikel zusammengefasst:
1) Eigene & fremde Fehler
Stolze Menschen können die Fehler anderer Menschen jederzeit aufzeigen. Sie konzentrieren sich aufs Versagen anderer und führen Buch über die Fehler anderer. Stolze Menschen sind kritisch und suchen Fehler. Sie betrachten die Fehler aller anderen mit einem Mikroskop, ihre eigenen dagegen mit einem Teleskop.
Demütige Menschen sind sich eher ihrer eigenen Fehler und geistlichen Nöte bewusst, als der anderer.
2) Umgang mit Autoritätspersonen
Stolze Menschen kritisieren häufig Autoritätspersonen (Vorgesetzte, Gemeindeleitung, Ehemann, Lehrer, Eltern, Politker…). Sie können es nicht ertragen geleitet zu werden. Es passt ihnen nicht Aufgaben zu erhalten.
Demütige Menschen behandeln diejenigen ehrfürchtig, die Gott in Autoritätspositionen über sie gestellt hat. Sie sind zwar nicht immer mit ihnen einverstanden, aber sie beten für sie anstatt über ihre Fehler zu reden und ordnen sich ihnen unter.
3) Denken über andere
Stolze Menschen glauben, dass sie besser sind, als die meisten anderen. Sie beten (Lk 18,11): Ich danke dir, dass ich nicht so bin, wie die anderen Leute: Räuber, Betrüger, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner.
Demütige Menschen denke das Beste von anderen und wissen, dass andere besser sind als sie selbst. Sie wissen um ihre eigene Sünde und Schwachheit. Sie beten (Lk 18,13): Gott sei mir Sünder gnädig!
4) Selbstgenügsamkeit
Stolze Menschen brauchen andere Menschen nicht wirklich um zufrieden zu sein. Sie sind unabhängig. Stolze Menschen sind mit anderen Menschen zusammen, um von ihnen zu profitieren. Sie lassen sie aber nicht an sich heran, weil dies nur geschieht, wenn man bereit ist Schwäche zu zeigen. Stolze Menschen sind häufig einsam.
Demütige Menschen brauchen andere Menschen.
5) Recht haben
Stolze Menschen müssen beweisen, dass sie Recht haben. Sie können nicht im Unrecht sein. Stolzen Menschen fällt es schwer zu sagen: „Ich habe einen Fehler gemacht; bitte verzeih mir!“
Demütige Menschen versuchen den anderen zu verstehen und können darauf verzichten Recht zu haben. Sie wissen, dass man mit Rechthaberei mehr kaputt machen kann, als dass man gewinnt.
6) Rechte beanspruchen
Stolze Menschen fordern auch ein, was Ihnen zusteht. Sie sind anspruchsvoll und nutzen ihre Macht gerne aus.
Demütige Menschen sind auch bereit auf ihr Recht zu verzichten, wenn es für andere negative Konsequenzen hat. Sie sind sanftmütig und können sich selbst verleugnen.
7) Umgang mit Zeit
Stolze Menschen haben selten für andere Zeit, weil sie ihre eigenen Ziele erreichen müssen.
Demütige Menschen sind bereit Zeit für andere zu opfern. Sie sind hilfsbereit.
8) Anerkennung
Stolze Menschen fordern Anerkennung und sind unzufrieden, wenn man sie ihnen verweigert. Stolze Menschen sind von dem Lob anderer Menschen abhängig. Ihr Wert hängt von den anderen Menschen und ihrer eigenen Einbildung ab. Stolze Menschen sind gekränkt, wenn andere befördert oder gelobt werden.
Demütige Menschen freuen sich darüber anderen Menschen oder Gott dienen zu dürfen, auch wenn sie keine Anerkennung erhalten. Sie freuen sich auch, wenn andere befördert oder gelobt werden.
9) Umgang mit Lob & Kritik
Stolze Menschen sind sehr gut drauf , wenn sie gelobt werden und verzweifelt, wenn sie kritisiert werden. Sie rechtfertigen sich, selbst wenn die Sache offensichtlich ist. Sie können Fehler nicht zugeben und sind beleidigt, wenn man ihnen Vorwürfe macht. Stolzen Menschen fällt es schwer, mit anderen über ihre geistlichen Nöte und Bedürfnisse zu sprechen.
Demütige Menschen freuen sich über Lob und Kritik. Sie wollen eine Rückmeldung von anderen, um dadurch zu lernen. Fehler bedrücken sie, aber sie verzweifeln nicht daran, sondern bitten Menschen & Gott um Vergebung & Veränderung.
10) Der gute Ruf
Stolze Menschen machen sich immer Sorgen darüber, was andere von ihnen halten und sie denken werden.
Demütige Menschen ecken nicht absichtlich an, aber versuchen echt & Gott treu zu sein.
11) Versöhnung im Streitfall
Stolze Menschen warten darauf, dass andere kommen und um Vergebung bitten.
Demütige Menschen nehmen die Initiative auf, egal wie unrecht die andere Partei gehabt haben mag.
12) Umgang mit diesen Kriterien
Stolze Menschen denken jetzt schon an bestimmte Menschen, die diese Kriterien lesen müssten. Sie erkennen ihren eigenen Stolz nicht.
Demütige Menschen erkennen, dass sie noch an so manchen Punkten an sich selbst Veränderung brauchen.
Benutze Quelle: KfG