Schlagwort-Archive: Wünsche

Gedanken eines werdenden Vaters 2: Erwartungen an das Kind

Ich werde bald Vater 🙂 In dieser Artikelserie bringe ich einfach ein paar Gedanken „zu Papier“. Teil 1 ist hier nachzulesen. In diesem zweiten Artikel geht es um Erwartungen an das Kind.

Erwartungen an das Kind

Meine Frau und ich haben uns dagegen entschieden, vor der Geburt zu erfahren, ob unser Kind ein Mädchen oder ein Junge wird. Das scheint heute ungewöhnlich zu sein und hat vielen nicht gefallen. „Das will man doch wissen…“ Mir ist dadurch aufgefallen, wie häufig andere und man selbst unbewusst anfängt, Erwartungen an das Kind zu stellen oder man bestimmte Wünsche für das Kind hat. „Er soll einmal auch so gut in der Schule sein, wie ich…“ „Sie sollte ihrem Vater vollkommen vertrauen können und ihren Wert durch ihn zugesprochen bekommen…“ „Achja, wir wissen ja noch gar nicht, was es wird“ 🙂

Natürlich ist es gut bestimmte Dinge für die eigenen Kinder zu wollen. Doch wo ist die Grenze erreicht? Ich möchte mir selbst und anderen bewusst machen:

  1. Jedes Kind ist ein eigenständiger Mensch. Er wird wesentlich durch die Eltern geprägt. Es hat gewisse Ähnlichkeiten und wird Verhaltensmuster übernehmen. Und doch ist und wird jedes Kind anders, weil es auch eine eigene Persönlichkeit hat.
  2. Der Verlauf des Lebens eines Kindes ist nicht in meiner Hand. Ich denke mir einen Weg, doch Gott führt unsere Wege – auch die unserer Kinder! Lern mit mir Sprüche 16,9 auswendig 😉
  3. Manche meiner Erwartungen und Wünsche sind selbstsüchtig und Gott nicht wohlgefällig. Es ist gut sich bewusst zu machen, was man von seinen Kindern erwartet und sich für sie wünscht. Darin zeigt sich häufig woran unser Herz wirklich hängt (Gott oder Götzen?).

Ich möchte in der Erziehung mein Bestes geben – natürlich will ich nur das Beste für mein Kind. Aber meine Erwartungen an das Kind will ich prüfen und Gott auch bzgl. der Führung meiner Kinder absolut vertrauen! Ich weiß aber schon, dass das wichtigste Ziel der Erziehung, die Liebe zu Gott sein wird…

Wie ergeht es dir mit deinen Erwartungen an das Kind? 

Bildquelle: pixabay.com

Biblisches Fasten ist keine klassische Askese

Fasten

Klassische Askese ist der Wunsch, der Versuchung zu entfliehen, indem man die eigenen Begierden (Wünsche) verneint und unterdrückt. Das ist in einigen Religionen, z.B. dem Buddhismus, der höchste Weg. Durch das Fasten sollen die Begierden überwunden werden…

Davon muss biblisches / christliches Fasten unterschieden werden. Christen fassen nicht, weil sie ihre Begierden verneinen. Die grundlegenden menschlichen Wünsche und Begierden sind gottgegeben und gut. Sie müssen nicht unterdrückt oder geleugnet erden, sondern man kann sich an ihnen erfreuen. Das Problem ist nur, dass die Begierden sich über das Gute, d.h. die göttlichen Grenzen, hinwegsetzen. Das Bedürfnis nach Anerkennung versuchen viele Menschen beispielhaft nicht durch Gott zu erfüllen, sondern durch Karriere etc. Die menschlichen Grundwünsche, die Gott geschaffen hat, sind da, um erfüllt zu werden. Sie werden erst dann zur Sünde, wenn sie missbraucht oder zweckentfremdet werden.

Wozu fasten Christen dann?

Deine Wünsche

„Stellen Sie sich vor, Gott selbst käme zu Ihnen und forderte Sie auf, eine Liste aufzustellen mit Ihren Wünschen.

Lauter Dinge, versteht sich, die auch ein Christ genießen darf: ein gutes Essen, wenn Sie Hunger haben, ein erfülltes Familienleben, das befriedigende Gefühl, einen Sinn und Zweck im Leben gefunden zu haben, Romantik und Abenteuer, robuste Gesundheit, einen Beruf, in dem Sie Ihre Talente zur Entfaltung bringen und sich Respekt und eine Menge Geld erwerben können, eine Saisonkarte fürs Theater oder für die Skipiste, guten Schlaf in jeder Nacht auf Ihrer bequemen Matratze und – als Sahnehäubchen – Segenserfahrungen im Gottesdienst, wo Sie dankbar diesen großzügigen Gott anbeten, der Ihnen das alles geschenkt hat.

Während Sie Ihre Liste noch einmal durchlesen und befinden, dass sie ziemlich vollständig ist – oder sie vielleicht noch ergänzen: ein neues Auto, ein Boot, ein Ferienhaus –, spricht Gott erneut. Diesmal sagt er: «Ich werde dir alles geben, was auf deiner Liste steht, und ein langes Leben, um das alles zu genießen, obendrein. Aber nur unter einer einzigen Bedingung: Wenn du dieses Angebot annimmst, wirst du niemals mein Angesicht sehen!»

Augustinus erklärte nun: «Der Schauder, den du fühlst, wenn du daran denkst, niemals Gottes Angesicht zu sehen, ist deine Liebe zu Gott.“ (Quelle: Lawrence J. Crabb, Soul Talk, S. 16-17.)