Es war einmal – so beginnt meine kleine Geschichte – eine Raupe, die mit vielen anderen auf einer großen Wiese zu einer Konferenz geladen war. Auf dieser Konferenz wurden von verschiedenen bedeutenden Raupen einige bedeutende Vorträge gehalten, z.B. über die rechte Ernährungsweise, über die günstigste Art der Fortbewegung und ähnliche Themen, wie sie eben für das Gehirn einer Raupe interessant und wichtig sind.
Plötzlich stand meine kleine Raupe auf und ergriff das Wort, ein wenig schüchtern, aber unbeirrbar in dem, was sie sagen wollte. ‚Schwestern‘, sagte sie, ‚ich sage euch ein großes Geheimnis. Ich werde fliegen, ich weiß es ganz bestimmt, mit zwei seidenen Flügeln, direkt der Sonne zu…!‘ Es wurde ganz still in der Runde nach diesen Worten. Die ganze Versammlung war erstarrt und alle ehrenwerten Raupen sträubten die Haare über diese Torheit und Vermessenheit. Die Klügsten unter den Versammelten meinten, die arme Raupe sei nicht ganz richtig im Kopf und man bringe sie am besten in ein Sanatorium. Andere meinten, man müsse sie auf der Stelle einsperren, weil ein solcher Wahn für die öffentliche Ruhe des Raupenstaates geradezu gefährlich sei.
Die meisten aber kümmerten sich nicht weiter um diesen verrückten Einfall der kleinen Raupe und krochen eiligst dem nächsten Kohlkopf zu. Als aber der Frühling kam, spannte meine Raupe ihre seidenen Flügel aus und flog der Sonne zu. Es zeigte sich: Sie war die einzige, die um das wirkliche Geheimnis ihres Daseins, ihrer Zukunft wusste.
1. Korinther 15,51-52: Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; 52 und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
Die Geschichte von der Raupe habe ich zuerst in einer Predigt von Konrad Eißler gehört.
Lieber Viktor,
zu deinem blog will ich dir folgende Begebenheit mitteilen:
Hinweise auf Auferstehung
Im Oktober feierte der Vater einer Verwandten, ein ehemaliger Volksschulkonrektor und Vorstand und Mitglied vieler Vereine, ein im Landkreis sehr angesehener Mann, bei bester Gesundheit mit seiner Frau, seinen fünf Kindern, Enkeln und Urenkelin seinen 97. Geburtstag. Eineinhalb Tage später stellte man bei ihm Corona fest. Er hatte sich bei einem Heizungsbauer angesteckt, der bei ihm gerade eine neue Heizung einbaute. Seine Ehefrau, zwei seiner Kinder und zwei Enkelkinder steckten sich bei ihm an. Er kam ins Krankenhaus Eggenfelden und überlebte die Krankheit nicht. Seine älteste Tochter pflegte die auch an Corona erkrankte Mutter zuhause. Die Mutter hielt sich im Esszimmer auf, die Tochter im Wintergarten. Die Tür nach draußen war offen. Da flog ein handtellergroßer Schmetterling mit schwarzer Unterseite herein, flog ins Esszimmer, umkreiste die dort liegende, schlafende Ehefrau des Verstorbenen und flog dann wieder über den Wintergarten ins Freie. In der christlichen Kunst ist der Schmetterling ein Symbol für die Auferstehung. Die Familie ist sich sicher, dass dies ein Zeichen ihres lieben Verstorbenen war, der damit sagen wollte, dass es ihm gut geht.