Da ich bald Vater werde, bekommt man einige Wünsche mit auf den Weg. Der häufigste ist „Hauptsache gesund!“. In diesem dritten Artikel beschäftige ich mich etwas mit dieser Aussage.
„Wann kommt es denn?“ – „Der theoretische Termin ist der 1. Mai, aber es kann früher oder später kommen.“ – „Ach, 1. Mai ist ja ein schönes Geburtstagsdatum. Aber eigentlich ist das ja egal, ob es früher oder später geboren wird. Hauptsache es wird gesund.“ So oder so ähnlich verliefen viele Gespräche in den letzten Monaten. Ganz häufig habe ich diese Aussage gehört: „Hauptsache das Baby ist gesund, wenn es zur Welt kommt!“ Was denkst du dazu? Stimmt das?
Meine spontanen Gedanken zum Thema „Hauptsache gesund“ sind:
- Selbstverständlich wünsche ich mir ein gesundes Kind. Wer möchte das nicht?
- „Hauptsache gesund“ drückt aus, dass die Gesundheit das Wichtigste sei. Ist sie das? Andersherum gefragt: Wäre es das Schlimmste, wenn es nicht gesund wäre? Ich finde nicht. Der Tod des Kindes oder der Mutter wären zum Beispiel weit schlimmer. Oder wenn man unfähig wäre das Kind zu lieben…
- Krankheiten und Behinderungen gehören zu unserem Leben auf dieser Erde dazu. Ich habe schonmal ausführlicher darüber geschrieben. Ich muss als Vater damit rechnen, dass mein Kind früher oder später krank wird. Wenn Gott es so zulässt, wird mir das nicht gefallen, aber ich werde es aus seiner Hand annehmen.
- Wir haben mit meiner Frau bewusst auf einige extra Untersuchungen während der Schwangerschaft verzichtet. Wenn sie das erklärt, sagt sie immer „Kinder sind ein Geschenk Gottes! Wir wollen das Geschenk so annehmen, wie es kommt. Wir wollen und können es nicht zurückgeben…„
- Eltern die kranke oder behinderte Kinder haben, freuen sich genauso – wenn nicht noch mehr – an und über ihre Kinder.
- Warum haben wir solch eine große Angst vor einem behinderten Kind? Ist es einfach nur die Sorge vor der noch größeren Belastung oder werden unsere Götzen (ein erfolgreiches/angenehmes Leben) bedroht?
Nun würde ich gerne deine Meinung hören! Schreibe einen Kommentar!
Wenn du es verpasst hast, lies Teil 1 und Teil 2 dieser Artikelserie.
Ich gebe dir Recht, obwohl ich weiß, was ein behindertes Kind bedeuten kann, da ich mit behinderten Menschen arbeite. Es kann eine ungeheure Belastung sein, physisch, emotional, sozial und finanziell! Aber im Vertrauen auf Gott kann man auch dem ins Auge sehen.
Danke für diesen guten Artikel! Genau das gleiche habe ich während der Schwangerschaft mit Benjamin auch gedacht. Und das Gesundheit nicht das wichtigste im Leben ist, habe ich ja selbst in den letzten Monaten erfahren. Was bleibt denn noch, wenn man nicht gesund ist? Deshalb wünsche ich beim gratulieren ganz bewusst zuerst Gottes Segen und seinen Frieden im Herzen, bevor ich der Person Gesundheit wünsche! Gruß, Ella