Ich glaube ich bin jetzt am Wochenende (23-24. Mai) das erste mal bei den „Gemeindetagen“ gewesen. Genauer gesagt war ich bei zwei von vier Programmeinheiten dabei und möchte kurz darüber berichten.
Die Gemeindetage sind eine Großveranstaltung, die vom Missionswerk Siloah und ihren Unterstützergemeinden (Evangelisch-lutherische Brüdergemeinden) organisiert wird. Dieses Jahr waren die Gemeindetage in Salzkotten (nahe Paderborn). Dort gibt es die große Sälzerhalle, mit ca. 1500 Plätzen. Diese waren auch so gut wie alle besetzt… (Wenn ich genauere Zahlen bekomme, wird das korrigiert.) Es waren also sehr viele Menschen da – erfreulicherweise auch viele Jugendliche und einige, die ich kenne. So gab es ein schönes Wiedersehen einiger Bekannten und natürlich schöne Gespräche.
Das Thema der Gemeindetage war „Gemeindewachstum“. Die Themen für die Einzelveranstaltungen klangen auch sehr interessant, waren dann aber teilweise doch etwas enttäuschend:
1. Die erste Einheit (vormittags) habe ich versäumt und kann deshalb nicht viel dazu sagen. Themen und Redner waren Karl Gräfenstein – „Wachstum um jeden Preis?“ und Viktor Hempel – „Wachstum durch aktives Gebetsleben“. Ich habe nur von einem Freund mitbekommen, dass die zweite Predigt für ihn bewegend war.
2. Abends sollte es dann eine evangelistische Einheit geben. Zuerst gab es ein krasses Zeugnis von einem Bruder, der durch Gottes übernatürliches Wirken aus der kriminellen Laufbahn und dem physischen Tod entrissen wurde. Anschließend gab es eine Predigt unter dem Thema „Wachstum durch Buße und Bekehrung“ von Ferny Jägle (einem Missionar aus Frankreich). Meines Erachtens war die Predigt zu lang (1,5 Stunden) – sehr viele haben abgeschaltet oder sich unterhalten – und zu wenig evangelistisch. Positiv fand ich dagegen, dass sie durch einige Geschichten anschaulich und für Christen (die meisten Besucher zählen sicher dazu) herausfordernd war. Ein Punkt der mir wichtig geworden ist: Gemeindewachstum fängt in der Familie an.
3. Am Sonntag Vormittag haben drei Brüder gesprochen:
A) Viktor Gräfenstein – „Wachstum durch Verkündigung und Leben der Gemeinde: Viktor hat betont, dass Gottes Wort ohne Abstriche gepredigt werden sollte.
B) A. Teysch – „Wachstum durch Förderung der jungen Generation“: Hier habe ich etwas ansprechendes für die Jugendlichen erwartet. Es ging aber um die Kinder und die Vorbildfunktion der Eltern.
C) W. Wirtz – „Gemeindewachstum durch das Wirken nach außen“: Auch hier habe ich mir unter dem Thema etwas anderes vorgestellt – anstatt von missionarischen Impulsen, sprach der Bruder über den Kern des Glaubens (Golgatha), die Einheit der Christen usw.
4. Am Sonntag Nachmittag haben wir Gifhorner eine Gemeinde in Paderborn besucht und waren deshalb nicht bei der letzten Einheit dabei: Georg Ballardt – „Gemeindewachstum fängt bei der Gemeindeleitung an“ und Wolfgang Nestvogel – „Motivation für Wachstum aus der Heiligen Schrift“. Auch diese Vorträge klingen sehr interessant – ich werde sie sicher nachhören (durch die bestellte mp3-CD möglich).
Leider hatte ich keine Kamera mit, sodass ich kein Foto machen konnte. Wenn ich eins finde, wird es nachgeliefert.
Alles in allem war die ganze Veranstaltung sehr „ernst“, organisatorisch eine gute Leistung, vom Thema her eigentlich interessant, für rd. Brüdergemeinden traditionell, für viele bestätigend und für viele Jugendliche nicht ansprechend. Deshalb bete ich dafür, dass das nächste mal auch junge Brüder predigen dürfen…
Gerne dürft ihr einen Kommentar schreiben, wie ihr die Gemeindetage empfunden habt…
Hallo Viktor,
erstmal finde ich gut das du darüber was geschrieben hast. nur bin ich etwas anderer ansicht als du in manchen teilen. erstmal ist es wichtig wenn man zu so einer veranstaltung hinfährt sich nicht etwas vorzustellen, so wird es sein oder so muss es sein, sondern alles so nehmen wie es kommt. wir wissen doch aus der schirft das wo zwei und drei sich in jesu namen versammeln ist er auch dort. also wurden die tage mit jesus verbracht und er hat alles geleitet. bei uns menschen ist es so das wir immer etwas unzufrieden mit vielen dingen sind oder es noch und noch anders machen würden. aber tu das nicht lasse einfach alles so geschehen und nimm für dich das wichtigste raus, für deine seligkeit. wer an diesen beiden tagen dort gewesen ist der durfte den segen mit nach hause nehmen, es sei den man war nur dort um jemanden zu treffen, mit jemanden zu sprechen oder oder oder, aber wenn wir jesus als mittelpunkt für uns nehmen und dort auch die gemeinschaft mit ihm gesucht haben durch sein wort dann war es sehr segensreich. es ist ja geschmakssache aber es gehört sich eigentlich nicht über jeden bruder seine kritik zu schreiben, denn nach gottes wort spricht der heilige geist durch die brüder und somit würden wir gegen gott den heiligen geist kritisieren. ist nicht gut.
es war für die jugendlichen nicht ansprechend von den du schreibst, die dort nach etwas anderes gesucht haben als die gemeinschaft mit gott. sei es nach einem mädchen oder jungen schauen oder oder. natürlich ist für die dann eine solche veranstaltung nicht ansprechend.
Lieber Viktor,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Zuerst einmal bin ich auch überzeugt davon, dass es segensreich war. Das Gegenteil wollte ich nicht aussagen. Viele Menschen wurden erbaut, ermutigt, ermahnt usw.
Der Knackpunkt, wo unsere Meinungen auseinandergehen, scheint mir zu sein, dass du meinst man sollte Brüder, ihre Predigten und generell geistliche Veranstaltungen nicht beurteilen. Das sehe ich anders: Wir als Christen sollten prüfen, beurteilen und sagen können und dürfen, was gut oder nicht gut war. Jeder Prediger, der damit nicht umgehen kann, sollte sich prüfen ob er nicht stolz ist bzw. sich über den anderen Christen sieht…
Du hast geschrieben:
Dem möchte ich deutlich widersprechen! Was Brüder an der Kanzel sagen ist nicht reines Gotteswort vom Geist getrieben. Es enthält häufig mit der Bibel übereinstimmende Aussagen. Aber einiges ist auch vom Menschen erdacht und stimmt nicht mit seinem Wort überein. Ich kann dir auch konkrete Predigtaussagen von den Gemeindetagen nennen, die nicht biblisch sind. Hier sollten die Christen sehr vorsichtig sein, was sie annehmen und was nicht! Meines Erachtens darf ich das auch klar beim Namen nennen. Paulus und viele andere Christen haben sich auch nicht davor gescheut…
Zuletzt: Sicher hast du damit Recht, dass viele Menschen selbst verantwortlich dafür sind, dass sie die Botschaft nicht aufmerksam hören und verstehen wollen. Doch es gibt noch die andere Seite, die du außer Acht lässt: Brüder sollten Gottes Wort so predigen, dass es interessant ist zuzuhören und man viel verstehen kann… Viele Brüder tun das nicht – das sollte man sagen dürfen.
Ich möchte die Gemeindetage auf keinen Fall schlecht machen – bitte versteh mich nicht falsch.
Hallo, ich würde gerne wissen ob die glaubenstage und die gemeindetage das selbe ist, oder ob das andere seperat veranstallet wird. Dann würde ich gerne die predigten haben, wie bekomme ich diese?
Vielen Dank
PS. das mit der direkten Kriik, kenne ich so garnicht, aber ich weiß aus Erfahrung das was dem einen langweilig erscheint für den anderen ganz spannend ist. Also liegt es auch ein ganz großes Sück an mir selber.
Ich denke die Prediger sollten weniger den Menschen gefallen als Gott, denn Gott allein kennt den Weg zu unseren Herzen.
Das Thema selber ist eher für bereits bestehende Gemeinde mitglieder, für unbekehrte eher weniger.