Ich bin dankbar
– für die Steuern, die ich zahle,
weil das bedeutet, ich habe Arbeit und Einkommen.
– für die Hose, die ein bisschen zu eng sitzt,
weil das bedeutet, ich habe genug zu essen.
– für das Durcheinander nach der Feier, das ich aufräumen muss,
weil das bedeutet, ich war von lieben Menschen umgeben.
– für den Rasen, der gemäht, die Fenster, die geputzt werden müssen,
weil das bedeutet, ich habe ein Zuhause.
– für die laut geäußerten Beschwerden über die Regierung,
weil das bedeutet, wir leben in einem freien Land und haben das Recht auf freie Meinungsäußerung.
– für die Parklücke, ganz hinten in der äußersten Ecke des Parkplatzes,
weil das bedeutet, ich kann mir ein Auto leisten.
– für die Frau in der Gemeinde, die hinter mir sitzt und falsch singt,
weil das bedeutet, das ich gut hören kann.
– für die Wäsche und den Bügelberg,
weil das bedeutet, dass ich genug Kleidung habe.
– für die Müdigkeit und die schmerzenden Muskeln am Ende des Tages,
weil das bedeutet, ich bin fähig, hart zu arbeiten.
– für den Wecker, der morgens klingelt,
weil das bedeutet, mir wird ein neuer Tag geschenkt.
Detlef Kranzmann
aus „Leben ist mehr“ gefunden bei Gesagt ist gesagt
Mein Name ist Heinz- Gerhard Müller und wohne in Thüringen. Ich habe diese Zeilen anläßlich des 95. Geburtstag meiner Mutter gehört und ich
empfand nur Unverständnis über diese Zeilen. Ich war dankbar diesen Geburtstag feiern zu können, denn viele können nicht diese Freude erleben. Ich denke bei diesen Zeilen an Menschen die ein schweres Leben bestehen müssen. Ich frage mich, wie diese Zeilen auf jene wirken müssen. Ich bin nicht gläubig, und frage mich welche Macht lässt diese Ungerechtigkeit zu? Nicht Götter schufen die Menschen, sondern die Menschen schufen die Götter.
Ich bin Dankbar für mein Schicksal.
Heinz- Gerhard Müller