Ich glaube, dass es Sinn macht sich Dinge vorzunehmen und an sich zu arbeiten… Deshalb habe ich mir auch dieses Jahr wieder einige Vorsätze gemacht. Die Bilder sind nicht von mir. Meine Vorsätze findet ihr weiter unten 🙂
Wer seine Vorsätze langfristig in die Tat umsetzen will, sollte die Vorsätze…
- vor Gott prüfen und ihn darum bitten.
- so gut wie möglich formulieren (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert)!
- schriftlich aufschreiben!
- irgendwo hinlegen/aufhängen, sodass man sie immer wieder vor Augen hat.
- anderen mitteilen, um die Verbindlichkeit zu steigern.
Dinge die ich mir zur Zeit vorgenommen habe sind:
- Ich will mich durch Gespräche, Bücher, Bibelstudium und Gebet darauf vorbereiten, ein guter Vater zu werden.
- Ich will mindestens 3x die Woche Sport am Morgen machen.
- Ich will dienstags fasten.
- Ich will im Durchschnitt jede Woche ein Buch durchlesen.
Diese Dinge will ich tun, weil ich meinen Herrn Jesus liebe!
Was sind eure Vorsätze?
Ich will, ich will, ich will, ich will – wer soviel will braucht den Vater im Himmel nicht mehr zu fragen was ER eigentlich will, dass ich tue. Ok, anstandshalber könnte man das Vater Unser beten, aber so richtig ernsthaft sollte man dies nicht tun, wenn man soviel schon selber will und sehr genaue Vorstellungen hat wie man die Woche gestaltet.
Man hat ja schon einen starken Verbündeten, der jeden unterstützt beim selbstprogrammierten Fasten, Beten, Sport treiben, Bibel und Bücher lesen.
Lachend gerne wird er eine ganze Zeit das Gelingen der selbstauferlegten Zwänge fördern, denn mit jeder gelungenen Woche wird sich mehr Eitelkeit und Hochmut einschleichen.
Ich höre diesen Mitstreiter schon rufen: „Du wirst doch jetzt noch nicht schlapp machen?
Du darfst dich nicht abbringen lassen von deinem Plan! Nichts und niemand hat ein Recht dazwischen zu funken! Wenn es jemand wagt dich zu stören, dann ist es bestimmt der Widersacher! Deine Vornehmungen sind so fromm, da müssen die anderen schon Opfer bringen. Sie dürfen dich nicht mit ihren billigen Nöten behelligen und aus dem Konzept bringen….“
1. Jeder Christ will bestimmte Dinge tun, ob er das zugibt, aufschreibt oder nicht. Auch du lieber Elmar.
2. Bestimmte Dinge tun zu wollen schließt nicht aus, dass man nach Gottes Wille fragt.
3. Gute Gewohnheiten sind nicht „selbstprogrammiert“ und „selbstauferlegte Zwänge“ und müssen nicht zu Eitelkeit und Hochmut führen.
Jesus Eltern hatten Gewohnheiten (Lk 2,42). Jesus hatte Gewohnheiten (Lk 4,16; 22,39). Die Apostel hatten Gewohnheiten (Apg 17,2).
4. Vorsätze sind keine Gesetze für mich, die es um jeden Preis einzuhalten gilt. Diesen Dienstag habe ich z.B. nicht gefastet, weil ich den Tag mit Glaubensbrüdern verbracht habe und zwei Mahlzeiten eingeplant waren…
Ich frage mich, warum du die Dinge meist gleich so schwarz siehst. Ich bin gerne bereit brüderliche Warnungen zu empfangen. Hier liest es sich aber so, als wären Vorsätze immer teuflisch.
Lieber Viktor,
vielleicht sollte wir zuerst differenzieren zwischen gutem Wollen und schlechten Wollen und natürlich auch zwischen Vorsätzen und Gewohnheiten.
1. Jeder Mensch will Dinge tun und tut sie auch. Das Wollen alleine sagt gar nichts über die Wertigkeit. Aber ich bin deshalb Christ geworden, weil ich erkennen durfte, dass mein heidnisches Wollen meist nicht identisch ist mit dem guten Wollen – mit dem Willen des Vaters im Himmel. Die Bedingung war und ist und wird es bleiben: Tut Buße! Denkt um! Nicht nur bei den Dingen, die man auch als Heide schon weiß, dass sie schlecht sind.
Sondern auch bei den Dingen bei denen man geglaubt hat, dass sie gut und gottgefällig sind. Paulus schreibt sinngemäß, dass er diese alten Vorzüge für Kot achtet.
Um nun zu wissen was gut ist zu wollen, haben wir immer wieder – wenn wir noch nicht umgedacht haben – den Vater im Himmel zu fragen was ER will, was ER für uns in diesem Moment Gutes geplant hat. Gerade die Geschichte vom Saulus zum Paulus sollte uns eindringlich warnen, dass so ein „heiliger“ Übereifer sehr schlimme Folgen haben kann.
2.Wer den Willen Gottes tun will, der will was Gutes tun. Wer seinen eigenen Willen tun will, der kann zwar auch nach dem Willen Gottes fragen, aber er betrügt sich selbst.
Dadurch werden die eigenen Wünsche verfrommt und bekommen einen Schein von Weisheit und Gottgefälligkeit.
3. Vorsätze und Gewohnheiten sind nicht dasselbe, gar austauschbar sondern charakterliche Gegensätze.
Gewohnheiten haben den Charakter von Automatismus. Man tut Dinge wie von selbst ohne groß zu überlegen. Sitte und Brauch genügen für dauernde Aktivierungen.
Deshalb brauchen guten Gewohnheiten in der Regel nicht durch Vorsätze gestützt oder geregelt werden.
Und schlechte Gewohnheiten versucht man gerade durch Vorsätze ab zu schaffen.
Durch Vorsätze versucht man bestimmtes, gewohnheitsmäßiges Verhalten – Naschen, Rauchen, Faulenzen, Lästern etc. zu eleminieren.
4.Gott sei Dank, sind Vorsätze für dich noch keine Gesetze! Hast du schon einmal von Fruchtenbaum die Entstehung und Werdegang des jüdischenTalmuds gelesen?
Solange die Vorsätze nicht mit “ lGvgH und den Nächtsten wie dich selbst “ kollidieren, sondern oberste Maxime darstellen sind sie von feinster Güte!
Das bedeutet, dass meine Vorsätze sich an der Liebe, der Freiheit, der Kreativität, der Flexibilität, an den Bedürfnissen Gottes und des Nächsten ausrichten sollen – so wie du es mit deinen Brüdern am Dienstag getan hast.
An deinem selbstgenannten Beispiel vom Vorsatz des Fastens am Dienstag können wir beide unschwer erkennen wozu solche Vorsätze da sind? Dieser Vorsatz war weder eine Gewohnheit noch in der Liebe zu deinen Brüdern. Die Freude mit diesen Brüdern zusammen die Mahlzeiten ein zu nehmen war wertvoller als die Einhaltung des selbstauferlegten Vorsatzes. Wunderbar wie dir der HERR die Nichtigkeit dieses Vorsatzes vor Augen besser vor den Mund führt! Obwohl dieser Vorsatz spezifisch, messbar, realistisch, terminiert -attraktiv könnte eine Streitfrage sein – aufgeschrieben, aufgehängt, weltweit veröffentlicht, die höchste Verbindlichkeit gesteigert wurde hat dies alles nichts gebracht? Oder vielleicht deshalb? Betrachte deine Vorsätze nach diesen Kriterien. Im Allgemeinen wie im Persönlichen fängst du sehr gut an – aber dann!
Die ersten Vorsätze so gut sie gemeint sind und auch sein mögen – sie werden von den Punkten 2,3,4,5 komplett ausgehebelt und das ist sehr schade.
Alternativ, wenn du schon auf gute Vorsätze stehst wie wäre es mit:
2. körperliche Ertüchtigung:
Ich will jede Nacht dreimal aufstehen, wenn das Kind schreit.
3. Verzicht auf Übersättigung:
Ich will mindestens einen Tag pro Woche meine Frau verwöhnen, für sie kochen, putzen und abwaschen.
4. Gewinn von nachhaltiger Weisheit:
Ich will mir im Durchschnitt jede Woche mindestens einmal vom HERRN zeigen lassen was ist wirkliche Demut und welche Gefahren lauern hinter dem Hochmut.
Also ich kann dir in den meisten Punkten zustimmen. Wo dein konkretes Problem ist, weiß ich aber nicht.
Wie man mit Vorsätzen umgehen sollte, aus welchen Motiven man sie versucht umzusetzen usw. – darüber schreibe ich oben kein Wort. Ich kann nicht immer Aufsätze verfassen und auf alles und jeden eingehen.
Von Fruchtenbaum habe ich dazu schonmal was dazu gelesen. Weiß nicht ob es das Buch ist, was du meinst.
Nach meinem Verständnis können aus umgesetzen Vorsätzen gute Gewohnheiten werden…
Die Vorsätze am Ende deines Kommentars sind gut.
Gerne will ich dir mein konkretes Problem etwas genauer schildern.
Nehmen wir gleich den Punkt des Fastens am Dienstag:
Weshalb an diesem Tag – Dienstag? Wozu fasten am Dienstag? Warum fasten für den Dienstag? Wo steht es geschrieben, dass man am Dienstag fasten sollte?
Gibt es in der Bibel einen Hinweis oder nur auf meinem selbst aufgehängten Zettel?
Wenn ich auf diese Fragen keine christlichen Antworten habe, sollte ich mich dann nicht dringend hinterfragen habe ich wirklich verstanden wozu fasten gut sein soll?
Fasten, so wie ich es gelesen, verstanden und ausprobiert habe kann eine gewaltige, erzitternde positive Wirkung haben. Durch das Fasten kann ein wesentlich inniger Kontakt zum Vater im Himmel entstehen und können deshalb fast aussichtslose und ausweglose Probleme gelöst werden. Es können sehr hartnäckige Dämonen vertrieben werden.
Wird Fasten allerdings nur zur Eitelkeit verwendet – sei es körperlicher, seelischer oder geistiger Art, so hat es ebenfalls gewaltige, erschreckende Konsequenzen!
Nicht nur weil durch dieses Fasten die Eitelkeit und der Hochmut gefördert wird, sondern das Traurigste ist, dass der Mensch sich selbst der Möglichkeit beraubt eine Nähe zum Vater im Himmel zu erbetteln und eben für schwierige Probleme keine Antwort bekommt.
Leider ist dieses falsche, eitle Fasten so weit verbreitet, über Jahrhunderte und Jahrtausende praktiziert und aktuell vom Zeitgeist werden viele Menschen damit verführt, gefesselt und bis zum Suizid bewegt.
Weil du oben kein Wort zum Motiv aufgeführt hast, ist deshalb die Chance aus richtigem Grund zu fasten rein rechnerisch höchstens1 : 1000.
Auch wenn du selbst keine bösen Absichten hegst, aber stell dir vor irgendein ein Mensch, der dich bewundert sagt sich: Wenn der fromme Viktor am Dienstag fastet tue ich es auch. Ich habe eh ein bisschen zu viel Speck am Bauch und Hüften, da kann es nicht schaden und ich habe gleichzeitig noch eine fromme Legitimierung.
Wenn diesem Mensch bewusst bliebe, dass dieses Abspecken absolut nichts mit dem richtigen, christlichen Fasten zu tun hat, so wäre es nicht so schlimm. Aber gerade weil es einen frommen touch bekommt, verfälscht es die Einstellung zum Fasten und macht es zur Sünde.
Wir kennen doch beide Röm. 14,23 Alles aber, was nicht Glauben geschieht, ist Sünde.
Deshalb kann ich nicht nach vollziehen, weshalb man Vorsätze fasst ohne die Motivation zu prüfen? Es kann dir doch nicht gleichgültig sein ob du den Menschen mit Vorsätzen den Weg in den Himmel zeigst oder den Weg verbaust? Ob die Menschen mit Vorsätzen zum Leben geführt oder in den Selbstmord getrieben werden?
Und nicht nur das falsche vorsätzliche Fasten auch der falsche vorsätzliche Sport und wahrscheinlich noch mehr das falsche vorsätzliche Bücher lesen haben massenhaft Menschen in den Hochmut in denTod getrieben.
Danke dir für die ausführliche Problemanzeige.
Gerne füge ich hinzu, dass ich diese Dinge aus Liebe zu meinem Herrn tue.