Was ist eine Ehe (aus christlicher Sicht)?

Die Ausgangsfrage ist: „Was ist eine Ehe (aus christlicher Sicht)?“

Kurzantwort: Die Ehe ist ein von Gott eingesetzter Stand in der Gesellschaft, in dem ein Mann und eine Frau einen lebenslänglichen Bund eingehen.

Ausführung:
1. Gott will, dass die Menschen in klaren gesellschaftlichen Verhältnissen leben. Deshalb hat er den Stand der Ehe verordnet und durch seine Gebote geschützt (z.B. 1Mos 2,24; 2Mos 20,14).1
1.1 Gott will geordnete Verhältnisse zwischen den Menschen (1Kor 14,33).2 Das bewahrt die Menschen vor Leid und Chaos und ehrt Gott.3
1.2 Aus diesem Grund dürfen dürfen Mann und Frau auch nicht unverheiratet in einer eheähnlichen Gemeinschaft leben. Wenn sie zusammen leben wollen, sollen sie heiraten (1Kor 7,2+9).4

2. Nach Gottes Willen soll ein Mann nur eine Frau und eine Frau nur einen Mann heiraten (1Mos 2,24).
2.1 Damit entspricht die Vielehe (Polygamie) nicht Gottes Willen (1Mos 2,24).5
2.2 Außerdem dürfen nach Gottes Schöpfungsordnung gleichgeschlechtliche Personen (Mann und Mann oder Frau und Frau) nicht sexuell miteinander verkehren und deshalb auch nicht heiraten (3Mos 18,22; Röm 1,26-27).6

3. Die Ehe ist ein Bund „in guten wie in schlechten Zeiten“, d.h. lebenslänglich ohne Bedingungen (Mt 19,4-6).7 Er endet mit dem Tod des Ehepartners (Röm 7,2-3; 1Kor 7,39).8

4. Der Ehebund dient als ein Vor- und Abbild des Bundes, den Gott mit uns schließen will (Hes 16,8; Eph 5,31-32).9

5. Es können und müssen nicht alle Menschen heiraten (Mt 19,12; 1Kor 7,7-8).10

Ich würde mich über Korrektur, Ergänzung oder gute Fragen freuen.

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Fußnoten:
  1. 1Mose 2,24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch. 2Mos 20,14 Du sollst nicht ehebrechen. []
  2. 1Kor 14,33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. []
  3. Ich nenne nur Scheidungen, Scheidungskinder, Xte Ehe, Patchworkfamilien und viele andere Nöte als Folgen von Ungehorsam gegenüber Gottes Willen. []
  4. 1Kor 7,2 Aber um Unzucht zu vermeiden, soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann. 1Kor 7,9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten als sich in Begierde zu verzehren. []
  5. Vgl. 1Tim 3,2 und 3,12. []
  6. 3Mos 18,22 Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Greuel. Röm 1,26-27 Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; 27 desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihrer Verirrung, wie es ja sein mußte, an sich selbst empfangen. []
  7. Mt 19,4-6 Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen: Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau  5 und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«? 6 So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! Vgl. Spr 2,16-17 []
  8. Röm 7,2-3 Denn eine Frau ist an ihren Mann gebunden durch das Gesetz, solange der Mann lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie frei von dem Gesetz, das sie an den Mann bindet.  3 Wenn sie nun bei einem andern Mann ist, solange ihr Mann lebt, wird sie eine Ehebrecherin genannt; wenn aber ihr Mann stirbt, ist sie frei vom Gesetz, so daß sie nicht eine Ehebrecherin ist, wenn sie einen andern Mann nimmt. 1Kor 7,39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann entschläft, ist sie frei, zu heiraten, wen sie will; nur daß es in dem Herrn geschehe! []
  9. Hes 16,8 Und ich ging an dir vorüber und sah dich an, und siehe, es war die Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Mantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich schwor dir’s und schloß mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, daß du solltest mein sein. Eph 5,31-32 »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«.  32 Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde. []
  10. Mt 19,12 Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es! 1Kor 7,7-8 Ich wollte zwar lieber, alle Menschen wären, wie ich bin, aber jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so.  8 Den Ledigen und Witwen sage ich: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. []
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3 Gedanken zu „Was ist eine Ehe (aus christlicher Sicht)?“

  1. Gesellschaftliche Verhältnisse… (1Kor 14,33) und aus diesem Grund dürfen Mann und Frau … gehören für mich nicht in einen Kontext. 1Kor 14,33 erzählt von der Ordnung in einer Gemeindeversammlung (richtig?).
    Ja die Ehe, damit wir nicht in Sünde miteinander leben müssen als Paar und EINS miteinander werden. Sich gegenseitig stützen. Gottes Gebote leben.
    Die Ehe hat nur ein Gewicht, wenn sie auch vor dem Herrn geschlossen wurde. Wenn sie nur gesellschaftlich geschlossen wurde (Standesamt) hat sie für mich kein Gewicht.
    Ich würde sogar viel lieber nur vor dem Herrn heiraten, als auch Standesamtlich.
    Soweit ich weiß ist das in keiner Kirche möglich, denn wenn man nur Kirchlich heiratet, wären die Parnter im Falle einer Scheidung nicht abgesichert und hätten vor dem Staat keinerlei ansprüche wie es staatlich Vermählte hätten.
    Möchte ich denn vor Gott heiraten um mich wieder scheiden zu lassen oder um weltliche Vorteile (und auch Nachteile) zu haben ?
    Nein, für mich ist es so, dass ich Gottes Segen für meinen Bund mit meinem Partner haben möchte. Den Segen der Menschen, dass ist nichts!
    Ich bedauer sehr, dass die Kirche sich vom Staat abhängig macht. Ich weiß nicht, gibt es eine Aussage in der Bibel die es bestätigt, das es so sein MUSS ? Also das die Standesamtliche Eheschließung Vorraussetzung für den Bund vor Gott ist?

    Wenn ich die Bibel betrachte, und ich gebe mir viel Mühe die Dinge auch einfach mal so hinzunehmen wie sie dort stehen, finde ich es ungerecht dass der Mann nach einer Scheidung sich wiederverheiraten darf, die Frau nicht (richtig?).
    Da der Herr knallhart gerecht ist und selbst dann wenn dort steht, die Frau darf xy nicht ist es gerecht weil der Mann ebenso seine Rechte und Pflichten hat. Finde es gerecht aufgeteilt, was der herr da so geplant hat. Aber in dem Punkto frage ich mich wirklich, ist das von Gott so auferlegt? Der Mann darf, egal was er getan hat damit es zur Scheidung kommt, wieder heiraten, die Frau nicht? Hmmm… da bräuchte ich Aufklärung um es zu verstehen.

    Ich bin wiedergeborene Christen und finde es sehr schade, dass ich nicht christlich erzogen groß geworden bin. Ich hätte gern den Mann meines Herzens, mit dem ich den Bund der Ehe eingehe, das schönste Geschenk gamacht, was eine Frau nur machen kann. Anders herum ist es doch auch das schönste Hochzeitsgeschenk für die Frau, zu wissen das auch der Mann sich aufgehoben hat. Oder?!
    Für Christen, so ist es meine Meinung, ist es das höhste Gut zwischen Mann und Frau, die Ehe vor dem Herrn zu schließen.

    1. Liebe Trisch,
      vielen Dank für deine Rückmeldung. Du hast Recht damit, dass 1Kor 14,33 im Zusammenhang mit der Gemeindeversammlung steht. Aber Paulus gebraucht ein allgemeines Argument in diesem Zusammenhang. Ich meine, dass man das Argument auch auf andere Themen übertragen kann. Gott ist in jeder Hinsicht gegen Unordnung und für Ordnung und Frieden. Oder denkst du anders? Auch 1Kor 7,15 spricht dafür, dass Gott klare Verhältnisse will…

      In deinem Kommentar hast du ausgedrückt, dass du lieber kirchlich heiraten willst, als standesamtlich. Ich habe zu diesem Thema speziell einen Artikel geschrieben: http://www.lgvgh.de/wp/wann-ist-die-ehe-aus-christlicher-sicht-geschlossen/3137

      Ein paar weitere Anmerkungen zu deinem Kommentar:
      1. Gott erkennt auch durch standesamtliche Trauungen geschlossene Ehen als vollwertige Ehen an.
      2. Man führt standesamtliche Trauungen nicht wegen dem Segen der Menschen durch, sondern damit alles offiziell richtig gemeldet ist. Das ist wichtig in unserem Staat für die Arbeit, Sozialleistungen wie Rente usw.
      3. Die evangelische Kirche macht sich damit nicht abhängig vom Staat. Sie hat dem Gesetz des Staates freiwillig zugestimmt, damit es kein heilloses Durcheinander gibt, wenn jeder jeden trauen darf…
      4. In der Bibel gibt es keine Ordnung wie geheiratet werden soll. Gott lässt uns Freiraum, damit wir nach den Gesetzen des jeweiligen Landes handeln können.
      5. Ich glaube nicht, dass es das höchste Gut zwischen Mann und Frau ist, kirchlich zu heiraten. Auch eine standesamtliche Trauung ist vor Gott geschlossen. Viel entscheidender ist, ob Mann und Frau nach Gottes Willen leben…

      Zu dem Thema Scheidung und Wiederheirat werde ich bald noch einige Dinge hier im Blog schreiben. Nur soviel: Frau UND Mann sollen sich nicht voneinander scheiden lassen und nicht einen anderen heiraten. Dies gilt auch für den Mann – siehe Markus 10,11

      Wünsche Gottes reichen Segen im geistlichen Wachstum

  2. Und wenn sie nun doch geschieden wurden und sich wieder verheiratet haben und das nicht aufgrund von Ehebruch, was macht dann Gott mit ihnen, wenn sie ihre Sünde einsehen, aber da Ganze nicht mehr rückgängig machen wollen und können?

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