Gottes Kinder wissen, dass sie allezeit beten sollten. Doch wie schaffen sie das? Hier ist eine praktische Hilfe die auf die Ursache eingeht und einen Lösungsweg aufzeigt!
1. Der Wunsch mehr zu beten
Betet allezeit! Betet ohne Unterlass! Das sind nur zwei der zahlreichen biblischen Aufforderungen zum Gebet: Lk 18,1ff / Röm 12,12 / Eph 6,18 / Phil 4,6 / Kol 4,2 / 1Thes 5,17 …
Wir wissen, dass wir häufiger beten sollten. Viele haben sicher auch den inneren Wunsch, mehr zu beten. Doch wie es so ist, geht der Tag so schnell gebetslos vorbei. Oder man schafft das angewöhnte Morgen-, Abend- und Tischgebet, aber ansonsten sieht es mau aus…
Oder wie viel hast du heute schon gebetet? Hast du den Wunsch mehr zu beten? Wie schaffen wir das?
2. Falsche Wege um mehr zu beten
Sicher hast du wie ich, auch schon mehrfach versucht, mehr zu beten. Wie häufig war ich schon unzufrieden mit meinem Gebetsleben und habe daran gearbeitet! Manchmal hat eine motivierende Predigt geholfen, zumindest für ein paar Tage. Oder eine Andacht, die einem geistlich in den Hintern getreten hat. Aber auch diese Motivation ist im Alltag schnell untergegangen. Eigenmotivation und Schuldgefühle reichen nicht aus, um mehr zu beten.
Dann kann man es mit geistlichen Büchern versuchen. Es gibt so viele gute Anleitungen und Tipps zum Gebet. Aber das Resultat ist ähnlich. Tipps und Pläne für das Gebet reichen nicht aus, um es ein geistlich lebendiges Gebetsleben zu führen.
Zuletzt gibt es da noch die Disziplin. Manche von uns schaffen es sich bestimmte Gebetszeiten anzugewöhnen: Morgen-, Abend- und Tischgebete. Aber wer noch etwas geistliches Leben in sich hat, merkt dass Gebet keine reine Pflichterfüllung sein sollte. Auch Disziplin allein führt nicht zu mehr Gebet, wie es eigentlich aussehen sollte.
Um herauszufinden, wie wir es schaffen häufiger von Herzen zu beten, müssen wir uns anschauen, warum wir so wenig beten.
3. Der Hauptgrund warum wir so wenig beten
Es gibt viele Dinge, die unser Gebet verhindern, doch der Hauptgrund auf den man fehlendes Gebet zurückführen kann, ist fehlende Liebe zu Gott! Oder anders gesagt: Mangelnder Glaube ist die Hauptursache für ein gebetsloses Leben.
Je besser deine Gottesbeziehung ist, desto mehr betest du! Je schlechter deine Gottesbeziehung ist, desto weniger betest du!
Das ist in allen Beziehungen so: Wenn Ehepartner sich nahestehen und nichts zwischen ihnen steht, dann reden sie normalerweise viel miteinander. Sie finden Zeit dafür und teilen ihr leben. Wenn allerdings Sünde in eine Beziehung eintritt, dann trennt sie. Man redet immer weniger oder nur oberflächlich miteinander. Das Bedürfnis miteinander zu reden nimmt immer weiter ab.
Ebenso ist es mit Gott. Wenn wir durch Jesus Christus in eine lebendige Beziehung zu Gott gelangen, dann ist unser Herz mit Freude und Liebe erfüllt und wir beten ganz selbstverständlich. Leider rauben uns viele Dinge dieser Welt die Freude und die Liebe. Wir sündigen und die Beziehung wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Wir verlieren die Freude am Gebet und es wird immer leerer und sinnloser.
„Ich glaube, dass das Gebet in geistlicher Hinsicht ein besserer Gradmesser für den Menschen ist als alles andere, und deshalb gehört die Frage, wie wir beten, zu den wichtigsten Fragen, die wir uns überhaupt stellen können.“ J.I. Packer
Das Gebet ist ein geistlicher Gradmesser für deine Beziehung zu Gott. Wenn du wenig betest, dann weil deine Beziehung zu Gott schlechter geworden ist…
Was können wir tun, wenn wir unsere mangelnde Liebe und unseren fehlenden Glauben erkennen?
4. Wie wir es schaffen mehr zu beten
Nur dort wo die mangelnde Liebe und der unzureichende Glaube zu Gott erkannt werden, ist Veränderung möglich. Auf die Erkenntnis sollte das Bekenntnis und die Bitte um Vergebung folgen. Diese Aussprache und Versöhnung mit Gott ist, wie in jeder anderen schwierig gewordenen Beziehung notwendig.
Die gute Nachricht ist, dass Gott uns gerne verzeiht und gerne die Beziehung wieder voll und ganz herstellt bzw. dadurch sogar vertieft. Weil Jesus für unsere Sünden gestorben ist, werden sie uns nicht mehr angerechnet, wenn wir sie aufrichtig bekennen. Gott sieht uns als vollkommene Kinder an!
Und es kommt noch besser! Gott bewirkt durch die Pflege der Beziehung zu ihm nach und nach eine Herzenzveränderung. Wir bekommen die Sehnsucht und die Kraft Gott zu danken und ihm all unsere Probleme anzuvertrauen. Wir haben ein innerliches Verlangen – nicht nur theoretisch „ich sollte“ -, sondern praktisch „ich will“ beten.
Aus Liebe und Dankbarkeit Gott gegenüber beten wir immer mehr. Das schenkt allein seine unermessliche Gnade!
Kannst du mir zustimmen? Betest du mehr, wenn du Gott liebst und weniger, wenn deine Liebe nachlässt? Hast du auch schon erlebt, dass dein Gebetsleben erneuert wird, wenn du wieder umkehrst und dich Gott voll und ganz anvertraust?
Mt.6,7 -8 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen.
Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet.
Ich wurde gelehrt und habe es so verstanden, dass – beten – reden mit Gott bedeutet?
Einerseits steht geschrieben – betet ohne Unterlass – andererseits sollen wir nicht viele Worte machen? Beides einleuchtend und doch ambivalent?
Sollten diese auf den ersten Blick widersprüchlichen Ratschläge der Grund für unsere Wankelmütigkeit sein?
Wenn ich versuche „mehr oder länger“ zu beten – spätestens nach 5 Minuten bin ich nur mehr am Plappern. Meine Gedanken sind ganz woanders.
Anfangs bewunderte ich andere Menschen – wie können die stundenlang beten?
Mit der Zeit fing ich an die Menschen zu fragen: „Was hat Gott dir geantwortet?“
Wenn jemand mit Gott so lange redet, dann müsste doch Gott auch zwischendurch etwas zum Sagen gekommen sein? Entsetzt schauten mich diese langen, fleißigen Beter und Beterinnen an. Hatte ich etwas Verbotenes gefragt? Nach Jer.23,37 eindeutig nicht.
So wie in der Ehe oder in jeder Beziehung auch zu Gott – das schlechte Gewissen wahrscheinlich rede ich zuwenig mit dem Anderen zeugt eindeutig von einer Beziehungslosigkeit. Wäre eine Beziehung vorhanden, so hat man ncht ein schlechtes Gewissen weil man zu wenig redet, sondern weil man über diese oder jene ganz konkrete Themen nicht geredet oder etwas nicht gefragt hat.
Den Hauptgrund für das mangelnde Gespräch mit Gott sehe ich auch in der mangelhaften Liebe und im mangelhaften Glauben speziell ausgedrückt in diesem ermüdenden, fruchtlosen Geplapper, in dieser autosuggestiven Selbstbeweihräucherung.
Und wenn man es schon mal gewohnt ist, sich etwas vor zu gaukeln, dann kann man sich gleich auch ein Bekennen, Vergeben, eine neue Beziehung eine neue Liebe, ein tiefer Glauben an Gott einreden.
Gerade durch diese Monologe täuscht der Mensch sich sehr erfolgreich eine Beziehung zu Gott vor, die mit der simpelsten Frage: „Was hat Gott gesagt?“ als Blendwerk entlarvt wird.
Das klingt etwas entmutigend lieber Elmar. Aber du hast vollkommen Recht. Viel zu viele Menschen heucheln einen Gottesglauben vor und beten entsprechend geistlich tot. Ich möchte durch meinen Artikel gerne zu einer lebendigen Beziehung zu Gott einladen.
Ich denke wir müssen alle immer wieder um Vergebung für unsere Heuchelei bitten, wieder fest vertrauen und in der Gemeinschaft mit Gott leben.
Lieber Viktor, du hast recht, es ist in der Tat entmutigend – wenn man diese Frage: „Was hat Gott dir geantwortet?“ stellt. Wenn man sieht wieviel „gebetet“ und wie wenig Antworten man erhält. Sicherlich wird die Heuchelei sehr schnell offenbar, aber ist es den Menschen wirklich bewußt, dass sie sich und Gott etwas vormachen?
Sehr oft ertappe ich mich, dass ich aus Rücksicht vor der allgemeinen Entmutigung auf diese Frage lieber verzichte. Schließlich sollte man die Menschen ermutigen und nicht entmutigen.
Wie siehst du das – mache ich mich schuldig, wenn ich diese Frage:“Was hat dir Gott auf dein Gebet geantwortet?“ nicht stelle?
Ich weiß nicht ob ich deine Frage richtig verstehe 🙂 Du meinst sie im Sinne von „Erhört Gott deine Gebete?“ und nicht im Sinn von „Redet Gott zu dir?“, oder?.
Ich glaube, dass es richtig ist Menschen auf ihr geistliches Leben anzusprechen und zu fragen, ob Gott ihre Gebete erhört oder ob sie sich eigentlich nur etwas vormachen…
Erst bei wahrer Selbsterkenntnis (=> Entmutigung) bewirkt Ermutigung durch das Evangelium, was es soll…
Eigentlich meine ich beides. Ich will es an einem Beispiel erklären:
Nach meiner Bekehrung hatte ich das Bedürfnis, dass viele Bekannte und Verwandte auch zu Jesus Christus finden. Ich lernte, dass es meistens nicht genügt nur Zeugnis zu geben sondern auch für sie zu beten. Danach wurde ich gelehrt, man kann auch für die ganze Stadt, das ganze Land oder für irgend einen Ort beten, denn Gott will ja, dass alle Menschen errettet werden? In meinem „Gebetseifer“ betete ich getreu nach meinem Verständnis, dass Gott die ganze Welt erretten soll. Das geht ein bißchen schneller zu beten als alle Leute, Orte, Länder einzeln auf zu zählen!
Siehe da, wie du es auch weißt, der HERR erhörte mein Gebet nicht, obwohl es angeblich laut der Schrift – 1.Tim.2, 1-4 – in seinem Willen ist?
Deshalb habe ich ganz frech den HERRN gefragt, weshalb erhört du mein Gebet nicht – was ist daran falsch? Seine Antwort war eine Gegenfrage in meinem Herzen:“Warst du schon in jedem Haus in deiner Straße?“ Weitere Antworten oder aufklärende Gegenfragen waren zu diesem Thema nicht mehr nötig! Ich wußte – sein Wille war es, aber ist es tatsächlich auch mein Wille? Bin ich auch bereit so viel ein zu setzen, wie ER es schon getan hat?
Könnte es sein, dass es den Menschen prinipiell an Mut fehlt ehrliche Antworten vom HERRN zu bekommen?
Könnte es sein, dass ich deshalb den Punkt der Entmutigung lieber überspringe um gleich ans „Ziel“ der Ermutigung zu kommen?
Ich lebe aus Gnade. Das führt mich zur Gottesfurcht und zum Gehorsam. Nicht die Angst vor Gottes Missbilligung oder vor negativen Konsequenzen, sondern je tiefer ich Gott kennenlerne und je mehr ich mir Zeit nehme ihn zu suchen („wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet so will ich mich von euch finden lassen“) desto mehr werde ich staunen über meinen lebendigen Gott und desto mehr wächst neuen Liebe und Hingabe und mein Wunsch nach Heiligung und Gehosam. Es wächst diese tiefe Sehnsucht nach Gottes Gegenwart und Nähe und daraus folgt sehr lebendiges Gebet. Es gibt Glaubensmänner und Frauen die stundenlang beten in tiefer Liebe und Hingabe ubd diese begegnen Gott in ihren kurzen und langen gebeten und es gibt Gläubige die beten gar nicht oder kurz oder sehr lange doch es ist leer, da findet keine Begegnung mit Gott statt. Dann sollten wir uns die prüfende frage gefallen lassen wie ich bete und was zwischen mir und Gott steht. Ich kenne beide Zeiten aus meinem Leben und darf gerade wieder neu lernen die Tiefe des Gebets und der Nähe zu Gott zu erfahren und das bedeutet mich mit meinem Ungehorsam auseinanderzusetzen. Aber Gott sieht ein ehrliches Herz und möchte meinen Wunsch nach Nähe gerne erhöhten. Lass ich diesen evtl. schmerzhaften Prozess der Korrektur zu?
Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Hier sind wirklich sehr spannende Tipps dabei. Werde den Beitrag gerne weiterempfehlen.
Mit besten Grüßen
Georg von https://www.dolle-verlag.de